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Theodor Fontane jun.

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Begründung:"Sohn von" ist kein Relevanzgrund. Auch nicht die Erwähnung in einem Vanity-Blatt zum Vater. --WB Looking at things 15:19, 2. Feb. 2012 (CET)



Theodor Henri Fontane jun. (* 3. November 1856 in Berlin; † 16. Mai 1933 ebenda) war ein deutscher Intendanturbeamter.

Leben und Wirken

Ab 1862 besuchte er das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, ab 1871 das Französische Gymnasium in Berlin und legte dort als "primus omnium" das Abitur ab. Daran schloss sich 1875-1878 ein Jurastudium mit Abschluss der ersten Staatsprüfung an der Universität Berlin an. 1879/80 leistete er als Einjähriger seinen Militärdienst - wie schon sein Vater - beim Gardegrenadierregiment Nr.2 "Kaiser Franz" in Berlin. 1880 folgte dann ein Kammergerichtsreferendariat in Berlin und Eberswalde, das er jedoch abbrach, um 1882 in die Heeresverwaltung, und zwar in die Militär-Intendantur beim III. Armeekorps in Berlin, zu wechseln und das Intendanturreferendariat aufzunehmen. 1885 begann er dann mit Karrierebewußtsein seine wechselvolle Beamtenlaufbahn durch den Einsatz als Intendanturassessor beim VII. Armeekorps in Münster. 1889 wurde er zum Intendanturrat befördert und als solcher zum XIV. Armeekorps nach Karlsruhe versetzt. Der nächste Wechsel folgte schon 1891 mit dem Einsatz als Hilfsarbeiter im Militär-Ökonomie-Departement im preußischen Kriegsministerium in Berlin, dann 1894 beim X. Armeekorps in Hannover und erneut 1896 im Kriegsministerium. Im April 1897 wurde ihm der Rote Adlerorden 4. Klasse verliehen. 1898 wurde ihm die Leitung der Militärintendantur im XI. Armeekorps in Kassel übertragen. Schließlich wirkte er mit der Ernennung zum Wirklichen Geheimen Kriegsrat und Vortragenden Rat ab 1907 endgültig im Kriegsministerium. Daneben wurde er 1909 auch als Verwaltungsmitglied in das Direktorium des Großen Militärwaisenhauses in Potsdam berufen. Krankheitsbedingt wurde er "durch Allerhöchsten Abschied" per 14.12.1912 in den Ruhestand versetzt, wodurch eine vorgesehene Ernennung zur "Exzellenz" nicht mehr wirksam wurde. Im Ersten Weltkrieg wurde er als Feldintendant in Brüssel reaktiviert, im Herbst 1917 aber mit 60 Jahren endgültig pensioniert. Weiterhin war er ab 1884 Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft in Berlin. Nach Beiträgen im "Militär-Wochenblatt" unternahm er auch eigene literarische Versuche, denen jedoch die Anerkennung seitens seines Vaters versagt blieb. Als Manuskript hat er "Lebenserinnerungen" hinterlassen, die bisher nur zu einem geringen Teil zur Veröffentlichung gelangten, durchaus aber seine literarischen Fähigkeiten bestätigen. Als literarische Nachwirkung hatte sein Vater seine Züge den Figuren des Baron Instetten in Effi Briest und des Wendelin von Poggenpuhl in den Poggenpuhls verliehen. Seine starke äußerliche Ähnlichkeit mit seinem Vater führte dazu, dass er den Bildhauern Max Wiese für das Fontanedenkmal in Neuruppin und Max Klein für das im Berliner Tiergarten Modell gestanden hat.

Nachdem die vom Vater testamentarisch eingesetzte Nachlasskommission unwirksam blieb,übernahm er ab 1919 gemeinsam mit seinem Bruder, dem Verlagsbuchhändler Friedrich Fontane, die uneingeschränkte Verantwortung für die Pflege und Edition der literarischen Hinterlassenschaft des Vaters. Nach Ablauf der Schutzfrist 1928 konnten beide Brüder in den folgenden Krisenjahren die erforderlichen Mittel für die Unterhaltung des Archivs nicht mehr aufbringen und bemühten sich um dessen geschlossene käufliche Übernahme durch die Preußische Staatsbibliothek. Da dies aus finanziellen Gründen scheiterte, kam es dann im Oktober 1933 (nach dem Tod von Theodor jun.) zur Versteigerung und damit zur Zersplitterung der Sammlung.

Familie

Geboren wurde er als 5. männliches Kind des Schriftstellers Theodor Fontane und dessen Ehefrau Emilie Rouanet-Kummer. Er heiratete 1886 in Münster Martha Soldmann (* 21.11.1865 in Dortmund; † 12.10.1934 in Berlin), Tochter des Oberpostdirektors Carl Soldmann. Aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor: Otto (1887-1958), Kapitänleutnant; Gertrud verh. Grosse (*1889) und Martha verh. Rinkel (*1896). Theodor und Martha Fontanes letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Veröffentlichungen

  • Theodor Fontane: Festspiel zur 200jährigen Jubelfeier des Edikts von Potsdam seitens der Französischen Colonie zu Berlin im Concerthause der Philharmonie am 29.October 1885, Münster 1885. (Hrsg.)
  • Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Neue Ausgabe. 5Bde. Stuttgart-Berlin 1925. (Hrsg. mit Friedrich Fontane)
  • Theodor Fontanes Plaudereien über Theater. Bd.1: Das Königliche Schauspielhaus zu Berlin [Theaterkritiken 1870-1890], Berlin 1926. (Hrsg. mit Friedrich Fontane)
  • Die Schwesten des Dichters Theodor Fontane. In: Fontane-Blätter Bd.3(1974)H.3, S.161-165. [aus den "Lebenserinnerungen"]
  • Beziehungen zu meinem Vater. In: Fontane-Blätter Bd.3(1974) H.4, S.253-264. [aus den "Lebenserinnerungen"]

Literatur

  • Ursula von Forster-Grosse: Theo - Aus dem Leben ihres Großvaters Theodor Fontane junior berichtet eine Enkelin. In: Fontane-Blätter Bd.4(1981) H.8, S.691f.
  • Astrid Priebs-Tröger: Theos Geschichte. In: Potsdamer Neueste Nachrichten, November 2007.
  • Hartmut Dietz: Theodor Fontane junior - Die Jahre in Münster -, Münster 2009.
  • www.Welt.de/kultur/article 1474175/Was_Theodor_Fontane_an_seinen_Sohn_schrieb.html
  • www.Morgenpost.de/privatarchiv/kultur/article223670/Theodor_senior_an_Theodor_junior.htlm