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Mathias Kneißl

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Mathias Kneißl (* 12. Mai 1875 in Unterweikertshofen; † 21. Februar 1902 in Augsburg; genannt Kneißl Hias, Räuber Kneißl oder auch Schachenmüller-Hiasl) war ein bekannter bayerischer Räuber.

Leben

Er war das älteste von sechs Kindern armer Leute. Mit 16 wurde er das erste Mal eingesperrt, weil seine Familie als Opferstockdiebe verdächtigt wurde. Sein Vater starb, als ihn die Polizei abtransportierte. 1893 wurde er zum zweiten Mal verhaftet. Sein jüngerer Bruder hatte einen Polizisten angeschossen und starb nach vier Jahren im Gefängnis. Mathias Kneißl saß sechs Jahre und arbeitete danach als Schreiner. Nur ein halbes Jahr, denn die Polizei drängte den Meister dazu, Kneißl zu entlassen. Zwei Jahre wurde er von der Polizei gehetzt. Bei einem Festnahmeversuch kam es zu einem Schusswechsel, bei dem zwei Polizisten so schwer verletzt wurden, dass sie später starben. 3 Monate später konnte er im Aumacheranwesen in Geisenhofen von 60 Polizisten gestellt werden und wurde dabei schwer verletzt. Bei der Gerichtsverhandlung soll er gesagt haben: "Ich kann kein Unrecht leiden. Ich kann mich nicht beugen, lieber geh' ich selber zugrunde." Kneißl wurde zum Tode verurteilt und am 21. Februar 1902 in Augsburg mit der Guillotine hingerichtet.

Nachleben

Das Volk, vor allem die Kleinbauern und Gütler, sahen in seinem räuberischen Leben etwas Revolutionäres, ein Aufbegehren gegen die Obrigkeit. Es entstanden so Spottgedichte und Lieder wie die Kneißl-Moritat, die vom Kiem Pauli vertont wurde. Auch in jüngerer Zeit ist der Kneißl Hias ein Begriff: Georg Ringsgwandl schrieb eine Kneißl-Ballade.

Die Legendenbildung um Kneißl ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Bayrischen Hiasl alias Brentan Hiasl oder Matthias Klostermayr entstanden.

Literatur

Medien

  • Otto Göttler und Sepp Raith: Aufbegehren führt zu Kopfverlust. Die Lieder aus dem Programm über das Leben und Sterben des Mathias Kneißl. 2004, Audio CD, Gema LC07975