Zum Inhalt springen

Poppenhausen (Unterfranken)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Februar 2012 um 23:37 Uhr durch Twein (Diskussion | Beiträge) (Literatur: Autorenname als Link, Formatierung nach Wikipedia:Literatur#Format). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Poppenhausen (Unterfranken)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Poppenhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 6′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 50° 6′ N, 10° 9′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Schweinfurt
Höhe: 250 m ü. NHN
Fläche: 39,12 km2
Einwohner: 4371 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97490
Vorwahl: 09725
Kfz-Kennzeichen: SW, GEO
Gemeindeschlüssel: 09 6 78 168
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Martin-Werner-Platz
97490 Poppenhausen
Website: www.poppenhausen.de
Bürgermeister: Reinhold Stahl (CSU)
Lage der Gemeinde Poppenhausen im Landkreis Schweinfurt
KarteSchweinfurtLandkreis Main-SpessartLandkreis Bad KissingenLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis HaßbergeLandkreis KitzingenLandkreis WürzburgLandkreis BambergNonnenkloster (Unterfranken)StollbergerforstBürgerwaldVollburgWustvieler ForstHundelshausen (gemeindefreies Gebiet)Geiersberg (gemeindefreies Gebiet)BergrheinfeldDingolshausenDittelbrunnDonnersdorfEuerbachFrankenwinheimGeldersheimGerolzhofenGochsheimGrafenrheinfeldGrettstadtKolitzheimLülsfeldMichelau im SteigerwaldNiederwerrnOberschwarzachPoppenhausen (Unterfranken)RöthleinSchonungenSchwanfeldSchwebheimSennfeldStadtlauringenSulzheim (Unterfranken)ÜchtelhausenWaigolshausenWasserlosenWerneckWipfeld
Karte

Poppenhausen ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt.

Geografie

Geografische Lage

Poppenhausen liegt in der Region Main-Rhön. In seinem Gemeindegebiet entspringt das Flüsschen Wern.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Poppenhausen hat sechs amtlich benannte Ortsteile[2]:

Es gibt die Gemarkungen Hain, Kronungen, Kützberg, Maibach, Pfersdorf und Poppenhausen.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Rannungen, Dittelbrunn, Niederwerrn, Euerbach, Sulzthal, Ramsthal und Oerlenbach.

Etymologie

Das Bestimmungswort „Poppen“ kommt vom Personennamen „Boppo“ oder „Poppo“, einer Kurzform von „Bodebert“. Bodebert heißt „der als Gebieter Glänzende“, ein Name, der besonders bei dem Adelsgeschlecht der Henneberger (Grafschaft Henneberg) sehr beliebt war. Die Bedeutung des Ortsnamens Poppenhausen ist demnach „zu den Häusern des Bodebert gehörend“. Mundartlich "Bobbahausa".

Geschichte

Geschichte Poppenhausens bis zur Gemeindegründung

Katholische Kirche St. Jakobus

Die ältesten Siedlungszeugnisse (Grab am Wiesberg) stammen aus der Zeit 750 bis 450 v. Chr. Am 8. Dezember 1223 wurde Poppenhausen erstmals urkundlich erwähnt. 1517 wurde der Turm der Pfarrkirche errichtet. 1525 beteiligten sich Poppenhäuser Bauern im Bauernkrieg an der Zerstörung des Amtssitzes in Ebenhausen. 1595 wurde Jakobus der Ältere zum Kirchenpatron bestimmt. 1659 kam es zur Einquartierung von Truppen des schwedischen Generals Wrangel. 1730 erfolgte der Bau der Heeresstraße MeiningenMünnerstadtSchweinfurt durch Poppenhausen. 1743 baute der Maurermeister Johann Müller aus Eßleben die Pfarrkirche. Seit 1779 verläuft die Staatsstraße Würzburg–Meiningen durch Poppenhausen. Seit 1785 führten die Reiserouten der Wernecker Poststation nach Bad Kissingen, Bad Bocklet und Münnerstadt durch Poppenhausen. 1791 wurde die Brauerei Werner gegründet. Am 9. November 1802 erfolgte die Errichtung der Poststation mit Posthalterei der Kaiserlichen Generaldirektion Regensburg. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Poppenhausen 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel 1814 mit diesem endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1971 schlossen sich die Gemeinden Hain, Kronungen, Kützberg, Maibach und Pfersdorf zur Großgemeinde Poppenhausen zusammen.

