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Sukhavati

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Sukhavati (Sanskrit: Reines Land, Tibetisch: Dewachen, Chinesisch: Qingtu, Vietnamesisch: Cực lạc) ist das Paradies des Buddha Amitabha, der im Amitabha-Buddhismus verehrt wird und große Bedeutung im Vajrayana hat. Anhänger dieser Traditionen hoffen in seinem "Reinen Land" wiedergeboren zu werden.

Reines Land

Im Sukhavativyuha-Sutra wird Sukhavati folgendermaßen beschrieben: Das Land des Buddha Amitabha ist ein westliches Paradies, in dem dieser den buddhistischen Dhamma lehrt. Es wird reines Land genannt, weil die Wesen dort nicht leiden, sondern nur unterschiedliche Freuden kennen. Es gibt sieben Reihen Gitter, Netze und Bäume die aus vier Arten von Edelsteinen bestehen und sich über das ganze Land erstrecken. Durch diese wehen sanfte Winde, die Musik hervorbringen und vom Buddha, vom Dhamma und vom Sangha künden. Desgleichen gibt es siebenfach verzierte Teiche, die mit Wasser aus acht vorzüglichen Eigenschaften gefüllt sind und von denen Stufen aus Gold, Silber und Edelsteinen ausgehen. In den Teichen wachsen Lotosblumen von erhabener Schönheit und Reinheit, von denen Wohlgeruch ausgeht und Licht ausstrahlt. Im ganzen Land ist himmlische Musik zu hören und der Boden besteht aus Gold. Die Bewohner des Landes sammeln Blüten, die vom Himmel regnen auf und bringen sie den Buddhas zum Opfer dar. Seltene und schöne Vögel singen sechsmal am Tag wohlklingende Lieder von den buddhistischen Lehren.

Die einzelnen Erscheinungen in Sukhavati werden als verschiedene Manifestationen der Lehre des Buddha aufgefasst, so daß die Bewohner in Freude zur Buddhaschaft reifen können.

Bei all diesen Beschreibungen ist es wichtig zu verstehen, daß ein Reines Land als befreiter Geisteszustand verstanden wird und somit wenig mit den "Paradiesen" anderer Religionen zu tun hat.

Ikonographie

Amitabha wird häufig in Begleitung der Bodhisattvas Avalokitesvara und Vajrapani gezeigt. Inkonographisch findet sich Buddha Amitabha teilweise auch von den acht großen Bodhisattvas umgeben dargestellt.

Bewußtseinsübertragung

Mit der Praxis der Bewußtseinsübertragung (Tib. Phowa) existiert im tibetischen Buddhismus auch eine spezielle tantrische Technik, mit der bereits während des Lebens der Eintritt des Bewußtseins in das Reine Land des Amitabha trainiert werden soll. Mit dieser Praxis wird angestrebt, eine starke Verbindung zu Buddha Amitabha aufzubauen und den eigenen Geist auf den Übergang im tatsächlichen Todeszeitpunkt vorzubereiten. Ein bekannter westlicher Lehrer dieser Meditationstechnik ist der Däne Ole Nydahl.

Siehe auch: Mahayana, Buddha, Vajrayana