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Benutzer:1970gemini/Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162

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Infanterie-Regiment „Herzog von Holstein“ (Holsteinisches) Nr. 85

Aktiv 1866 bis 1919
Staat Landeswappen Preußen
Streitkräfte Deutsches Heer (Deutsches Kaiserreich)
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Regiment
Gliederung siehe Gliederung
Standort siehe Garnison
Schlachten Westfront
Schlacht an der Gette
Schlacht bei Mons
Herbstschlacht in der Champagne
Schlacht an der Somme
Frühjahrsschlacht bei Arras
Siegfriedstellung
Dritte Flandernschlacht
Frühjahrsoffensive 1918
Leitung
Kommandeure Siehe Kommandeure

Das Infanterie-Regiment „Herzog von Holstein“ (Holsteinisches) Nr. 85 war ein ab 1874 zeitweise in Kiel stationiertes Regiment des Deutschen Heeres

Organisation

Name

Am 11. Juli 1867 erhielt das im Vorjahr gegründete Infanterie-Regiment Nr. 85 die Bezeichnung Holsteinisches Infanterie-Regiment Nr. 85. Durch diesen Namen bekam das Regiment Heimatrecht in der Provinz, aus der es sich namentlich rekrutierte.

Der Kaiser gab dem Regiment am 27. Januar 1889 den endgültigen Namen Infanterie-Regiment „Herzog von Holstein“ (Holsteinisches) Nr. 85.

Glieder dieses Herzogsgeschlechts hatte von jeher wertvolle Kriegsdienste dem kurbrandenburgisch-preußischem Hause geleistet. So starben drei von ihnen bei der Schlacht bei Mollwitz oder Prinz Georg Ludwig focht für es im Siebenjährigen Krieg.

Als Ausdruck der Anbindung an das preußische Heer nach außen wurde Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein á la suite des Regiments gestellt.

Unterstellungen

Deutsch-Französischer Krieg

Erster Weltkrieg

Mobilmachung

Gliederung

  • I. und II. Bataillon (Musketiere)
  • III. Bataillon (Füsiliere)
  • temporär existierte bis 1897 ein IV. (Halb)Bataillon

I., II. und III. Bataillon die auf dem Felde rotierend eingeteilt werden in

  • Ruhe-Bataillon (R-Bataillon)
  • Bereitschafts-Bataillon (B-Bataillon)
  • Kampf-Bataillon (K-Bataillon)
  • temporär existierte auch hier ein IV. (Halb)Bataillon

Unterstellte Truppenteile

  • zur Bedienung der am 15. September 1916 zugewiesenen neuen Bewaffnung wurde eine Minenwerfer-Kompanie (M.W.K.) gebildet
  • ab 1. Oktober 1916 wurde in jedem Bataillon eine Maschinen-Gewehr-Lompanie (M.G.K.) gebildet
  • ab Oktober wurde 12-tägige Sturmtrupp-Lehrgänge nach Rohr'schem Vorbild abgehalten
    • 1 Offizier (oder Unteroffizier)
    • 8 Mannschaften
  • während der Frühjahrsschlacht von Arras wurde das Regiment am 23./24. April 1917 durch das Bataillon III./31 verstärkt
  • Ende Mai 1917 bekam jedes Bataillon seine eigene M.W.K.

Abtretungen

Zur Aufstellung anderer Einheiten mussten abgegeben werden:

Im Ersten Weltkrieg wurden abgegeben

  • 12. August 1914 – die 4. Kompanie wird der Marine-Kanonen-Batterie 3 zugeteilt (Rückkehr am 20. Oktober)
  • Ende Mai 1915 - die 14. Komp. scheidet zur Bildung des neuen Infanterie-Regiments Nr. 187[1] abgetreten.
  • 5. August 1918 - 11. Kopmanie wurde dem Infanterie-Regiment Nr. 377 zur Verfügung gestellt

Bewaffnung und Ausrüstung

Ärmelpatte eines Soldaten des IX. Armeekorps
Schulterklappe des Regiments

Hauptbewaffnung

Uniform

Das Regiment war Bestandteil der königlich preußischen Armee und trug die entsprechende Infanterie-Uniform. Neben der schwarz-weiß-roten Reichskokarde führte es die schwarz-weiße Landeskokarde am Helm und an der Mütze. Die Schulterklappen waren weiß mit roter Nummer, die brandenburgischen Aufschläge weiß mit gelber Paspel. Die Knöpfe waren aus Tombak.

