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Freigeld

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Die Neutralität dieses Artikels ist umstritten. Siehe Wikipedia:Neutraler Standpunkt (NPOV).


Freigeld oder Neutralgeld ist ein Konzept der Freiwirtschaft, die weder in der gängigen Diskussion der Wirtschaftswissenschaft noch in der praktischen Wirtschaftspolitik eine wesentliche Rolle spielt.

Nach der Idee der Freiwirtschaft ist Freigeld spezielles Geld bzw. Tauschmittel mit speziellen Eigenschaften:

Freigeld ist die Grundlage der Freiwirtschaft. Der Name "Freigeld" rührt von der Unmöglichkeit der langfristigen Zurückhaltung dieses Geldes her. Der Theorie nach ist die Liquiditätsprämie Ursache für einen dauerhaften Zins über 0%. Die Abschaffung der Liquiditätsprämie durch umlaufgesichertes Geld wird demnach die Senkung des Zinses auf etwa 0% ermöglichen.

Beispiele für die weltweiten Freigeldinitiativen und freigeldähnliche Regionalwährungen sind der

In Deutschland werden die Freigeld- bzw. Regionalgeldinitiativen vom Regio-Netzwerk koordiniert.

Neutralgeld

Die Bezeichnung neutral soll ausdrücken, dass dieses Geld neutral den Waren und Dienstleistungen gegenüber ist, welche mit diesem Geld gekauft werden. Das bedeutet, dass es einerlei sei, ob man eine bestimmte Menge Neutralgeld oder einen adäquat gefüllten, repräsentativen Warenkorb besitzt, beides verfällt im Wert mit etwa gleicher Geschwindigkeit.

Konventionelles Geld verfällt meist weniger schnell als die Waren und Dienstleistungen, die damit gekauft werden können. Damit sind Konsumenten (Geldbesitzer) im Vorteil, da sie das Geldausgeben verzögern können, während der Schaden der Verzögerung den Produzenten trifft (verfaulte Ware, nicht abgenommene Dienstleistung, Arbeitslosigkeit).

Bei starker Inflation ist es umgekehrt, da verfallen Waren und Dienstleistungen langsamer als das Geld. In diesem Fall werden die Waren zurückgehalten.

Beide Fälle seien für die Wirtschaft nicht optimal.

Neutralgeld ist der Theorie der Freiwirtschaft nach die Voraussetzung dafür, dass weder die Waren dem Geld noch das Geld den Waren gegenüber zurückgehalten werden. Ist dies der Fall, so funktioniert der Handel optimal, welches eine Grundvoraussetzung für optimales, nachhaltiges und krisenfreies Wirtschaften ist.

Für marxistische Kritiker ist die Freigeldtheorie auch eine Kritik des Kapitalismus. Trotzdem wird die Theorie mehrheitlich von Kommunisten abgelehnt, da sie sich vornehmlich gegen den Finanzkapitalismus richtet und den Produktionskapitalismus als Leistungsträger der Makroökonomie weitgehend anerkennt. Damit weicht die Freigeldtheorie erheblich von der marxistischen Lehre ab.

Hinzu kommt, dass sich innnerhalb der einzigen politischen Partei, die sich bisher nachhaltig für den Freigeld-Gedanken eingesetzt hat (die FSU) ab etwa den 1950er-Jahren eine starke rechtsgerichtete Strömung herausbildete, die sich an den Strasser-Flügel der NSDAP anlehnte und als Gesellschaftsmodell quasi Nationalsozialismus minus Hitler propagierte.

Durch die FSU ist die Freigeldtheorie nachhaltig in Misskredit geraten (siehe Geschichte des Freigelds), weil ein ursächlicher Zusammenhang zwischen ökonomischer und politischer Zielsetzung vermutet wurde. Diese Vorstellung wurde erst durch die Popularität von Tauschringen zumindest ansatzweise entkräftet.

Gogo

Gogos sind ein Freigeld-Experiment. Sie werden herausgegeben von Hans Eisenkolb [1].

Gogos werden seit Frühling 2002 (offizieller Start ist Sommer 2002) in der kanadischen Kleinstadt Grand Forks von Hans Eisenkolb herausgegeben.

Gogos sind umlaufgesichert, indem sie nach einem Jahr für ungültig deklariert werden. Der Umtausch eines abgelaufenen Gogo-Scheins in einen Schein mit einem Jahr späteren Ablaufdatum kostet 5% des Nennwertes des abgelaufenen Scheins. Diese Kosten werden Nutzungsgebühr genannt. Werden Gogos in lokale kanadische Dollar zurückgetauscht, dann fällt die Nutzungsgebühr sofort an, egal wie alt der Gogo-Schein ist.

Gogos haben einen Kurs, 1 Gogo entspricht 1 V80: (folgende Angaben vom 19.07.2002)

Literatur