ITunes
iTunes ist ein kostenloser Musikplayer der Firma Apple, der unter den Betriebssystemen Mac OS X, Windows 2000 oder Windows XP läuft. Die Funktionen erstrecken sich vom Abspielen über das Organisieren bis hin zum Kaufen von Musik. Die aktuelle Versionsnummer ist 6.0. Die Mac-OS-9-Version wird seit der Version 2.0.4 nicht mehr weiterentwickelt.
iTunes ist auch Bestandteil des iLife-Pakets, das zusätzlich iPhoto, iDVD, iMovie und GarageBand enthält.
Funktionen
iTunes erlaubt es vor allem, Musik zu hören und diese beliebig zu ordnen, sortieren, gruppieren, über ein Netzwerk via Bonjour zu streamen und Musik-CDs oder DVDs zu brennen und für diese Cover auszudrucken. Unterstützt werden auch QuickTime-Filme. Seit Version 4.9 ist es möglich, Podcasts in iTunes kostenlos zu abonnieren und zu verwalten.
Dazu bedient es sich einer eigens geführten Musikbibliothek, um Musikdateien unterschiedlichster Formate mit Metainformationen (bei MP3 beispielsweise ID3-Tags) zu hinterlegen. Nach diesen kann beliebig sortiert und gefiltert werden. Eine weitere Eigenschaft in diesem Zusammenhang sind die sogenannten intelligenten Wiedergabelisten (engl. smart playlists). Eine intelligente Wiedergabeliste wird erstellt, indem man Kriterien ähnlich einer Datenbankabfrage definiert. Daneben bietet iTunes eine Echtzeit-Suche, deren Suchresultate bereits bei der Eingabe erscheinen.
Daneben bietet es eine integrierte Schnittstelle und Portalsoftware zum iTunes Music Store, über den per Internet Musiktitel und Musikvideos angeschaut und gekauft werden können.
iTunes beinhaltet außerdem einen Visualizer für verschiedene vorbelegte Musikgenres und kann Musik in verschiedenen Audioformaten importieren (enkodieren) sowie abspielen (dekodieren), außer bei gekaufter Musik, die im geschützten AAC-Format gekauft wird.
iTunes ist als Standard-Musikverwaltungs-Software für den Apple iPod gedacht. Die Windows-Version von iTunes löst damit die Musicmatch Jukebox des ehemaligen Kooperationspartners ab. Jedoch existiert eine Vielzahl an alternativer Software. iTunes ist somit nicht nötig, um einen iPod zu betreiben, auch wenn dies von Apple suggeriert wird.
Ende September 2005 kommt das Motorola ROKR (gesprochen Rocker) auf den Markt. Es ist weltweit das erste Handy, das mit den Apple iTunes Funktionen kompatibel ist und das Abspielen von bis zu 100 Songs ermöglicht. [[1]]
Geschichte
iTunes basiert weitgehend auf der kommerziellen MP3-Applikation SoundJam MP, die von der Macintosh-Softwareschmiede Casady & Greene entwickelt wurde. Letztendlich kaufte Apple die Entwickler mitsamt der Software auf.
Die erste Version von iTunes im Januar 2001 war daher SoundJam MP sehr ähnlich. Obwohl iTunes bis heute wie schon das Vorgängerprodukt keinen Support für die Aufnahme von Radiosendungen aus dem Internet oder von einem Player via Line-In besitzt und das benutzerdefinierte Auswechseln der Skins fehlt, hat die Software wahrscheinlich wegen ihrer einfachen und intuitiven Bedienung mittlerweile eine hohe Popularität erfahren, allerdings auch bestimmt durch die hohe Verbreitung des digitalen Musikspielers iPod.
Im ersten europäischen Jahr verkaufte Apple 50 Millionen Songs über den iTunes Music Store. Diese Stores wurden im Juni 2004 in Großbritannien, Frankreich und Deutschland eingeführt. Später folgten Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden die Schweiz und Japan.
Am 17. Juli 2005 wurde die Marke von 500 Millionen verkauften Songs weltweit erreicht.
Technisches
Medienverwaltung
Die Applikation bietet eine technisch auf der Mediensoftware QuickTime basierende Lösung zum Archivieren, Importieren, Brennen und Verwalten von Musikbibliotheken, wahlweise in unkomprimierten wie AIFF oder komprimierten Dateiformaten wie MP3 und AAC oder auch Apple Lossless.
