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Kreatin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturfomel von Kreatin
Allgemeines
Name Kreatin
Andere Namen Creatin
Summenformel C4H9N3O2
CAS-Nummer 57-00-1
Kurzbeschreibung
Eigenschaften
Molmasse 131,13 g/mol
Aggregatzustand
Dichte x kg/m³
Schmelzpunkt 576 K (303 °C)
Siedepunkt x K (x °C)
Dampfdruck x Pa
Löslichkeit
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole und -bezeichnungen
R- und S-Sätze Mit Absatz zwischen R und S
MAK  

Soweit möglich und gebräuchlich, wurden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen.

Kreatin (Cr) ist ein wichtiger Stoff im Organismus des Menschen. Es ist eine natürlich vorkommende Substanz, die in der Niere, der Leber und in der Bauchspeicheldrüse synthetisiert wird. Sie stammt von den Aminosäuren Glycin und Arginin ab und ist zu 95 % im Skelettmuskel vorhanden.

Vor allem bei der Muskelkontraktion wird Kreatin in Form von Kreatinphosphat (PCr) benötigt. 60 % des Kreatins treten in der Form von Kreatinphosphat und 40 % in Form von freiem Kreatin auf. Die gesamte Speichermenge von Kreatin beträgt 120 bis 150 Gramm, der Mensch benötigt täglich etwa zwei Gramm. Der Organismus bezieht etwa die Hälfte des Kreatins aus der täglichen Nahrung, das in Fisch sowie Fleisch enthalten ist. Vegetarier decken ihren Kreatinbedarf über eine erhöhte Syntheserate ab, so dass es nicht zu einem Kreatinmangel kommt. Täglich werden etwa 0,5 bis 2,5 Gramm Kreatin über den Urin ausgeschieden (Nebel, 2002).

In der Medizin wird Kreatin bei der Behandlung von Muskeldystrophie zur Verbesserung des Muskelstoffwechsels eingesetzt.

Kreatin als Nahrungsergänzung

Um die Vorräte des Energieträgers ATP so einfach und schnell wie möglich zu erneuern, verwenden die Muskeln hauptsächlich Kreatin. Die Kreatinmenge in den Muskeln spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von intensiven körperlichen Anstrengungen.

Bei Männern enthalten die Muskeln im Ruhezustand ungefähr vier Gramm Kreatin pro Kilogramm Muskelmasse. Diese Vorräte können durch eine kurzzeitige zusätzliche Kreatineinahme erhöht werden.

Nebenwirkung, die in der wissenschaftlichen Literatur erfasst ist, ist eine mögliche Gewichtszunahme um ein bis zwei Prozent, je nach Person. Diese Gewichtszunahme resultiert aus der Einbehaltung von Wasser in den Zellen oder ganz einfach aus dem Aufbau von Muskelmasse. Nach Absetzen des Kreatins verwäscht sich dieser Effekt auch langsam wieder.

Der Ernährungswissenschaftler Priv.-Doz. Dr. Andreas Hahn von der Universität Hannover urteilt in seinem Buch: Nahrungsergänzungsmittel:

Der mögliche Sinn von Kreatingaben bezieht sich ausschließlich auf Menschen mit starken sportlichen Aktivitäten, die mit großem Eifer betrieben werden. Aufgrund gegensätzlicher Studienergebnisse kann jedoch nicht grundsätzlich zu einer Ergänzung mit Kreatin geraten werden. Eine kurzfristige Supplementierung von Kreatin (bis zu 8 Wochen) in Mengen von etwa 20 g/Tag gilt als unbedenklich.

Die Empfehlung, bei Kreatineinnahme auf Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke zu verzichten, gilt mittlerweile als überholt, weil die Wirkung von Kreatin durch Koffein nicht nachteilig beeinflußt wird. Kreatin wirkt auch nicht entwässernd, wie gelegentlich behauptet wird, allerdings ist eine stärkere Flüssigkeitsaufnahme durch die Einbehaltung von Wasser in den Muskelzellen nötig.

Kreatin steht im Verdacht in höheren Dosen Diabetes zu erzeugen. Abschließende wissenschaftliche Ergebnisse stehen dazu allerdings noch aus.