Fahne

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg wurden die Fahnen mit eisernen Kreuzen und schwarz-weißen Bändern ausgezeichnet.

Der Stock der Fahne des II. Bataillons wurde zweimal mit einer Gewehrkugel zerschossen. Sie erhielt an deren verletzten Stellen silberne Ringe mit den Innenschriften: Failly, den 1. September 1870 und Artenay, den 3. Dezember 1870.

Nach Ende des Weltkrieges wurden die Fahnen ins Zeughaus nach Berlin überführt.

Geschichte

Gründung

Das Infanterie-Regiment Nr. 85 wurde durch die A. K. O. vom 27. September 1866, dieses Datum wurde der Stiftungstag, aus den Regimentern der 13. Division gebildet. Am 30. Oktober 1866 aus den 13.-15. Kompanien der Infanterie Regimenter Nr. 13, Nr.15 und Nr.55, sowie der 6., 9. und 13. Kompanie des 53ten aufgestellt.

Es trat erstmals am 5. November in Münster i. W. (Hauptquartier der 13. Division) zusammen.

Garnison

Rendsburger Kaserne
  • 1866
    • Rendburg (I., II.)
    • Eckernförde (III.)
  • 1872
    • Rendburg (I.)
    • Neumünster (II.)
    • Kiel (III.)
  • 1896
    • Rendburg (I., II.)
    • Kiel (III.)

Regimentskommandeure

Dienstgrad Name Beginn der Berufung
Oberst von Barres 1866
Oberst Freiherr von Falkenhausen 1870
Oberst von Voß 1872
Oberst von Spangenberg 1874
Oberst von Doering 1880
Oberst von der Wense 1885
Oberst Goldschmidt 1888
Oberst von Hanstein 1891
Oberst Roether 1894
Oberst von Sperling 1897
Oberst Bickel 1901
Oberst Konopacki 1902
Oberst Freiherr von Seld 1906
Oberst Michaelis 1908
Oberst Barre 1910
Oberst Baron Digeon von Monteton 1913[2]
Major Richelot Januar 1915[3]
Oberst Wilcke Juni 1915[4]
Oberstleutnant Bonsart von Schellendorf Mai 1916[5]
Major Thümmel September 1916[6]
Oberst von Lettow-Vorbeck November 1917[7]
Major von Hanstein (in Vertretung) 22. März 1918[8]
Major von Wissel (in Vertretung) 23. März 1918[9]
Oberstleutnant von Enckevort 29. März 1918
Major Krug (in Vertretung) 14. September 1918[10]

Sonstige Offiziere

Feldzüge

Deutsch-Französischer Krieg

Carl Röchling: Tod des Majors von Halden (Schlacht bei Gravelotte, 18. August 1870)

Am 16. Juli 1870 erhielt das Regiment den Befehl zur Mobilmachung und traf am 1. August mit der Bahn in Worms ein. Als Teil der 2. Armee unter dem Oberbefehl des Prinzen Friedrich Karl, dem das IX. Armee-Korps unter von Manteuffel unterstand der die 18. Division unter v. Wrangel befehligte. Sie bestand unter anderem aus der 36. Infanterie-Brigade unter v. Below kommandiert wurde, dem das Regiment unter der Führung v. Falkenhausens angehörte. Das Schwesterregiment war das 2. Schlesische Grenadier-Regiment Nr. 11 in Altona.

Im Deutsch-Französischen Krieg kämpfte es in der Schlacht bei Colombey , bei Gravelotte und bei Noisseville. Es belagerte Metz, focht bei Orléans sowie Le Mans

Das Vorgehen des Füsilierbataillon am 18. August bei Gravelotte wurde auf einem Schlachtengemälde festgehalten und hing bis zur Auflösung des Regiments in deren Offiziers-Casino. Von dort ging es in die Obhut Rendsburgs über.

gefallen verwundet vermisst
Offiziere 20 29 49
Unteroffiziere und Gemeine 389 883 12 1.284

Für die bei der Schlacht von Le Mans erbeuteten Geschütze schenkte der König dem Regiment einen Geschütz-Douceur-Gelder-Fonds. Prinz Friedrich Karl stiftete für diesen 6.000 Mark, deren Zinsen zu Gunsten von Kapitulanten und Unteroffizieren verwendet werden sollten.

