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Droge

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Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag.

Rauschdrogen

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Wirkung von Drogen wird als Rauschkunde bezeichnet.

Die weltweit am weitesten verbreiteten Drogen sind Alkohol und Tabak, beide können sowohl körperlich als auch psychisch Abhängig machen, die beiden Drogen verzeichnen auch die meisten Todesopfer.

Rausch-Drogen bewirken eine Änderung der Aktivität der Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen. Dadurch kommt es zu veränderter Wahrnehmung des eigenen Selbst und der Umwelt, die als angenehm empfunden werden kann.

Drogenabhängigkeit

Je nach Persönlichkeitskonstellation kann Drogenkonsum eine Abhängigkeit hervorrufen, bei einigen Drogen wie Nikotin oder Heroin kann es auch schon nach sehr kurzer Zeit, manchmal einmaligem Konsum, zu einer körperlichen Abhängigekit kommen. Im Grunde kann jede rauscherzeugende Substanz eine Abhängigkeit (Umgangssprachlich oft als Sucht bezeichnet) hervorrufen.

Viele Kulturen Traditionen eines sozial geregelten, kulturellen oder rituellen Gebrauchs von Drogen, der kann unter Umständen die Gefahr einer Abhänigkeit senken. Ein Hauptkriterium zur Feststellung von Abhängigkeitsverhalten ist eine "innere Fixierung" auf die jeweilige Substanz die meist zwanghaften Konsum zur Folge hat, die Kosumhäufigkeit kann variieren und ist nicht der Hauptindikator. Das führt für die Betroffenen oft über einen meist harmlso wirkenden Einstieg in die Drogenwelt bis hin zum völligen Abbau der Persönlichkeit, der schleichend erfolgt und daher erst spät erkannt wird, wenn überhaupt.

Häufig wird zwischen physischer (körperlicher) und psychischer (seelischer) Sucht bzw. Abhängigkeit unterschieden. Die physische Sucht ist biochemischer Natur, das heißt das Vorenthalten der Droge löst im Körper direkt chemische Reaktionen aus.

Beispielsweise kann ein plötzlicher Benzodiazepin- oder Alkohol-Entzug zu lebensgefährlichen Krampfanfällen führen (Delirium tremens).

Physische Abhängigkeit kann mit Medikamenten und Drogenersatzstoffen (z. B. Methadon) behandelt werden, bei bestimmten Drogen genügt es auch, wenn der Entzug im künstlichen Koma durchgeführt wird.

Die psychische Sucht hingegen bezieht sich auf die Konditionierung des Süchtigen auf die Überzeugung, dass es ihm ohne die Droge schlecht geht. Die psychische Sucht, obwohl oder gerade weil für den Körper wesentlich weniger gefährlich, ist häufig viel schwerer zu überwinden als die physische. Allerdings ist die Trennung von körperlicher und seelischer Abhängigkeit problematisch, denn natürlich sind auch seelische Vorgänge aufs engste verknüpft mit körperlichen (chemischen) Vorgängen im Körper, vor allem im Gehirn und Nervensystem.

Drogenabhängigkeit ist nicht unbedingt auf eine ganz bestimmte Droge beschränkt, vielmehr lässt sich beobachten, dass Süchtige bei Nichtverfügbarkeit ihres "Stoffs" überdurchschnittlich anfällig für andere Drogen sind, das kann zu einer Suchtverlagerung führen. Die Abhängigkeit von mehreren Drogen gleichzeitig ist nicht selten und wird als Polytoxikomanie bezeichnet.

