Region Agadez
Agadez | |
---|---|
![]() | |
Basisdaten | |
Staat | Niger |
Hauptstadt | Agadez |
Fläche | 667.799 km² |
Einwohner | 487.313 (2010) |
Dichte | 0,7 Einwohner pro km² |
ISO 3166-2 | NE-1 |
Die Region Agadez ist eine von sieben Regionen des Niger und liegt im Norden des Landes. Ihre Hauptstadt ist Agadez. Die Region umfasst eine Fläche von 667.799 Quadratkilometern und ist damit die größte Region des Niger. Sie hat 487.313 Einwohner (2010).
Geographie
Agadez besteht hauptsächlich aus der Wüste Ténéré sowie dem Aïr-Gebirge. Die Regenfälle sind gering. Es gibt fossile Grundwasservorkommen. In ihrem geologischen Aufbau vereint die Region mehrere Erdzeitalter: das Paläozoikum (vor allem im Norden), das Mesozoikum (vor allem im Südwesten), das Quartär (vor allem im Südosten) und das Präkambrium (vor allem im Aïr-Gebirge).[1]
Ortschaften (Oasen) neben Agadez-Stadt sind Arlit, Bilma, Dirkou, Fachi, Iferouane, Ingall, Séguédine, Tegguida-n-Tessoum, Tiguidit und Timia.
Agadez grenzt im Nordwesten an die Provinz Tamanrasset in Algerien, im Nordosten an die Munizipe Ghat und Murzuq in Libyen, im Osten an die Region Borkou-Ennedi-Tibesti im Tschad und im Westen an die Region Kidal in Mali. Südlich von Agadez liegen – von Osten nach Westen – die nigrischen Regionen Diffa, Zinder, Maradi und Tillabéri.
In der Region liegt der für die Paläoarchäologie bedeutende Ausgrabungsgebiet Gadoufaqua, der sogenannte Saurierfriedhof der Sahara.
Bevölkerung

Das Gebiet der Region Agadez hatte 1960, im Jahr der Unabhängigkeit Nigers, etwa 62.000 Einwohner. Die Volkszählung 1977 ergab 124.985 Einwohner, die Volkszählung 1988 205.108 Einwohner und die Volkszählung 2001 321.639 Einwohner. Für das Jahr 2010 wurden 487.313 Einwohner berechnet.[2]
Agadez ist die einzige Region Nigers, in der die Tuareg die Bevölkerungsmehrheit stellen. Dieser Volksgruppe gehören 60 % der Gesamtbevölkerung an. Die zweitgrößte Gruppe sind die Hausa mit 24 %. Weitere Volksgruppen in der Region sind Kanuri und Zarma-Songhai mit jeweils 5 %, Araber und Fulbe mit jeweils 2 % sowie Tubu mit 1 %.[3]
Wirtschaft
Die Region Agadez ist wirtschaftlich sehr wichtig, da hier eines der weltgrößten Uranvorkommen abgebaut wird. Uran ist das wichtigste Exportgut des Niger.
Landwirtschaftlich ist Agadez dagegen eher karg. In den Oasen wird nach Möglichkeit in bescheidenem Ausmaß Landwirtschaft betrieben. Wirtschaftlich bedeutend ist die Salzgewinnung. Salzkarawanen transportieren das Salz aus den Oasen in die Städte weiter im Süden Nigers, wo es gegen Hirse und andere Nahrungsmittel und Gebrauchsgüter eingetauscht wird.
In der Region Agadez gibt es 399 Grundschulen, davon sind 16 Privatschulen. Die Brutto-Einschulungsrate betrug im Schuljahr 2009/2010 83,1 % (landesweit 72,9 %), bei Mädchen 79,3 % (landesweit 63,9 %). Auf einen Grundschullehrer kamen durchschnittlich 34 Schüler (landesweit 39). Die Grundschulabschlussrate betrug 52,6 % (landesweit 49,3 %), bei Mädchen 50,5 % (landesweit 41,5 %).[4]
Verwaltungsgliederung

Die Region Agadez ist in die drei Departements Arlit, Bilma und Tchirozérine unterteilt. Vor der letzten Verwaltungsreform bestand die Unterteilung aus drei Arrondissements.
Literatur
- Aboubacar Adamou: Agadez et sa région. Contribution à l'étude du Sahel et du Sahara nigériens. Pr. de Copédith, Paris 1979, ISBN 2-85921-044-X.
- Marko Scholze: Moderne Nomaden und fliegende Händler: Tuareg und Tourismus in Niger. Lit, Münster 2009, ISBN 978-3-8258-0716-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Krings: Sahelländer. WBG, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-11860-X, S. 16.
- ↑ Institut Nationale de la Statistique du Niger (Hrsg.): Annuaire statistique des cinquante ans d’indépendance du Niger. Niamey 2010, S. 49 (Online-Version).
- ↑ Website des Institut National de la Statistique du Niger, abgerufen am 27. Dezember 2009.
- ↑ Statistiques de l’éducation de base. Annuaire 2009–2010. Website des nigrischen Unterrichtsministeriums, veröffentlicht im September 2010, abgerufen am 14. Februar 2012.