Den Kommandeur der Division, von Wrangel, beeindruckte das Regiment derart, dass von ihm der Ausspruch überliefert ist: Da müssen meine Holsteiner heran.

Er schenkte dem Regiment seine Epauletten sowie seinen Feldzugsdegen. Beides wurde im Offizierskasino verwahrt.

Des Weiteren wurde das Offizierskorps mit einer reichhaltigen Bibliothek ausgestattet.

Erster Weltkrieg

Mit der Mobilmachung Österreich-Ungarns am 31. Juli 1914 erging an das Regiment der Befehl Drohende Kriegsgefahr.

Die Mobilmachung des Ersten Weltkriegs der 85er dauerte vom 2. August bis zum 6. bevor es, das Kieler Bataillon wurde von Prinz Heinrich verabschiedet, feldwärts zog und am 9. in Aachen, wo es zwei Tage bleiben sollte, ankam.

Als Teil der 1. Armee unter dem Oberbefehl des Generaloberst Alexander von Klucks, dem das IX. Armee-Korps, deren Kommandierender General Ferdinand von Quast war, unterstand war die 18. Division die Generalleutnant v. Kluge befehligte. Sie bestand unter anderem aus der 36. Infanterie-Brigade die der Kommandeur Frhr. v. Troschke kommandierte, welche sich wiederum aus dem Regiment unter dem Oberst Baron Digeon v. Monteton sowie den Altonaer 31. zusammensetzte.

Offizier Mann Pferde MG Σ
Verpflegungsstärke 83 3.241 237 3.561
Gefechtsstärke 75 2997 6 3.078
1914

Am 11. August verlies das Regiment Aachen und rückte zuerst Richtung Lüttich nach dem wenige Tage zuvor zerstörtem Dorf Housse, wo es am nächsten Tag von dem die schleswig-holsteinische Division begleitenden à la suite des Regiments stehenden Herzog begrüßt wurde.

Am 18. August 1870 hatte das Regiment Lorbeeren erhalten, am 18. August 1914 erhielt es seine Feuertaufe auf seinem Weg nach Tirlemont in der Schlacht an der Gette. In der Schlacht bei Mons kämpfte es bei Obourg, in Château-Thierry gegen abgesessene französische Kavallerie und in Courgivaux bevor die 1. Armee zurückgezogen wurde.

Nach einem Gefecht, als die Aisne bei Vic überquerrt wurde, traf der erste 570 Mann starke Ersatz ein. Mit der Eroberung Autrêches, es wurden letztmals Tambours hierbei verwendet, endet für das Regiment der Bewegungskrieg und geht zum Stellungskrieg um Moulin-sous-Touvent über.

Anfang Oktober wurden die 85er in den Abschnitt Touvent Ferme, wo sie, bis auf kleine Verschiebungen, bis Oktober 1915 bleiben sollten. Gegen Ende des Monats wurden Sappen vorgetrieben.

Am 31. Oktober wurde der Kommandeur des II. Bataillons, Major Joachim Marggraff, zum Regimentskommandeur des Infanterie-Regiments „Graf Bose“ (1. Thüringisches) Nr. 31 ernannt.

1915

Am 11. Januar wurde das aus dem I. Bataillon (I./85), I./Res 86, II./163 und der Maschinengewehr-Abteilung 75 gebildete Regiment Richelot der 5. Infanterie-Division in Terny-Sorny zur Verfügung gestellt. Diese zog mit ihm in die erste Schlacht von Soissons des Weltkriegs.

Am 16. März hielt der Kaiser eine Parade in Blèrancourt, an der die Reservekompanien teilnahmen, ab.

Mit dem Eintreffen weiteren Ersatzes am 30. März werden die Kompanie 13. und 14., das IV. (Halb-)Bataillon des Regiments, gebildet.

Der Führer des III. Bataillons, Graf von Kielmannsegg, wird am 18. Juli zum Kommandeur des Füsilier-Regiments „Königin“ (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 86 ernannt.