Überwindung von Drogenabhängigkeit

Drogenabhängigkeit muss keine Einbahnstraße sein. Viel Leute machen sich davon frei. Hier werden einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie man von Drogen loskommen kann, wenn man die Sackgasse erkannt hat:

  • Kalter Entzug ggfs. mit Unterstützung von Nahrungsergänzung (Unter Umständen sehr Gefährlich!)
  • Medizinische Entzugskliniken
  • Selbsthilfe-Gruppen wie z. B. die Gruppe Anonyme Alkoholiker
  • Drogentherapie und Drogenrehabilitationszentren der unterschiedlichsten Träger wie z. B. Europas größtes Drogentherapiezentrum San Patrignano

Drogentest

1. Mit einem Drogentest, z. B. Drogenwischtest (Drugwipe-Test) lässt sich ermitteln, ob jemand eine bestimmte Art Drogen zu sich genommen hat. Drogentests sind wichtig für eine angemessene gesundheitliche Behandlung bzw. zur Feststellung von Drogenmissbrauch. Manche Drogentests erfolgen nur qualitativ und sind äußerst empfindlich, so dass bereits winzige Spuren nachgewiesen werden können, wie sie beispielsweise in Mohnkuchen vorkommen. In vielen Fällen ist eine quantitative Feststellung der Drogenmenge mit genaueren Messungen erforderlich.

2. Mit einem Drogentest im Sinne von Drug-Checking lässt sich ermitteln, ob in einer Pille, einem Pulver oder einer Pappe auch tatsächlich die Substanz enthalten ist, die der Erwartung eines potentiellen Konsumenten entspricht. Das Testen von auf dem Schwarzmarkt erhältlichen Drogen ist eine Maßnahme zur Schadensminderung (harm reduction), da potentielle Konsumenten vor besonders gefährlichen Wirkstoffen oder zu hoch dosierten Präparaten gewarnt werden können.

Klassifizierungen

Man kann Drogen nach unterschiedlichen Kriterien klassifizieren, wobei alle Rauschdrogen psychoaktiv sind:

Klassifizierung nach Stoffklasse (chemisch)

Die Substanzen lassen sich verschiedenen Stoffklassen zuordnen. Die Unterscheidung basiert auf chemischen Strukturen.

Klassifizierung nach Wirkung (pharmakologisch)

Eine Substanz kann dabei verschiedene Wirkungen haben.

Klassifizierung nach hart / weich

Als harte Drogen gelten Substanzen, die eine physische Abhängigkeit erzeugen können. Als klassische harte Drogen gelten Opiate wie Heroin, aber auch Alkohol. Von weichen Drogen spricht man in erster Linie im Zusammenhang mit Cannabisprodukten.

Eine andere, weniger verbreitete Lesart unterscheidet abhängig von der Konzentration des Rauschmittels. Bier, Marihuana und Coca-Blätter zum Kauen werden demnach als weiche Drogen betrachtet, wohingegen Spirituosen, Haschisch-Öl und Kokain als harte Drogen gelten.

Unabhängig von der jeweiligen Lesart wird die Unterscheidung zwischen hart und weich seitens der Wissenschaft schon länger als willkürlich kritisiert und abgelehnt. So sage sie weder etwas über das Abhängigkeitspotential einer Substanz aus noch erlaube sie in den meisten Fällen eine eindeutige Zuordnung von Substanzen in eine der beiden Kategorien. Kokain etwa gilt als klassische harte Droge, verursacht aber keine körperliche Abhängigkeit, Amphetamine dagegen können zu einer körperlichen Abhängigkeit führen, werden aber meist nicht als harte Droge bezeichnet.

Ihre Bedeutung erhält diese Klassifikation in erster Linie durch die öffentliche Diskussion sowie die Berichterstattung aus dem Justizumfeld. Möglicherweise gerade wegen des scheinbar einfachen Schwarz-Weiß-Schemas. Ihren Ursprung und konkrete Anwendung findet die Unterteilung im niederländischen Opiumgesetz, siehe Weiche Drogen.