Die Musikbibliothek wird im XML-Format abgelegt. In ihr sind die Metainformationen der Audiodateien abgelegt, unabhängig von den Metainformationen der proprietären Audioformate, die zum Beispiel ID3-Tags ablegen. Der Vorteil besteht darin, dass die Metainformationen trotzdem verändert werden können, wenn die Audiodateien das Modifizieren ihrer Tags nicht erlauben.
Audioformate
iTunes unterstützt momentan folgende Audioformate: MP3 mit und ohne VBR (Variable Bitrate), AAC mit und ohne VBR, Apple Lossless, AIFF sowie WAV. iTunes spielt auch eingekaufte Musik von audible.com sowie des hauseigenen iTunes Music Stores.
Weiterhin ist auf beiden Plattformen eine Konvertierung von DRM-freien WMA-Dateien auf AAC möglich.
Da iTunes auf QuickTime aufsetzt, wird neben MIDI auch das freie Ogg-Vorbis-Format unterstützt, wenn man ein entsprechendes inoffizielles Plugin [2] in QuickTime installiert. Allerdings sind nicht alle Plugins, die für QuickTime 6 entwickelt wurden, mit QuickTime 7 kompatibel.
Sharing
Musikdateien können über Bonjour, der Apple-Bezeichnung für den offenen Netzwerkstandard Zeroconf, freigegeben werden (sharing). Die Musikdateien können daher ohne Konfiguration mit Benutzern, die sich im selben Teilnetz befinden, angehört werden. Benutzer außerhalb des Teilnetzes können die IP-Adresse des verteilenden ("streaming") Computers angeben. Eine Ausnahme bildete die Version 4.0, mit der die Freigabe auch über das Internet möglich war. Dies wurde jedoch in der bald darauf erscheinenden Version 4.0.1 deaktiviert, um aufkommenden rechtlichen Streitigkeiten und Lizenzansprüchen aus dem Weg zu gehen.
iTunes und der iPod
Sobald man seinen iPod an den Computer anschließt und iTunes startet, wird (aufgrund einmaliger Einstellung) die ganze iPod-Musikbibliothek übertragen oder aktualisiert sowie bei einem Apple-Computer Adressen und Kalender (über iSync) auf dem iPod auf den neuesten Stand gebracht. Sobald man auf dem iPod einen Titel bewertet oder durch Anhören den Zähler erhöht, werden diese Änderungen mit den Tags in der Bibliothek synchronisiert. Seit der Version 5.0 kann iTunes auch unter Windows Kalender und Kontakte synchronisieren. iTunes liest hierbei die entsprechenden Einträge von Microsoft Outlook aus.
Podcasting
Wer einen Podcast anderen iTunes Benutzern zur Verfügung stellen will, kann solch einen Link einsetzen: "pcast://www.example.org/podcasts/neuigkeiten.xml", ähnlich dem "http://". iTunes importiert diesen Podcast-Verweis dann automatisch in sein Podcast-Verzeichnis.
Kritik
Oft wurde kritisiert, dass iTunes mit dem Umgang von größeren Musikarchiven von mehreren tausend Dateien Probleme hat. Dieses Problem wurde jedoch in Version 4 beseitigt und besteht nicht mehr. iTunes funktioniert jedoch nur unter den Windows-Versionen 2000 und XP. Des Weiteren gibt es keine Versionen für andere Betriebssysteme als Mac OS X und Windows.
In die Kritik geraten ist die fest integrierte Anbindung zum iTunes Music Store dadurch, dass dort erstmals in breitem Maße Digital Rights Management (DRM) zum Einsatz kam, das die Rechte der Endverbraucher an der Nutzung der erworbenen Musikstücke einschränkt. Apples Lizenzierung erlaubt die gleichzeitige Benutzung heruntergeladener Musikstücke auf fünf Rechnern, beliebig vielen iPods und das unbegrenzte Brennen auf CDs. Dies stellt aktuell eine etwas freizügigere DRM-Politik dar, als dies z.B. bei Musicload von T-Online und anderen Microsoft-lizenzierten Anbietern von WMA-Downloads der Fall ist. In Frankreich läuft aktuell noch eine Klage, in der es darum geht, Apple dazu zu zwingen, das FairPlay DRM-Format auch für das Abspielen auf Nicht-Apple-Hardware zu ermöglichen. Mit der Öffnung des iPods für andere kopiergeschützte Formate wie WMA mit Janus würde Apple möglicherweise seine Marktführerschaft im legalen Musik-Download verlieren, selbiges gilt beim Verzicht auf FairPlay.
