Adlergebirge
Das Adlergebirge (tschechisch Orlické Hory, polnisch Góry Orlickie) ist ein langgestreckter Höhenzug von ca. 790 m in Tschechien. Ein kleiner Teil des Gebirges im Nordosten befindet sich in Polen. Früher wurde er auch als Erlitzgebirge, Grunwalder Gebirge oder Mensegebirge bezeichnet.
Das 50 km lange und zwischen 3 und 8 km breite Gebirge ist ein Teil der Sudeten und bildet eine natürliche Grenze zwischen Tschechien und Polen. Es beginnt in Olešnice v Orlických Horách (Gießhübel) und endet in Králíky (Grulich). Die Wilde Adler stellt die Abgrenzung zum parallel verlaufenden Habelschwerdter Gebirge (Góry Bystrzyckie) dar, im nördlichen Teil trennt das Tal der Reinerzer Weistritz diese Gebirge.
Die nördliche Fortsetzung der Gebirgskette der Sudeten bildet das Heuscheuergebirge mit seinen markanten Sandsteinformationen.
Im Gebirge befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Klöster, Burgen und Schlösser. Den Touristen bietet das Adlergebirge ausgebaute Wander- und Fahrradtrassen und im Winter zahlreiche Skiloipen.
Bis 1945/46 war das Adlergebirge überwiegend deutsch besiedelt, die Bevölkerung wurde aufgrund der Beneš-Dekrete aus ihrer Heimat vertrieben.
Das Heimatlied der deutschen Adlergebirgler (Mei Staadtla) in der Mundart der Region gibt Zeugnis von der Armut und Heimatliebe der Menschen:
Tief eim Toale, zwescha Barcha, leit mei liewe , schiene Häämt, Griene Wiesa, griene Felder, vo grien Pescha eigesäämt.
Dich mei Staadtla lieb ich ennich, weil mei Harze schleet noch worm, on ich tu dich nee vergassa, dich mei Staadtla, klään on orm.
On die Bächlan, klor on helle Sprenga flink der Odler zu, on die Veechalan tun senga: Häämt mei Häämt, wie schien best du! Ei der Fremde doocht ich ofte: Och, wie schien ies’s ieweroal! Doch om schinnsta ies derhääme Ei mem griena Odlertoal.
Wenn der schiene Traam zu Ende Groabt mich ock derhääme ei, bei menn Borcha, bei memm Staadtla Will ich ei a Himmel nei.
Dich mei Staadtla liebt ich ennich, weil mei Harze schluch noch woarm. Tu a du mich nee vergassa, du mei Staadtla kleen on orm!
Wort und Weise von Oberlehrer Julius Pausewang (1859 – 1938) aus Wichstadtl im Adlergebirge
Bekannteste Berge des Adlergebirges
von Nordwest nach Südost
- Hohe Mense (tschech. Vrchmezí; poln. Góra Orlica) 1084 m
- Sattlerkoppe (Sedloňovský vrch) 1050 m
- Scherlich (Šerlich) 1027 m
- Deschneyer Kleinkoppe (Malá Deštná) 1090 m
- Deschneyer Großkoppe (Velká Deštná) 1115 m
- Vřesník 1097 m
- Orel 1099 m
- Střední vrch 1000 m
- Tetřevec (1043 m)
- Mückenberg (Komáří vrch) 992 m
- Ernestinenberg (Anenský vrch) 991 m
Weblinks
- http://www.orlickehory.cz/ (in Deutsch)
- http://www.orlickehory.net/ (in Englisch)
- Verein der Adlergebirgler
- http://www.baernwald.de