Im September hatte der Feind, unter den Feldherren Joffre und French, einen Durchbruchsversuch über zwei Positionen, Artois und Champagne, unternommen. Mitte Oktober, die Schlachten näherten sich ihrem Ende, wurde die 18. Infanterie-Division, nun Bestandteil der 3. Armee, in die Schlacht in der Champagne versetzt. Die 85er waren südlich Sainte-Marie-à-Pys eingesetzt.

Am 29. Oktober 1915 wurde der Führer des I. Bataillons, Major Hagedorn, zum Kommandeur des Infanterie-Regiments „Bremen“ (1. Hanseatisches) Nr. 75 ernannt.

1916

Ab dem 17. April wurde ein Gasangriff, Unternehmen Neue Feldküche, vorbereitet. Dieser konnte aber bedingt durch das ungünstige Wetter voerst nicht ausgeführt werden. Ab Ostersonntag, dem 23. April, schwiegen die Artillerien bis Anfang Mai. Die Aktivitäten ließen in Erwartung des Wetterumschwungs, deutlich nach.

Am 19. Mai waren die Wetterbedingungen für das Unternehmen günstig. Doch der Feind war vorbereitet. Durch das Abbrennen von Strohfeuern wurde durch deren Wärme das Gas über sie hinweggetragen.

Ab dem 10. Juni wurde das IX. Armee-Korps durch das V. Reserve-Korps abgelöst.

Nach 14 Tagen in Ruhe wurden die 85er alarmiert und nach Estrèes versetzt. Am 21. Juli wurde es stark dezimiert in die Etappe nach Leschelle zurückgezogen. Während es mit Ersatz aufgefüllt wurde, besuchte sie am 9. August von deren Kommandierenden General, Ferdinand von Quast, bevor sie am 19. August zurück nach Estrèes kamen. Die Abnutzungsschlacht endete für die 85er am 9. September. Sie wurde mit ihrer Division verladen und zur 6. Armee in die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht nach Vitry-en-Artois verlegt, bevor es südlich von Arras eingesetzt wurde.

Der Ersatz des Regiments setzte sich bis jetzt aus Schleswig-Holsteinern, Mecklenburgern, Hamburgern und Hannoveranern zusammen. Der hier erhaltene Ersatz störte die Landsmannschaftliche Homogenität des Regiments, da es sich um Soldaten aus Thüringen, dem Rheinland, Schlesien und Baden handelte.

In Wancourt, dem Lager der in Ruhe befindlichen Truppenteile, beging man am 28. September den 50. Jahrestag des Regiments. Herzog Ernst Günter von Schleswig-Holstein war einer der vielen Ehrengäste, die diesem Ereignis beiwohnten.

Mitte Dezember, das Friedensangebot war gerade gestellt worden, wurde die Division herausgezogen. Eine Woche später war sie an die Ancre verlegt, wo die 85er bei Grandcourt lagen.

1917

Am 13. Januar wurde die Division, die 85er nach Miraumont, zurückgezogen.

Mitte Februar wurde es herausgezogen um in Blécourt zu ruhen. Anfang März wurden die 85er zu den letzten, bis zum 19. andauernden, Alberich-Vorbereitungen hinzugezogen.

Im Anschluss bezog das Regiment Ruhequartier in Denain.

Ab der Nacht zum 11. April wurde das Regiment in der Frühjahrsschlacht von Arras eingesetzt. Hier wurde es zwischen Fresnes―Gavrelle eingesetzt. Hier verloren die 85er am 22. ihr II. Bataillon. Die verbleinenden Reste des Regiments wurde am 26. in die Ruhequartiere der Etappe der II. Armee, in und um Cambrai, verlegt.

Bereits am 8. Mai wurde das Regiment an der Front, diesmal um Rumilly, eingesetzt. Hier stieß es erstmals, obwohl sie schon bei der Schlacht an der Somme eingesetzt wurden, auf Tanks.

Ende August wurde das Regiment nach Flandern in seine Ruhequartier, südlich von Brügge, verlegt. Am 13. September nahm es im Divisionsverband an einer Parade vor Kronprinz Rupprecht teil, bevor es am linken Flügel der Gruppe Dixmuiden, in dem Verband der 4. Armee, in dem nach deren Wäldern benannten Anschnitt Houthoulst versetzt wurde. Am 8. Oktober verliert das Regiment ihr III. Bataillon und sein Regimentsstab wird außer Gefecht gesetzt.