Weitere Ereignisse

  • 18. August 1680 Grundsteinlegung des Pfarrhofs Pfersdorf
  • 1871 Bau des Bahnhofs an der Strecke SchweinfurtBad Kissingen (Fertigstellung der Strecke am 19. Oktober 1871)
  • 18. Mai 1873 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
  • 15. Dezember 1874 zweigleisige Bahnstrecke SchweinfurtMeiningen durch Poppenhausen
  • 1936 Gründung des Zweckverbandes Rhön-Maintalgruppe
  • 1938 Vergrößerung der Pfarrkirche
  • 6. März 1942 Einziehung der Kirchenglocken für Rüstungszwecke
  • 9. April 1945 Einmarsch der Amerikaner
  • 1953 Erweiterung der Pfarrkirche durch zwei Seitenflügel, Beginn der Flurbereinigung
  • 1. September 1954 Poppenhausen wird selbständige Pfarrei (vorher Expositur von Ebenhausen)
  • 1958 Erstellung eines Flächennutzungsplanes
  • 7. Februar 1960 Bezug der neuen Volksschule
  • 4. Dezember 1960 Einweihung des ersten Pfarr- und Jugendheimes
  • 1961 Fertigstellung der Ortskanalisation
  • 1. Juni 1966 Gründung der Verbandsschule Poppenhausen, Maibach, Hain und Pfersdorf

Geschichte der Ortsteile

  • Pfersdorf: erste urkundliche Erwähnung 763. Eines der ältesten Dörfer des Landkreises Schweinfurt
  • Kronungen: erste urkundliche Erwähnung 779
  • Maibach: erste urkundliche Erwähnung 791
  • Kützberg: erste urkundliche Erwähnung 1237
  • Hain: erste urkundliche Erwähnung 1302

Einwohnerentwicklung

Poppenhausen vor Großgemeindebildung 1971

  • 1892: ca. 0500
  • 1939: ca. 0700
  • 1953: ca. 1000
  • 1967: ca. 1500

Poppenhausen als Großgemeinde

  • 1987: 3682
  • 2000: 4056
  • 2003: 4127
  • 2004: 4157
  • 2005: 4171

Politik

Bürgermeister ist Reinhold Stahl (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.503.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 166.000 Euro.

Interkommunale Allianz

Die Gemeinde Poppenhausen ist Mitglied in der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 323 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 68 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1282. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 76 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2685 Hektar, davon waren 2225 Hektar Ackerfläche und 445 Hektar Dauergrünfläche.

Verkehr

Die B 19 (EisenachMellrichstadt–Würzburg–UlmOberstdorf) und die B 286 (Enzlar–Gerolzhofen–Schweinfurt–Bad KissingenBad Brückenau) gehen direkt an Poppenhausen vorbei. Die A 71 ist über die Anschlussstelle (29) Poppenhausen/Dittelbrunn zu erreichen. An den Bahnverkehr ist der Ort über eine Haltepunkt an der Bahnstrecke Schweinfurt–Meiningen angebunden.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2010):

  • Kindergärten: je einer in den Ortsteilen Kronungen, Kützberg, Maibach, Pfersdorf; insgesamt 171 Kindergartenplätze mit 147 Kindern
  • Eine Volksschule mit 24 Lehrern und 375 Schülern

Vereine

Musikkapelle Poppenhausen e. V

Die Musikkapelle Poppenhausen e. V. hat eine lange Tradition, ein genaues Gründungsdatum ist nicht bekannt. Seit 1995 ist sie ein eingetragener Verein. Die Musiker kommen hauptsächlich aus Poppenhausen, Hain und den umliegenden Gemeinden. Die Nachwuchsmusiker werden größtenteils im Verein ausgebildet.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Emil Bachmann: Poppenhausen wie es leibt und lebt. Verlag Weppert KG, Schweinfurt 1968
  • Broschüre: 250 Jahre St. Jakobus Poppenhausen 1744–1994.
  • Karl Treutwein: Unterfranken. Verlag Glock und Lutz, Nürnberg 1967
  • Karl Treutwein: Die Ortsnamen des Landkreises Schweinfurt.
Commons: Poppenhausen (Unterfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111114/221143&attr=OBJ&val=1767