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Prachtausgabe

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Prachtausgabe

Als Prachtausgaben werden aufwendig gestaltete Bücher mit geprägtem Buchdeckel, Illustrationen, Buchschmuck etc. bezeichnet. Das Prachtwerk ist es ein repräsentatives Schaustück, häufig konzipiert als literarisches und buchkünstlerisches Denkmal. Prachtausgaben dienten als Geschenkbücher und lagen als „Besehbuch“ im Salon aus; großformatige Werke wurden auf einem Steh- oder Tischpult präsentiert. "Die Prachtausgaben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind konstitutive Bestandteile von Einrichtungs-Gesamtkunstwerken; sie sind integrale Ausstattungsstücke wie die Gipsbüsten und Statuetten, die gleichzeitig den Salon erobern." (Mazzoni, S. 58) Bei belletristischen Prachtausgaben waren die Texte oft kanonisierte ′Klassiker′ (Goethe, Schiller) oder zeitgenössische Modeliteratur. Die Blütezeit solcher Prachtwerke ist das 19. Jahrhundert, insbesondere die Gründerzeit und der Historismus bis zum Ersten Weltkrieg. Gegen die maschinell hergestellten Prachtausgaben wandte sich die Buchkunstbewegung um 1900.

Literatur

  • Ira Diana Mazzoni: Prachtausgaben. Literaturdenkmale in Quart und Folio (Marbacher Magazin 58/1991) Marbach: Deutsche Schillergesellschaft 1991.