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Harold Pinter

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Harold Pinter CBE, CH (* 10. Oktober 1930 in London) ist ein englischer Theaterautor, Regisseur und Nobelpreisträger.

Er hat für Theater, Hörfunk, Fernsehen und Kinofilme geschrieben. Viele seiner frühen Werke werden zum Absurden Theater gezählt.

Leben und Werk

Pinter wurde in Hackney in London geboren. Er studierte kurz an der Royal Academy of Dramatic Art (RADA). Als junger Mann veröffentlichte er Poesie und schauspielte am Theater. Sein erstes Theaterstück, The Room - Das Zimmer, schrieb er 1957. Im gleichen Jahr begann er mit der Arbeit an The Birthday Party - Die Geburtstagsfeier.

1985 reiste er zusammen mit dem amerikanischen Dramatiker Arthur Miller in die Türkei, wo sie Opfer der politischen Unterdrückung trafen. Pinters Erfahrung in der Türkei und mit der Unterdrückung der kurdischen Sprache inspirierten ihn zu seinem Theaterstück von 1988, Mountain Language - Bergessprache.

Pinter engagierte sich auch in den Kampagnen gegen den Irakkrieg.

Mit der Begründung, dass er „in seinen Dramen den Abgrund unter dem alltäglichen Geschwätz freilegt und in den geschlossenen Raum der Unterdrückung einbricht“, wurde ihm der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2005 zuerkannt.

Arbeit an Filmen

Sein erstes Drehbuch, The Servant, schrieb Pinter 1962. Später schrieb er Drehbücher u. a. für The Go-Between und John Fowles' The French Lieutenant's Woman. Er veröffentlichte auch ein Drehbuch zu Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, welches allerdings nie verfilmt wurde. Einige von Pinters Stücken wurden ebenfalls für das Kino adaptiert: The Caretaker (1963), The Birthday Party (1968), The Homecoming (1973) und Betrayal (1983).

Pinter in den Schlagzeilen

1977 geriet Pinter in die Schlagzeilen, als er seine Frau, die Schauspielerin Vivien Merchant, die er 1956 geheiratet hatte, für Lady Antonia Fraser verließ, die älteste Tochter des 7. Lord Longford. Das Paar heirate 1980 nach Pinters Scheidung. Sein Stück Betrayal (dt.: Betrug) von 1978 wurde verschiedentlich als Darstellung dieser Liasion gelesen; es basiert allerdings auf einer früheren Affäre, die Pinter für sieben Jahre mit Joan Bakewell, einer Fernsehmoderatorin, verband.

Später machte ein öffentlicher Streit mit Theaterregisseur Peter Hall Furore, der Pinter in seinen Tagebüchern, die 1983 erschienen, als notorischen Trinker darstellt. Die beiden Männer konnten ihr freundschaftliches Verhältnis allerdings wieder herstellen.

Pinter ist auch ein großer Fan der englischen Nationalsportart Cricket. Er ist Vorsitzender des Gaieties Cricket Club.

Theaterstücke

  • The Room (1957)
  • The Birthday Party (1957)
  • The Dumb Waiter (1957)
  • A Slight Ache (1958)
  • The Hothouse (1958)
  • The Caretaker (1959)
  • Sketches (1959)
    • The Black and White
    • Trouble in the Works
    • Last to Go
    • Request Stop
    • Special Offer
    • That's Your Trouble
    • That's All
    • Interview
    • Applicant
    • Dialogue Three
  • A Night Out (1959)
  • Night School (1960)
  • The Dwarfs (1960)
  • The Collection (1961)
  • The Lover (1962)
  • Tea Party (1964)
  • The Homecoming (1964)
  • The Basement (1966)
  • Landscape (1967)
  • Silence (1968)
  • Sketch: Night (1969)
  • Old Times (1970)
  • Monologue (1972)
  • No Man's Land (1974)
  • Betrayal (1978)
  • Family Voices (1980)
  • Victoria Station (1982)
  • A Kind of Alaska (1982)
  • Sketch: Precisely (1983)
  • One For the Road (1984)
  • Mountain Language (1988)
  • The New World Order (1991)
  • Party Time (1991)
  • Moonlight (1993)
  • Ashes to Ashes (1996)
  • Celebration (1999)
  • Sketch: Press Conference (2002)

Prosa

  • Kullus (1949)
  • The Dwarfs (1952-56)
  • Latest Reports from the Stock Exchange (1953)
  • The Black and White (1954-55)
  • The Examination (1955)
  • Tea Party (1963)
  • The Coast (1975)
  • Problem (1976)
  • Lola (1977)
  • Short Story (1995)
  • Girls (1995)
  • Sorry About This (1999)
  • God's District (1997)
  • Tess (2000)
  • Voices in the Tunnel (2001)