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Wolfram Siebeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wolfram Siebeck (* 19. September 1928 in Duisburg) ist einer der bekanntesten wie auch zugleich umstrittensten Gastronomiekritiker und Feinschmecker Deutschlands.

Leben

Siebeck ist der Sohn des Verwaltungsbeamten und späteren Wirts Walter Siebeck. Aufgewachsen ist Siebeck in Essen und Bochum. Das Kriegsende 1945 erlebte er als Flakhelfer in Norddeutschland. Dort geriet er dann auch in Kriegsgefangenschaft; die britische Armee internierte ihn einige Monate auf der Insel Fehmarn.

In den ersten Jahren der Nachkriegszeit verdiente sich Siebeck seinen Lebensunterhalt mit dem Malen von Reklameschildern. Als 1948 zeitgleich mit der Währungsreform die WAZ gegründet wurde, bekam Siebeck dort eine Anstellung als Pressezeichner. Später arbeitet er zusammen mit seinem Freund Roland Topor.

Durch eine kleine Erbschaft begünstigt, konnte Siebeck ab 1950 die Werkkunstschule in Wuppertal besuchen. In diese Zeit fiel auch seine erste Reise nach Frankreich. Als Willy Fleckhaus 1958 in Köln die Zeitschrift Twen gründet, bekommt Siebeck darin eine kulinarische Kolumne. Viele Jahre schreibt er auch für den Stern und die Zeit. Aktuell hat Siebeck eine monatliche Kolumne im Feinschmecker sowie eine wöchentliche in der Zeit.

Seit vielen Jahren lebt Wolfram Siebeck mit seiner Ehefrau Barbara Siebeck den Winter über auf auf einer Burg im Badischen (Schloss Mahlberg) in der Nähe von Freiburg im Breisgau und im Sommer in der provenzalischen Sommerresidenz Puy-St-Martin in der Nähe von Montélimar in Frankreich.

Zitate

  • 95% aller Weine sind Gesöff, die können Sie bedenkenlos wegschütten.
  • Gutes Essen kann gesundheitsschädlich sein, schlechtes ist es immer.

TV-Aktivitäten

Anfang der 1980er Jahre hat er für den Südwestfunk in zwölf TV-Kochsendungen den Löffel geschwungen. Dazu hatte ihn Roman Brodmann überredet, der ein bedeutender Dokumentarfilmer war. Doch Brodmann war nicht nur ein politisch stark engagierter Filmer, er war auch ein Feinschmecker. Der Plan der beiden für die Kochsendungen sah so aus: für jede Folge sollten hoch dekorierte Köche zu Siebeck nach Hause einladen werden, um mit ihnen ein Menü zu kochen. Sie kamen alle, Haeberlin, Jung, Stucki, Winkler, Huber und wer damals sonst noch zwei oder drei Michelin-Sterne besaß, und ließen sich von Siebeck bekochen. Sie hatten nichts zu tun als auf das Essen zu warten, während Siebeck in der Küche vor laufender Kamera die Topfdeckel aus den Händen fielen. Dann wurde sein Menü gegessen, welches die Großmeister kommentieren mussten. Manches ging schief, das ist unvermeidlich, wenn Amateure es den Meistern gleichtun wollen. Aber es hat Siebeck und den Chefs wohl großen Spaß gemacht. Offenbar war das Prinzip der Sendungen – Amateur kocht zu Hause für Profiköche – so neu, dass sogar die Herald Tribune ausführlich darüber berichtete. Das lag vor allem an Roman Brodmann, denn dieser leidenschaftliche Esser wusste, worauf es ankam beim Filmen und beim Genießen.

TV-Porträts

  • 1997: Spiegel TV Extra, Ralph Quinke: "Vorkoster der Nation", 45 Min./30 Min., gedreht in seinem Haus in der Provence.

Die Fernsehversion des Nachrichtenmagazins porträtiert den Feinschmecker und Gastronomiekritiker Wolfram Siebeck. Das Fernsehteam begleitet den Gourmet nach Frankreich, Baden und auf seinen Streifzügen und lässt ihn ausgiebig über Gott und die Esskultur philosophieren.

  • 2004: Arte/Bayrisches Fernsehen, "Lebenslinien: Der Küchenpapst - Wolfram Siebeck - Weltbürger und Grenzgänger", 30 Min., gedreht in Mahlberg und der Provence, Evelyn Schels porträtiert Deutschlands wohl bekanntesten Hobbykoch.