Weiterhin unterstützt iTunes kein Gapless Playback bei der Wiedergabe von MP3, sondern überblendet die Titel mittels eines Crossfaders.
Versionsgeschichte
Mac OS 9
- 1.0 – 9. Januar 2001
- Veröffentlichung
- 1.1 – 21. Februar 2001
- Unterstützung für externe Brenner
- Verbesserter Visualisierungseffekte-Generator
- Mehr unterstützte Brenner
Mac OS 9 & Mac OS X
- 2.0 – 2. November 2001
- iPod-Unterstützung
- Equalizer
- MP3-CDs brennbar
- Überblenden
- Sounderweiterung
- Brennt CDs doppelt so schnell wie zuvor
- 2.0.2 – 16. November 2001
- Sprachunterstützung für Französisch und Deutsch
- Verbesserte ID3-Tags für double-byte-Sprachen
- 2.0.3 – 13. Dezember 2001
- Manuelle Synchronisation mit iPod möglich
- Unterstützung für den Rio One MP3-Player
- 2.0.4 – 20. März 2002
- Ausgeweitete AppleScript-Unterstützung
- Verbesserte Stabilität und Performance
Mac OS X
- 3.0 – 17. Juli 2002
- Intelligente Wiedergabelisten
- Hörbuch-Unterstützung von Audible.com
- Tonüberprüfung
- Bewertungen
- Neue Spalten in der Musik-Bibliothek (zuletzt gespielt, Zähler etc.)
- Kombinierte Songs
- Wiedergabelisten-Import und -Export
- 3.0.1 – 18. September 2002
- verbesserte Performance
- verbesserte Unterstützung für Mac OS X 10.2.
- 4.0 – 28. April 2003
- integrierter iTunes Music Store (iTMS)
- gemeinsame Musik-Nutzung
- AAC-Unterstützung
- Album-Cover
- DVD-Unterstützung
- verbesserte Suche
- Song-Katalogisierung durch Schläge pro Minute (BPM)
- 4.0.1 – 27. Mai 2003
- gemeinsame Musik-Nutzung nur in lokalen Netzwerken
- verbesserte Performance
Mac OS X & Windows
- 4.1 – 16. Oktober 2003
- Sprachnotizen- und „On-The-Go“-Wiedergabelisten-Synchronisation mit dem iPod
- Große Bibliotheken können auf mehreren CDs gebrannt werden
- iTMS-Links per drag & drop
- iTMS enthält neu Hörbücher
- iTMS mit erweiterter Suche
- iTMS mit Erlaubnis-Funktion
- iTMS mit Geschenkgutscheinen
- 4.2 – 18. Dezember 2003
- AOL-Account-Unterstützung im iTMS
- verbesserte Performance
- 4.5 – 28. April 2004
- iMix.
- Party-Jukebox
- ausdrucken des CD-Covers
- Verknüpfungen zum iTMS
- Automatische WMA (ohne DRM) zu AAC-Konvertierung (nur Windows)
- Apple Lossless. Verlustfreie Audio-Kodierung
- 4.6 – 9. Juni 2004
- AirTunes-Unterstützung
- kleinere Verbesserungen
- 4.7 – 26. Oktober 2004
- iPod photo-Unterstützung
- iPod-Einstellungen nun in den iTunes-Einstellungen
- Mini-Player immer im Vordergrund
- Funktion „Doppelte Titel anzeigen” hinzugefügt
- 4.7.1 – 11. Januar 2005
- iPod shuffle-Unterstützung
- kopieren von Fotos auf iPod photo
- 4.8 – 9. Mai 2005
- Abspielfunktion für Video-Dateien
- Neue Music Store Funktionen
- Support zum Übertragen von Kontakten und Kalender von PC zu iPod
- 4.9 - 28. Juni 2005
- Abspielfunktion für Podcasts; inklusive Podcast-Verzeichnis und -Abonnementfunktion
- 5.0 - 7. September 2005
- Neues Design
- Playlistenverwaltung in Ordnern
- Neuer, verbesserter Shuffle-Modus
- Neue, verbesserte Suchfunktion
- Kindersicherung
- Unterstützung des iTunes-Handys «ROKR E1»
- Synchronsiation mit Microsofts Outlook
- AAC mit VBR
- 5.0.1 - 23. September 2005
- Bugfixing (zerstörte Inhalte, ...)
- 6.0 - 12. Oktober 2005
- iPod Video Unterstützung
- Neue Videokauffunktion
- Benutzerrezessionen möglich
- Verschenken von Musiktiteln