Egon Franke
Egon Franke (* 11. April 1913 in Hannover; † 26. April 1995 ebenda) war ein deutscher Politiker (SPD).
Er war von 1969 bis 1982 Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen.
Ausbildung, Jugend und Beruf
Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Franke eine Lehre zum Tischler und bildete sich anschließend noch zum Kunsttischler an einer Kunstgewerbeschule fort. 1935 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt und verbrachte 2 1/2 Jahre im Zuchthaus. Von 1943 bis 1945 nahm er als Soldat im Strafbataillon 999 am Zweiten Weltkrieg teil und geriet nach Fronteinsatz und Verwundung in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Partei
Seit 1929 war Franke Mitglied der SPD. 1933 war er Vorsitzender der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) in Hannover. Von 1947 bis 1952 war er Mitglied im SPD-Parteivorstand. Von 1950 bis 1970 war er SPD-Landesvorsitzender von Niedersachsen. Von 1964 bis 1973 war er auch Mitglied im Präsidium der SPD.
Abgeordneter
Von 1945 bis 1947 war er Ratsherr in Hannover. Von 1946 bis 1947 war er Mitglied des ernannten Landtages von Hannover und von 1947 bis 1951 dann Mitglied des Landtages von Niedersachsen.
Am 17. Januar 1951 wurde er für den verstorbenen Bruno Leddin in den Deutschen Bundestag nachgewählt. Danach war er bis 1987 Mitglied des Deutschen Bundestages als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Hannover-Nord (später: Hannover I).
Seit Anfang der 1960er Jahre war Franke der führende Kopf der sog. Kanalarbeiter, einer Gruppe vorwiegend nicht-akademischer Abgeordneter des rechten Parteiflügels, die bis in die 1980er Jahre über erheblichen Einfluss verfügte. Vom 13. Dezember 1966 bis 1969 war er Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und vom 26. Januar 1967 bis 1969 Vorsitzender des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen.
In der zehnten Legislaturperiode (1983) wäre Franke Alterspräsident des Bundestages gewesen, nachdem er bereits 1980 nach Herbert Wehner (SPD) und Franz Amrehn (CDU) drittältester Abgeordneter gewesen war. Er verzichtete jedoch zugunsten von Willy Brandt auf das ihm daraus erwachsende Privileg, die Eröffnungsrede des Bundestages zu halten.
Öffentliche Ämter
Nach der Bundestagswahl 1969 wurde er am 21. Oktober 1969 zum Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen in der von Bundeskanzler Willy Brandt geführten Bundesregierung ernannt. Dieses Amt behielt er auch unter Bundeskanzler Helmut Schmidt. Nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition war er ab dem 17. September 1982 zusätzlich Stellvertreter des Bundeskanzlers. Nach der Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler schied Franke am 1. Oktober 1982 aus der Bundesregierung aus.
Siehe auch
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Franke, Egon |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 11. April 1913 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 26. April 1995 |
STERBEORT | Hannover |