Wilde Nächte
Film | |
Titel | Wilde Nächte |
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Originaltitel | Les nuits fauves |
Produktionsland | Frankreich und Italien |
Originalsprache | französisch |
Erscheinungsjahre | 1992 |
Länge | 121 Minuten |
Stab | |
Regie | Cyril Collard |
Drehbuch | Jacques Fieschi und Cyril Collard (Roman) |
Produktion | Nella Banfi, Jean-Frédéric Samie und Alessandro Verdecchi |
Musik | Cyril Collard und René-Marc Bini |
Kamera | Manuel Teran |
Schnitt | Lise Beaulieu |
Besetzung | |
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Wilde Nächte ist das Spielfilmdebüt des französischen Kurzfilm-Regisseurs und Schauspielers Cyril Collard. Das Drama basiert auf Collards autobiographisch gefärbten Roman Les nuits fauves, den er 1989 veröffentlichte.
Handlung
Paris, im Jahr 1986: Der junge promiskuitive Jean (Cyril Collard) wird mit seiner HIV-Infektion konfrontiert, das Ergebnis seiner stetigen Ausflüge in das Pariser Homosexuellenmilieu. Doch der promiskuitive Jean lebt sein Leben wie bisher weiter und denkt nicht daran seinen sexuellen Hunger zu stillen noch Safer Sex zu betreiben. Er trinkt, lacht, und verschweigt das Testergebnis seiner neuen Liebe, der leidenschaftlichen 17-jährigen Laura (Romane Bohringer), bei der er Klarheit über seine Bisexualität erfährt, sowie dem schwulen Samy (Carlos López), den er heimlich begehrt. In der Dreiecksbeziehung kämpft Laura bedingunslos um den sterbenskranken Jean, der durch seine Freundin über seine sexuellen Eskapaden hinaus den Wert der Liebe zu verstehen beginnt.
Entstehungsgeschichte
Der Schauspieler und Kurzfilm-Regisseur Cyril Collard stand offen zu seiner Bisexualität und gehörte zu den ersten Künstlern in Frankreich, die öffentlich erklärten HIV-positiv zu sein. Anfang der 1990er Jahre begann Collard seinen zweiten Roman Les nuits fauves gemeinsam mit Jacques Fieschi für die Leinwand zu adaptieren, merkte jedoch schnell, dass kein französischer Schauspieler bereit war seine Karriere zu riskieren und die Rolle des Jean zu übernehmen. So führte Collard bei der Verfilmung seines Romans nicht nur die Regie und komponierte die Filmmusik, sondern schlüpfte auch in die Hauptrolle seines alten Egos Jean.
Rezeption
Cyril Collards Spielfilmdebüt Wilde Nächte, die nüchterne, kompromisslose Annäherung an das Tabuthema AIDS entzückte und erzürnte 1992 das französische Filmpublikum. Die Kritiker applaudierten Collards mutigen und unnachgiebigen, fast unbekümmerten Studie und er war der erste Filmemacher der für die drei wichtigen Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Erstlingswerk bei den französischen Césars nominiert wurde.
In den USA lief der Film unter dem Titel Savage Nights in den Kinos, stand aber seinerzeit im Schatten von Jonathan Demmes rührseligeren AIDS-Drama Philadelphia. Während Collards Film nur 662.341 US-Dollar an den amerikanischen Kinokassen einspielte, brachte es Philadelphia allein in den USA auf ein Einspielergebnis von 77 Mio. US-Dollar
Auszeichnungen
1993 wurde Wilde Nächte unter dem Jurypräsidenten Marcello Mastroianni mit vier Césars ausgezeichnet, darunter die Trophäen für den besten Film des Jahres, das beste Erstlingswerk und Romane Bohringer als beste Nachwuchsdarstellerin. Für Bohringer, Tochter des bekannten französischen Schauspielers Richard Bohringer, war der Part der Laura ausschlaggebend dafür, dass Claude Miller sie im selben Jahr für die Hauptrolle seines Films L′accompagnatrice besetzte. Tragischerweise konnte Cyril Collard den großen Erfolg seines Films nicht miterleben. Er starb am 5. März 1993 in Paris mit fünfunddreißig Jahren an der Immunschwächekrankheit AIDS, drei Tage vor der Preisverleihung.
- Bester Film
- Bestes Erstlingswerk
- Beste weibliche Nachwuchsdarstellerin (Romane Bohringer)
- Bester Schnitt
Nominiert in den Kategorien
- Beste Regie
- Bestes adaptiertes Drehbuch
- Beste Filmmusik
Weitere
Torino International Festival of Young Cinema 1992
- Publikumspreis
Literatur
- Cyril Collard: Les nuits fauves, 2001 Littérature Générale, ISBN 2290129933
- Cyril Collard: Savage Nights, 1995 Overlook Press, ISBN 0879515805 (engl. Ausgabe)