Zum Inhalt springen

Wolfgang Bargmann (Mediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Januar 2012 um 08:05 Uhr durch Sebbot (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Hochschullehrer (Albertina Königsberg) umbenannt in Kategorie:Hochschullehrer (Albertus-Universität Königsberg): Wikipedia:WikiProjekt Kategorien/Diskussionen/2012/Januar/29 - Vorherige Bearbeitung: 16.01.2012 22:57:41). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Wolfgang Ludwig Bargmann (* 27. Januar 1906 in Nürnberg; † 20. Juni 1978 in Kiel) war ein deutscher Anatom und Histologe.

Leben

Bargmann studierte Medizin in Frankfurt am Main. Dort wurde er 1933 Assistent in der Anatomie. Bald ging er an die Albert-Ludwigs-Universität, 1935 als Privatdozent nach Zürich, 1938 als Prosektor nach Leipzig.

1942 wurde er als Extraordinarius an die Albertus-Universität in Königsberg berufen. Aus einem Beitrag in der Fachzeitschrift Zellforschung von 1943 geht hervor, dass er im Rahmen seiner Forschungstätigkeit auch mit noch lebenswarmen Hypophysen solcher Personen experimentierte, die im Alter von 18 bis 45 Jahren exekutiert worden waren.[1]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete er nach Bayern und war 1945 kurzfristig Professor an der Universität Göttingen. 1946 wurde er als o. Professor auf den Lehrstuhl der Universität Kiel berufen. 1974 wurde er emeritiert.

1951 half er Andreas Gayk bei der Gründung des Kultursenats der Stadt Kiel, dem er als Rektor der CAU vorstand.[2] Im Jahr 1958 wurde Bargmann zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.

Forschung

Bargmanns Forschungsschwerpunkt war die neurosekretorische Funktion der Hypophyse. Daneben befasste er sich intensiv mit den Inselzellen des Pankreas, der Ultrastruktur der Plazenta, den eosinophilen Leukozyten, der Milchsekretion und der Niere.

Bargmann-Preis

Hervorragende anatomische Dissertationen können mit dem Bargmann-Preis der Anatomischen Gesellschaft Kiel ausgezeichnet werden.

Ehrenämter

Werke

  • Das Zwischenhirn-Hypophysensystem, 1954
  • Herausgeber des von W. Möllendorf begründeten »Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen« (7 Bände in mehreren Teilen, ab 1927)
  • Histologie und mikroskopische Anatomie des Menschen (2 Bände, 1948–1951)

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 27.
  2. W. Bargmann: Universität und Kultursenat, in: Jürgen Jensen, Karl Rickers: Andreas Gayk und seine Zeit. Erinnerungen an den Kieler Oberbürgermeister. Neumünster 1974, S. 133-138