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Heroldsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Heroldsberg
Deutschlandkarte, Position des Marktes Heroldsberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 32′ N, 11° 9′ OKoordinaten: 49° 32′ N, 11° 9′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Erlangen-Höchstadt
Höhe: 362 m ü. NHN
Fläche: 11,09 km2
Einwohner: 8281 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 747 Einwohner je km2
Postleitzahl: 90562
Vorwahlen: 0911; 09126 für Groß- und KleingeschaidtVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: ERH, HÖS
Gemeindeschlüssel: 09 5 72 131
Marktgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstraße 104
90562 Heroldsberg
Website: www.heroldsberg.de
Bürgermeister: Johannes Schalwig (CSU)
Lage des Marktes Heroldsberg im Landkreis Erlangen-Höchstadt
KarteBirkach (gemeindefreies Gebiet)Neunhofer ForstMark (gemeindefreies Gebiet)Kraftshofer ForstKalchreuther ForstGeschaidtForst TennenloheErlenstegener ForstBuckenhofer ForstNürnbergNürnbergLandkreis Nürnberger LandFürthLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis FürthErlangenLandkreis AnsbachLandkreis BambergLandkreis BambergLandkreis ForchheimBuckenhofAurachtalEckentalHeroldsbergKalchreuthLonnerstadtMöhrendorfMühlhausen (Mittelfranken)Oberreichenbach (Mittelfranken)SpardorfUttenreuthVestenbergsgreuthWeisendorfWachenrothRöttenbach (bei Erlangen)MarloffsteinHöchstadt an der AischHeßdorfHerzogenaurachHemhofenGroßenseebachGremsdorfBubenreuthBaiersdorfAdelsdorfDormitzer Forst
Karte

Heroldsberg ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt und liegt 11 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und 23 Kilometer östlich von Erlangen an der Bundesstraße 2 und der Gräfenbergbahn.

Geographie

Geographische Lage

Der Ort, der beachtliche Höhenunterschiede aufweist, liegt im Sebalder Reichswald. Die Gründlach, ein Nebenfluss der Regnitz, führt durch den Ort, an dessen Südende die Simmelberger Gründlach zufließt.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Heroldsberg hat 5 amtlich benannte Ortsteile[2]:

Bis zur Gebietsreform 1978 bildeten Großgeschaidt und Kleingeschaidt eine eigenständige Gemeinde. Zu Heroldsberg selbst gehören unter anderem die Siedlungsteile am Stettenberger Weg und Hundsmühle (mit der Kläranlage). Der Weiler Stettenberg am Ende des Stettenberger Wegs hingegen gehört – entgegen landläufiger Meinung – nicht zu Heroldsberg, sondern zur Nachbargemeinde Kalchreuth.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn):

Eckental, Lauf an der Pegnitz, Nürnberg, Kalchreuth

Geschichte

Kirche, Schlösser und Schlossbad (17. April 2005)

Die Ursprünge des Ortes gehen in das 11. Jahrhundert zurück. Der Ort gehörte ab 1391 über mehr als 400 Jahre zum Besitz des Nürnberger Patriziergeschlechtes Geuder. Die Geuder errichteten vier Schlösser, die heute noch zusammen mit der ehemaligen Wehrkirche im Ortsbild markant auffallen.

Der berühmte Nürnberger Maler Albrecht Dürer fertigte als Freund der Patrizierfamilie Geuder 1510 die bekannte Federzeichnung „Das Kirchdorf“. Dies ist die älteste bildliche Darstellung der Ortschaft. Sie zeigt den historischen Ortskern, den noch heute die bekannten vier Schlösser, die die Geuder einst erbauen ließen, und die evangelische Kirche St. Matthäus bilden.

Das Rittergut der Freiherren Geuder von Heroldsberg (Rabenstein) wurde 1796 zusammen mit den umliegenden Besitzungen der Freien Reichsstadt Nürnberg durch Preußen sequestriert. Im Frieden von Tilsit 1807 war es dann mit dem preußische Fürstentum Ansbach-Bayreuth an Frankreich gekommen. Mit dem Pariser Vertrag von 1810 kam der Ort von Frankreich an Bayern.

1837 fand der Nürnberger Arzt Prof. Dr. Johann Friedrich Engelhardt in der Nähe von Heroldsberg den ersten Dinosaurier Deutschlands und schickte die Knochen zur Untersuchung an den Frankfurter Wirbeltier-Paläontologen Hermann von Meyer. Meyer bezeichnete den Saurier als Plateosaurus Engelhardti. [3]

Politik

Rathaus

Marktgemeinderat

Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Marktgemeinderat:

CSU SPD Freie Wähler GRÜNE FDP Gesamt
2002 6 7 3 2 2 20
2008 6 6 3 2 3 20


Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Matthäus-Kirche, Chor und Turm (17. April 2005)

Die evangelische St. Matthäus-Kirche und die vier Schlösser bilden ein bedeutendes Denkmalensemble.

Genannt werden die Schlösser nach der heute teilweise geänderten Farbe der Fensterläden: Das Gelbe Schloss (1957 von den Geuder verkauft, heute im Besitz einer Nürnberger Familie befindlich)liegt an der Hans-Sachs-Straße. Direkt an der St. Matthäus-Kirche liegt das (im Gemeindebesitz befindliche) Weiße Schloss. Es wurde bis 2005 als Rathaus der Gemeinde genutzt und wird derzeit (Stand Februar 2008) renoviert. Eine museale Nutzung wird diskutiert. Gleichfalls am Kirchenweg liegt das Grüne Schloss (1977 nach Tod der letzten Geuder-Rabensteiner von einem Zahnarzt erworben). Am Oberen Markt liegt das Rote Schloss (im Besitz der Familie Geuder befindlich, Sitz des Geuder-Archivs).

Heroldsberg hat ein eigenes Jugendzentrum, das Haus der Jugend (H.d.J), das vereinsgetragen ist und dessen 1. Vorsitzender der Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Heroldsberg ist.

Wirtschaft

Heroldsberg war lange Zeit Stammwerk der Vereinigten Papierwerke, in welchem Hygieneartikel (Marke Tempo) produziert wurden. Seit 1995 hat der Konzern Schwan-STABILO seinen Firmensitz in Heroldsberg.

Literatur

  • Mitius, Otto: Mit Albrecht Dürer nach Heroldsberg und Kalchreuth. Erlangen: Junge & Sohn, 1924, 15 S., IDN: 356310353
  • Sieghardt, August: Heroldsberg – Geschichte und Leben einer Marktgemeinde. Nürnberg: Glock u. Lutz, 1961, 16 S., IDN: 454693931
  • Heroldsberg: Markt Heroldsberg, 1. Auflage, Kissing: WEKA-Verlag, 1992, 28 S., IDN: 921525095
  • Eberhard Brunel-Geuder / Volker Alberti: Die Geuder-Rabensteiner und das Weiße Schloss zu Heroldsberg, Heroldsberg 2002.

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111027/175514&attr=OBJ&val=1387
  3. Der erste Dinosaurierfund Deutschlands
Commons: Heroldsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien