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Stadion-Ausschreitungen von Port Said

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Bei der Stadion-Katastrophe von Port Said im ägyptischen Fußballstadion in Port Said sind am 1. Februar 2012 bei gewalttätigen Ausschreitungen mindestens 76 Menschen getötet und knapp Tausend verletzt worden.[1]

Verlauf

Die Tragödie ereignete sich bei einem Spiel eines der bekanntesten ägyptischen Fußballteams Al-Ahli Kairo gegen den Erzrivalen Al-Masry. Regionale Medien hatten das Spiel bereits vor Beginn als "Treffen der Vergeltung" bezeichnet.

Schon vor Anpfiff stürmten Zuschauer das Spielfeld und schlugen aufeinander ein. Nach den ersten beiden Toren bewarfen Al-Masri Anhänger Al-Ahli Anhänger mit Steinen und Brandsätzen. Dennoch brach die Polizei die Begegnung nicht ab und ließ weiterspielen.

Nach dem Schlusspfiff - das Spiel endete 3:1 für Al-Masri - brach endgültig Chaos aus. Al-Masri Fans machten Jagd auf Spieler und Fans des gegnerischen Teams. Die Opfer, darunter zahlreiche Teenager, starben an Stich- und Kopfverletzungen oder wurden bei der aufkommenden Massenpanik zu Tode getrampelt oder erdrückt.

Die Fußballer des betroffenen Ligaclubs Al-Ahli verkündeten nach der Katastrophe, nie wieder spielen zu wollen.[2]

Der ägyptische stellvertretende Gesundheitsminister, Hischam Scheicha bezeichnete den Vorfall als "die größte Katastrophe in Ägyptens Fußballgeschichte".

Möglicherweise politisch motiviert

Augenzeugen berichteten, dass die wenigen Polizeibeamten, die vor Ort gewesen waren, dem Treiben tatenlos zugesehen hätten. Ausgänge seien verschlossen gewesen, die Stadionbeleuchtung ungewöhnlich früh abgeschaltet worden. Es gab Gerüchte, dass das Massaker von Seiten des Militärs angeordnet worden sein soll. Junge Fans des Kairoer Traditionsclubs Al-Ahli galten im Jahr 2011 als "Speerspitze" der Revolution. Das Massaker soll ein Racheakt an den Fußballfans gewesen sein, die bei der Revolution eine tragende Rolle spielten.[3]

Nach Ansicht des Fan-Forschers Gunter A. Pilz war der Exzess im Stadion von Port Said das Ergebnis von politischen Machtspielen. „Vieles spricht dafür, dass eine kritische Opposition von der militärischen Diktatur eingeschüchtert und mundtot gemacht werden soll", so Pilz. Fans seien instrumentalisiert worden.

Viele Ägypter machen die Sicherheitskräfte für die Tragödie im Fußballstadion der Hafenstadt Port Said verantwortlich.

Ahmed Gamal, ein für die öffentliche Sicherheit zuständiger Militärvertreter wies in der Tageszeitung Al-Tahrir (Donnerstag) jegliche Schuld zurück. Es habe einen guten Sicherheitsplan bei dem Fußballspiel gegeben, sagte er. Doch der Gewaltausbruch nach Abpfiff sei nicht mehr einzudämmen gewesen.[4]

Folgen

Das von der Muslimbrüderpartei dominierte Parlament versprach auf einer Sondersitzung am 2. Februar 2012 das Sicherheitsvakuum zu bekämpfen. Ministerpräsident Kamal al-Gansuri gab bekannt, dass er den ägyptischen Fußballverband aufgelöst habe.[5] Die Europäische Union forderte eine "sofortige und unabhängige Untersuchung" der Gewalt.

Bei Protesten gegen den regierenden Militärrat kam es nach dem Freitagsgebet am 3. Februar 2012 zu heftigen Ausschreitungen. In der Hauptstadt Kairo wurde ein Gebäude der Steuerbehörde erstürmt. Außerdem rissen Jugendliche eine meterhohe Schutzmauer aus Betonblöcken vor dem Innenministerium nieder. In Kairo erstickten zwei Demonstranten an Tränengas, in Suez wurden zwei Demonstranten erschossen. Rund 1500 Menschen wurden verletzt.[6][7]

Einzelnachweise

  1. Mindestens 76 Tote bei Fußball-Tragödie in Ägypten
  2. Al-Ahli Spieler wollen nie wieder spielen
  3. Augsburger Allgemeine vom 04.02.2012: Straßenschlachten nach dem Fußballmassaker
  4. Nach Fußballkrawallen Wut auf Polizei und Militär
  5. Militärrat ordnet Staatstrauer an - Fußballverband aufgelöst
  6. Viele Tote bei Fußballkrawallen in Ägypten
  7. Ägypten versinkt in Chaos und Gewalt