Am 13. Oktober wurde das Regiment in Richtung Ostfront abgezogen. Nach fünftägiger Fahrt wurde in der Heeresgruppe v. Eichhorn Wilna erreicht. Noch während der Vorbereitung wurde das Regiment am 21. November zurück an die Westfront befohlen.

Zuerst geht es per Bahn, dann per pedes nach Mülhausen i. E., Garnison des Infanterie-Regiments „Prinz Wilhelm“ (4. Badisches) Nr. 112, wo das Regiment am 30. November eintrifft. Die Division steht zu Verfügung der Armeeabteilung B. Hierbei unterstand das Regiment insbesonderem dem Generalkommando X (Gkdo. X).

1918

Am Kaisergebutstag 1918, 27. Januar, stand das Regiment neben anderen Parade vor dem Kommandierenden General Schmidt von Knobelsdorf (Gkdo. X) und verließ am 10. Februar Mülhausen.

Das Regiment wurde zur Gruppe Busigny nach Gonnelieu versetzt. Diese Stellung war ursprünglich eine englische. Im November des Vorjahres war sie bei der Schlacht von Cambrai im deutschem Gegenstoß erobert worden.

Die Division gehörte jetzt zur XXIII. Reserve-Korps (Hugo von Kathen) welches wiederum zur Cambrai-Armee (Georg von der Marwitz) unterstand. Die 85er wurden zum 21. März in die Siegfriedstellung südlich Bonys bereitgestellt.

Die Einnahme Ronssoys hielt der Maler Bachmann auf einem Schlachtengemälde fest. Dieses wurde der Stadt Rendsburg nach dem Kriege übergeben.

Am 25. März wird das Regiment in das Gebiet der Somme verlegt. Das Regiment kämpfte in der Nähe Chipillys.

Am 17. Mai wurden die 85er herausgezogen. In die Etappe des I. Reserve-Korps um Tournai, wo sie am 28. Mai von dessen Kommandierenden General, Kurt von Morgen, besichtigt wurden, lag das Regiment vorerst bis zum 21. Juli in Ruhe. Als sich das Blatt in der Frühjahrsoffensive wendete, wurde das Regiment verlegt. Die Division unterstand dem Korps Hoffmann (Peter von Hofmann) und gliederte sich in drei Gruppen. Eine von ihnen war die Gruppe v. Enckevort. Die Gruppe sollte die Höhen um Cuffies sichern.

Doch bereits am 27. Juli marschierte die Gruppe nach Augy, war dort Heeresgruppenreserve der Gruppe von Etzel (XVII. Armee-Korps).

Rückzugskämpfe

Im Wald östlich Launoys kämpfte es ab dem 30. und musste sich Tags darauf hinter die Vesle auf die Blücherstellung zurückziehen. Das Regiment unterstand nun der Garde-Ersatz-Division. Das Regiment schied am 7. August aus dem Verbande und wurde Korps-Reserve und trat am 21. wieder unter den Befehl der 18. Infanterie-Division.

Am 2. September begann unter dem Kennwort Flußschiffahrt die Rückwärtsbewegung hinter der Aisne. Am 27. September wurde, unter dem Stichwort Talfahrt, die 7. Armee in die Kanalriegelstellung zurückgenommen. Herausgezogen wurde das Regiment am 5. Oktober in das Ruhequartier bei Bresles, kam jedoch schon am 8. zurück bei der Malval-Ferme.

In der Nacht zum 10. Oktober wurde die 7. Armee in die Ekkehard-Stellung entlang der Ailette, am 11. auf die Hunding-Stellung zurückverlegt.

Am 12. Oktober wurden die 85er zur 18. Armee nach Grand-Verly verlegt. Am 18. wurde es auf das Ostufer des Oise-Sambre-Kanals zurückgenommen. Nachdem das Regiment hier am 4. November sein III. Bataillon verlor, zog es sich am Abend in die Esquéhéries-Stellung zurück. Am 8. war es in der Cäsar-Stellung und zog sich in Richtung Antwerpen―Maas-Stellung zurück. Am 11. November waren die Reste bei Hestrud.

gefallen verwundet vermisst
Offiziere 97 183 8
Unteroffiziere und Mannschaften 1.864 6.664 2.218
Σ 1.961 6.747 2.216
Ende des Regiments

Die 18. Armee zog über Namur und überquerte am 15. November die Maas bei Dave (heute ein teil Namurs). In Malmedy wählten die Kompanien befehlsgemäß Vertrauensleute. Am Nachmittag des 21. Novembers erreichte das 85te Deutschland und überschritt, nach Durchquerung der Eifel, am 29. bei Bonn den Rhein. Der Divisionkommandeur, Frhr. v. Massenbach, nahm am nächsten Tage bei der Rheinbrücke den Vorbeimarsch des Regiments ab. Im Anschluss wurden die älteren Regimentsjahrgänge sowie die im Westen Beheimateten aus dem Regiment entlassen.