Ehrungen

Werke

  • Lady Chatterleys Füße u.a., Köln 1961
  • Gewußt wie und sechsundvierzig andere Satiren, Zürich 1970
  • "Klappe zu, Affe tot" und 108 andere komische Geschichten. - München : Nymphenburger, 1973. - ISBN 3-485-00076-0
  • Kochschule für Anspruchsvolle. - München : Nymphenburger, 1976
  • Beste Geschichten. - München : Nymphenburger, 1977
  • Was jeder Gast vor dem Hors d'oeuvre vom Essen wissen sollte, München 1979
  • Kulinarische Notizen. - München : Nymphenburger, 1980
  • Kochen bis aufs Messer. - München : Nymphenburger, 1982. - ISBN 3-485-00442-1
  • Aller Anfang ist leicht. - München : Heyne, 1983. - ISBN 3-453-40430-0
  • Gut essen und trinken im Saarland, Saarbrücken 1983 (zusammen mit Albert-Peter Bitz)
  • Eine Prise Süden. - München : Heyne, 1984. - ISBN 3-453-36003-6
  • Liebe auf den ersten Biß. - München : Heyne, 1985. - ISBN 3-453-36008-7
  • Nicht nur Kraut & Rüben. - München : Heyne, 1985. - ISBN 3-453-36011-7
  • Vorsicht, bissiger Hummer!. - München : Heyne, 1986. - ISBN 3-453-36016-8
  • Wenn Madame den Deckel hebt. - München : Heyne, 1986. - ISBN 3-453-05421-0
  • Frisch gewürzt ist halb gewonnen. - München : Heyne, 1987. - ISBN 3-453-05421-0
  • Die schönsten und besten Bistros von Paris. - München : Heyne, 1988. - ISBN 3-453-04361-8 (vol. 1-2)
  • Die Feinschmecker-Kochschule. - München : Heyne, 1989. - ISBN 3-453-03228-4
  • Das leckere Dutzend. - München : Heyne, 1989. - ISBN 3-453-03602-6
  • Die Weinstuben des Elsaß. - München : Heyne, 1991. - ISBN 3-453-04775-3
  • Das Haar in der Suppe hab' ich nicht bestellt. - Frankfurt am Main : Eichborn, 1992
  • Über Wein. - Frankfurt am Main : Eichborn, 1992
  • Meine Weihnachtsmenüs, Frankfurt am Main 1993 (zusammen mit Alexander Carroux)
  • Die Rosine im Kuchen, Frankfurt am Main 1994
  • Die Beisln von Wien, München 1995
  • Ich kochte das Dinner for one, Frankfurt am Main 1995
  • Meine Sommermenüs, Frankfurt am Main 1995 (zusammen mit Alexander Carroux)
  • Die Kaffeehäuser von Wien, München 1996 (zusammen mit Herbert Lehmann)
  • Siebecks Sinne, Hamburg 1996
  • Tischlein deck' dich!, Frankfurt am Main 1996
  • Die Heurigen von Wien, München 1997 (zusammen mit Herbert Lehmann)
  • Mit Wolfram Siebeck in Paris, Lahr 1998
  • Siebecks Klassiker, Hamburg 1998
  • Mit Wolfram Siebeck in der Provence und an der Côte d'Azur, Lahr/Schwarzwald 1999
  • Mit Wolfram Siebeck in Wien, Lahr/Schwarzwald 1999 (zusammen mit Herbert Lehmann)
  • Siebecks Seminare, Hamburg 2000
  • Reisen & Speisen mit Siebeck, Hamburg 2001
  • Alle meine Rezepte, Pöcking 2002
  • Berlin, Nürnberg 2002
  • Barbaras Garten, Wien 2003 (zusammen mit Barbara Siebeck und Sigi Hengstenberg)
  • Frau Hoffmanns Erzählungen, Frankfurt am Main 2003
  • Wolfram Siebecks Kochschule für Anfänger, Hamburg 2004 (zusammen mit Wolfgang Schardt)

Herausgeberschaft

  • Sonntag in deutschen Töpfen, München 1982
  • Wenn Gäste kommen, Frankfurt am Main 1993