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Friedrich Adolf von Kalckreuth

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Friedrich Adolf Graf von Kalckreuth (* 22. Februar 1737 in Sottershausen bei Sangerhausen; † 10. Juni 1818 in Berlin) war ein preußischer Feldmarschall.

Kalckreuth trat 1752 als Junker in das Gardekorps, wurde bald Offizier und 1758 Adjutant des Prinzen Heinrich. Für seine Dienste bei Freiberg (am 29. Oktober 1762) ernannte ihn Friedrich der Große zum Major.

Wegen einer Beziehung zur Ehefrau des Prinzen wurde er 1766 nach Ostpreußen versetzt, von wo er erst 1786 durch König Friedrich Wilhelm II. wieder zurückgeholt wurde. Dieser erhob Kalckreuth auch in den Grafenstand. Bei der Expedition nach Holland im Jahr 1787 zeigte sich Kalckreuth als gewandter Truppenführer. 1790 wurde er Generalleutnant und erreichte 1792 durch geschickte Verhandlungsführung bei General Kellermann, daß die preußische Nachhut-Garde unbelästigt abziehen konnte. Später leitete er die Belagerung von Mainz, das er am 2. Juli 1793 zur Kapitulation zwang.

Im Feldzug von 1806 führte Kalckreuth die zweite Reservedivision und marschierte, nur eine Viertelmeile (knapp zwei Kilometer) vom Schlachtfeld von Auerstedt stehend, so spät ab, daß der König vom Einsatzbefehl für die Reserve Abstand nahm. Auch auf dem Rückzug unternahm Kalckreuth nichts, um die Reste der nun unter seinem Befehl stehenden Truppen zu retten. Nur der Widerspruch Blüchers und des Prinzen August hinderten ihn an der Kapitulation. Später leitete er die Verteidigung von Danzig, mußte aber die Festung nach 76 Tagen Belagerung am 24. Mai 1807 an Marschall Lefebvre übergeben. Nach der Schlacht von Friedland schloß Kalckreuth am 25. Juni den Waffenstillstand zu Tilsit und am 12. Juni eine höchst ungünstige Vereinbarung über die Ausführung des Friedens ab.

Für die tapfere Verteidung von Danzig wurde er zum Feldmarschall ernannt, 1807 dann auch Gouverneur von Königsberg, 1809 dann von Berlin. Bis zu den Befreiungskriegen gehörte Kalckreuth zu der Partei, die an der Wiederaufrichtung Preußens verzweifelte. Er wurde 1812 Gouverneur von Breslau und kehrte 1814 als Gouverneur nach Berlin zurück, wo er am 10. Juni 1818 starb.