Geschichte Georgiens
Geschichte Georgiens
I. Antike
Der westliche Teil Georgiens (Kolchis) stand im Altertum unter griechischem Einfluss, der östliche (Iberien) unter Persischem.
Als der römische Feldherr Pompejus 65 v. Chr. gegen die Parther zog, kam Georgien (Kolchis und Iberien) zunächst unter römische, später unter byzantinische Herrschaft.
Bereits seit der ersten Hälfte de 4. Jahrhunderts war das Land christlich und gehörte seit etwa 585 zum oströmischen Glaubensbekenntnis.
II. Mittelalter
Seit dem späten 6. Jahrhundert hatte ein oströmischer Provinzverwalter seinen Sitz in Tiflis, nach der Eroberung durch die Araber wurde die Stadt unter die Verwaltung eines Emirs gestellt.
König David II. (reg. 1089-1125) aus dem Geschlecht der Bagratiden, stellte die Unabhängigkeit wieder her. In der Regierungszeit König Georgs III. (1154-1212) und dessen Tochter Thamar (reg. 1184-1212), besaß Georgien seine größte Ausdehnung (vom Schwarzen- bis zum Kaspischen-Meer).
Die Mongolen verursachten eine schnelle Entvölkerung des Landes und das Reich zerfiel Ende des 15. Jahrhunderts in drei Königreiche (Imeretien, Kachetien und Kartli) und fünf Fürstentümer. Die westlicheren waren Vasallenstaaten des Osmanischen Reiches, die östlichen von Persien abhängig.
III. Neuzeit
Im Jahre 1783 stellte Russland Georgien unter Schutz. Keine 20 Jahre später (1801) war es Teil des Großreiches und russische Provinz. Mehrere Aufstände (z.B. 1804, 1812, 1819) zeugen vom Unmut der Bevölkerung über die neue russische Obermacht.
Nach der Oktoberrevolution 1917 bildete Georgien zusammen mit Armenien und Aserbaidschan eine transkaukasische Vereinigung. Deutschland unterstützte den neuen Kaukasusblock. In Tiflis wurden 3.000 deutsche Soldaten stationiert.
Am 26. Mai 1918 erklärte sich Georgien als Demokratische Republik Georgien für unabhängig. Regierungschef eines menschewistischen Kabinetts wurde Noi Schordania. Der Staat wurde von der Sowjetunion zunächst anerkannt. Doch schon am 25. Februar 1921 marschierte die 11. Rote Armee unter Führung Sergo Ordschonikidses in Georgien ein. Tiflis wurde von drei Seiten angegriffen und besetzt. Die menschewistische Regierung floh zunächst nach Kutaisi, schließlich außer Landes.
Am 28. August 1924, dem georgischen Mariä Himmelfahrtstag (georgisch Mariamoba), kam es in Tiflis zu einem Aufstand gegen die sowjetische Besetzung. Die Aufständischen bedienten sich einer Vielzahl versteckter Waffen. Der Befehlshaber der Roten Armee in Georgien wurde von einem einheimischen Piloten getötet, der das Flugzeug im Kamikaze-Stil abstürzen ließ. Stalin ließ den Aufstand niederschlagen. Etwa 30% der georgischen Elite wurde erschossen oder verschwand in sowjetischen Straflagern.
Georgien wurde in die Sowjetunion eingegliedert und Teil der Transkaukasische Föderative Sozialistische Sowjetrepublik (TFSSR), die Georgien, Armenien und Aserbaidschan umfaßte. Die TFSSR zerfiel 1936 in ihre Teile und Georgien wurde zur Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik.
Im Oktober 1990 kam es zum Umbruch und Georgien wählte ein Mehrparteienparlament. Nach einem Referendum erklärte sich Georgien am 9. April 1991 für unabhängig. Erst seit März 1994 ist Georgien festes Mitglied der GUS.