Der erkrankte letzte Kriegskommandeur, Oberstleutnant von Enckevort, musste das nach Kassel weiterziehende Regiment verlassen.

Am 20. Dezember wurde dem Regiment die Ehre zuteil, dass es am Schloss Wilhelmshöhe vor dem Generalfeldmarschall, Paul von Hindenburg, im Parademarsch vorbeimarschieren durfte.

In Hannöverisch Münden wurden die Bataillone am 23. bzw. 24. Dezember in den Zug verladen und treffen am 25. bzw. 26. in Rendsburg ein.

Mit der am Neujahrstag 1919 von der Stadt veranstalteten Begrüßungsfeier endete die Geschichte des kgl. preußischen Infanterie-Regiments „Herzog von Holstein“ (Holsteinisches) Nr. 85.

Auflösung

Nach Ende des Krieges marschierte das Regiment in seine Heimatgarnisonen zurück um dort demobilisiert und aufgelöst zu werden. Anfang Dezember wurde die Verleihung des Ordens Pour le Mérite an den Hauptmann und bewährten Führer des I. Bataillons, Hans Sottorf, bekanntgegeben.

Sonstiges

Fahne des Vereins

Vereine

  • Verein ehemaliger 85er für Lübeck und Umgegend

Denkmale

  • vor der Garnisonskirche am Paradeplatz im Stadtteil Neuwerk steht ein 1922 eingeweihtes von Richard Kuöhl erschaffenes 4-stufiges Backstein-Monument. Auf diesem liegt ein Soldat im Mantel mit der ‚85’ auf der Schulterklappe. In seiner linken einen Stahlhelm, in der rechten Stabhandgranate.

Die Inschrift auf der Vorderseite lautet:

1914/1918 / Unseren Helden / Inf. Regt. Herzog von Holstein / (Holst.) Nr. 85

(nach dem 2. Weltkrieg ergänzt um)

und des / Traditionstruppenteils II / I.R. 46 / 1935-1945

auf der Rückseite steht:

Wanderer Neig’ in Bescheidenheit / Dein Haupt vor dem Tode / und der Tapferkeit

Verweise

Literatur

  • Reichsarchiv (Diverse Bände)
  • Klein: Das kleine Buch vom Deutschen Heere. Verlag von Lipsius und Tischer, Kiel 1901.
  • Carl Bleibtreu: Paris 1870-1871. Verlag von Carl Krabbe, Stuttgart o.J.
  • Stern: Die ersten fünf Jahre des Holsteinschen Infanterie-Regiments Nr.85. Mittler und Sohn, Berlin 1878.
  • Beltz: Das Infanterie-Regiment Herzog von Holstein (Holst.) Nr. 85 im Weltkriege. Heider Anzeiger, Heide 1921.

Einzelnachweise

  1. Wolf Jan Dose (Hrsg.): Die 187er im Felde; Eigenverlag, Hamburg, 1922
  2. wird zum Kommandeur der 80. Reserve-Brigade ernannt
  3. der erkrankte Kommandeur muss ersetzt werden
  4. wurde am 5. Mai 1916 als Abteilungschef ins Kriegsministerium versetzt
  5. wurde am 4. September 1916 als eine Granate im Keller des Schlosses Fresnes einschlug schwer verletzt
  6. Am 8. Oktober 1917 wird während der Dritten Flandernschlacht der Regimentsstab der 85er in Folge eines Volltreffers außer Gefecht gesetzt
  7. X 21. März 1918 am ersten Tag der Deutschen Frühjahrsoffensive
  8. Divisionsadjutant übernimmt die Regimentsführung
  9. Adjutant übernimmt für verletzten Major die Regimentsführung
  10. krankheitsbedingt musste Kdr. v. Enckevort einen Urlaub antreten

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