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Universität-Bibel-Freundschaft

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Universität-Bibel-Freundschaft (UBF; engl.: University Bible Fellowship) ist eine weltweit agierende Missisonsorganisation mit dem Ziel der Hochschulevangelisation. Der Hauptsitz der Organisation ist in Südkorea.

Ursprung und Geschichte

Als Gründungsjahr der UBF gilt 1961, als Sarah Barry (* 1930), eine amerikanischen Missionarin der U.S. Southern Presbyterian Church und Chang Woo (Samuel) Lee (1931 - 2002), Pastor der presbyterianischen Daein-Kirche in der Stadt Gwangju in Südkorea, mit der Bibelarbeit unter den Studenten in Gwangju begannen. [1] Die UBF wuchs im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens und breitete sich über Daejun und Seoul an andere koreanische Universitätsstädte aus. 1969 gingen drei koreanische Krankenschwestern namens Inkyung Seo, Hwaja Lee und Dongran Sul als UBF-Missionarinnen nach Deutschland. [2] Seitdem sandte UBF Korea kontinuierlich Laienmissionare aus, zunächst nach Deutschland und in die USA, später in andere Länder. [3] Bis 2006 wurden 1.463 Missionare ausgesandt, wobei die Missionare der zwischenzeitlich aus der UBF hervorgegangenen Campus Mission International (CMI) getrennt gezählt wurden.[4] Unter den nicht konfessionsgebundenen Gemeinden Koreas hatte UBF damit die meisten Missionare ausgesandt.

Organisation und Verbreitung

UBF hat nach eigenen Angaben ca. 1.500 Missionare ausgesandt und ist mit eigenständigen Gemeinden in ca. 88 Ländern weltweit vertreten. Die Gemeinden halten jeweils eigene Gottesdienste ab. Die Größe der außerkoreanischen Gemeinden variiert von einer einzigen Familie bis hin zu 200 Gottesdienstbesuchern in den größeren Gemeinden.

Deutschland

In Deutschland sind mindestens fünf Vereine unter dem Namen "Universitäts-Bibel-Freundschaft" aktiv[5]. Externe Informationen über die Mitgliederstärke oder Anzahl der deutschen Gemeinden gibt es aktuell nicht, nach eigenen Angaben hat die Organisation in Deutschland 18 Gemeinden[6].

Die Gemeinden der UBF arbeiten finanziell selbstständig. Enge Bindungen der Missionare bestehen jeweils zum aussendenden Heimatzentrum (vornehmlich in Korea). Dazu existieren die koordinierenden Funktionen des Generaldirektors, des International Advisory Boards und der Kontinental-Koordinatoren. Bisherige Generaldirektoren waren die Gründer Dr. Samuel Lee (bis 2002) und Sarah Barry (bis 2005) sowie Dr. John Jun (bis 2011) und Dr. Abraham Kim (seit 2011).

Lokal, regional und überregional halten die UBF-Gemeinden regelmäßig Konferenzen ab. [7] Die UBF ist in Deutschland keine Körperschaft des öffentlichen Rechts und finanziert sich aus Spenden. In Deutschland sind die Gemeinden in Köln, Bonn, München, Frankfurt am Main und Mannheim jeweils eingetragene Vereine (e.V.).

Lehre

Die Lehre der UBF stützt sich auf Bibel. Sie bekennt sich zum dreieinigen Gott, zur Bibel als dem inspirierten Wort Gottes, zur Sühnung durch den stellvertretenden Opfertod Jesu Christi, zur Auferstehung und Wiederkunft Christi und zum aus allen Gläubigen bestehenden Leib Christi. Die Organisation bezeichnet sich auf ihrer Webseite selbst als evangelikal[8]. Die UBF-Gemeinden in Deutschland gebrauchen im Gottesdienst und bei der Bibelarbeit vornehmlich die Luther-Übersetzung der Bibel. Für das Bibelstudium gibt die UBF Fragebögen heraus, dazu ein Heft für die tägliche Bibellese, das „Tägliche Brot“[9].

Ökumene / Mitgliedschaften

In den USA ist UBF Mitglied der National Association of Evangelicals (NAE), des Evangelical Council for Financial Accountability (ECFA) und Cross Global Link[10].

In Deutschland arbeiten einige UBF-Gemeinden lokal mit der Evangelischen Allianz zusammen. Deutschlandweit hat sich die UBF in den letzten Jahren vermehrt der überkonfessionellen Zusammenarbeit geöffnet. Bei einer Jugendkonferenz im Sommer 2011 nahmen Vortragende vom Bibelseminar Bonn, vom Oxford Center for Mission Studies und von MissionNet teil[11].

Die UBF war Aussteller auf dem MissionNet-Kongress vom 28.12.2011 bis 2.1.2012 in Erfurt[12].

Kritik

Im Jahr 2000 kam es zu einer internen Diskussion über die weitere Ausrichtung der UBF, die dazu führte, dass ein Teil der Gemeinden sich von der UBF trennte und unter der Bezeichnung „Campus Mission International“ (CMI) tätig wurde.

Während UBF in ihrem Ursprungsland Südkorea als christliche Gemeinde anerkannt wird, ist sie in anderen Ländern wie in Deutschland, Kanada oder den USA umstritten und an einigen Hochschulen sogar verboten. [13] [14] [15] So ist es UBF untersagt, an deutschen Hochschulen zu missionieren.[16] Pfarrer Andrew Schäfer vom Referat Sektenfragen der Evangelischen Kirche im Rheinland äußert sich in einem „Lexikon neureligiöser Gruppen, Szenen und Weltanschauungen“ kritisch zur Glaubenspraxis der UBF.[17]

Eine Reihe von christlichen Leitern und Theologen sprechen auf Grund ihrer Bewertung der Arbeit der UBF nach christlichen Grundsätzen eine Empfehlung aus.[18]

Einzelnachweise

  1. ubf.org - About UBF
  2. ubf.org - The forming of the UBF movement
  3. ubf.org - Pioneering History
  4. Korea Research Institute for Missions 2006 (PDF)
  5. Abfrage über handelsregister.de vom 07.02.2012
  6. germanyubf.org - Gemeinden in Deutschland
  7. [1]
  8. UBF-Website About UBF
  9. taeglichesbrot.org - Tägliches Brot
  10. ubf.org - Memberships
  11. ubf.org - Young Leaders’ Conference
  12. mission-net.org - Global Market Exhibitors
  13. Infos auf Sekten-Sachsen.de
  14. The Manitoban, Eine Studentenzeitung der University of Manitoba, Canada
  15. Johns Hopkins Newsletter
  16. Bericht auf wdr.de über religiöse Gruppen
  17. Auszug aus dem Lexikon neureligiöser Gruppen, Szenen und Weltanschauungen
  18. Positive Statements Dritter über UBF auf www.bonnubf.org

eigene Webauftritte

externe Webveröffentlichungen