Szenenamen

Amphetamin
A, Amph(e), Crank, Pep, Speed, Schnelles
Benzodiazepine
Benzos, Dias, Diazepam, Valium, Ropies, Flunies
Cannabis
  • Blüten: Becks, Buds, Ganja, Goba, Goma, Gras, Grünes, Güf, Günther, Hanf, Haz, Kaya, Maria, Marihuana, Marijuana, Mary-Jane, Mary Warner, Miaz, Odd, Plack, Pöken, Rasen, Sinsemilla (Spanisch "ohne Samen", also unbefruchtete und daher samenlose weibliche Blüten), Spinat, Tical, Weed, Weedy, Wiesen, Grasen
  • Harz: Becks, Bobel, Braunes, Brock, Brösel, Dole, Dope, Hasch, Haschisch, Kanten, Kawumm,Kniebel, Mok, Nugat, Nugger, Nuggy, Peace, Peter, Piece, Platte, Pot, Schür, Shit, Standard, Stani, Stein, Habel, Häsche, Schubi,Polle
  • Öl: Honig, Hasch-Öl
Crack
Rock, Rocks, Roxanne
Dextromethorphan
DXM, Dex
Ecstasy
Adam, Bonbons, E, Emphaty, Eve, Love-Drug, Pille(n), Teil(e), XTC, Runde, Vitamin E, Happy Pills, Exocis, Cadillac, MDMA
GHB (Gammahydroxybuttersäure)
Liquid, Liquid Extasy
Heroin
Shore, Caca, Caballo, Gift, H (meist ausgesprochen als "äitsch"), Harry, Hero, Horse, Junk, Schmeck, Smack, Stoff, Teer, Braunes, Dope, Thai-H (falls ungestreckt, also weiß)
Ketamin
K, Ket, Ketanest, Special K, Vitamin K
Kokain
Coca, Coke, Cokie, Florida Snow, Heaven Dust, Koks, Kolumbianischer Kaffee, Schnee, White Lady, Weißes Gold, Yuga, Real disco stuff(blow), Feines
Kokain & Amphetamin
Königsmischung
LSD
Acid, Blotter, Liquid, Micro, Paper, Pappe, Säure, Trip, Ticket
Methadon
Doll, Dolly, Red Rock, Meta (Dosis: "Meter" = Milliliter)
Methamphetamin
Crystal (Power), Crystal Meth, ICE, Glas, Meth, Methamphe, Shabu, Speed, Yaba, Yama
PCP
Angeldust, Crystal, Killerjoint, Tank, Hog
Zauberpilze
Pilze, (Magic) Mushrooms, Psilos, Schwammerl, Shrooms, kleine Freunde

Pflanzliche Drogen

Siehe auch die Kategorie Pflanzliche Droge

Pilzdrogen

Vollsynthetisch und halbsynthetisch hergestellte Drogen

1,4-Butandiol
Alkohol
Amphetamin (Speed)
Benzodiazepine(Valium
Rohypnol)
Ecstasy (MDMA)
GHB
Heroin
Ketamin
LSD
Lachgas
Lösungsmittel
Methamphetamin (Crystal)
PCP (Angeldust)
Poppers

Tierische Drogen

Colorado River Toad (Bufo alvarius)
Aga-Kröte (Bufo marinus) - Bufotenin
5-MeO-DMT


Siehe auch

Vorlage:Wiktionary1

Literatur

  • Günther Amendt: No Drugs No Future, zweitausendeins, ISBN 3861506254
  • Günter Amendt: Der grosse weisse Bluff. Die Drogenpolitik der US-Regierung, 1987, ISBN 3-922144-65-9
  • Markus Berger: Handbuch für den Drogennotfall – Das Wichtigste zu Gefahrenpotenzialen, Überdosierungen und Abhängigkeiten, Nachtschatten Verlag 2004, ISBN 3-03788-125-9
  • Hans Cousto: DrogenMischKonsum – Das Wichtigste in Kürze zu den gängisten (Party-)Drogen, Nachtschatten Verlag 2003, ISBN 3-03788-119-4
  • Theo Dingermann, Karl Hiller, Georg Schneider, Ilse Zündorf: Schneider - Arzneidrogen, Spektrum Akademischer Verlag 2004, ISBN 3-8274-1481-4
  • Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, AT-Verlag 2002, ISBN 3855025703
  • Wolfgang Schmidbauer, Jürgen vom Scheidt, Monika Schulenberg: Handbuch der Rauschdrogen, Fischer Verlag 2004, ISBN 3-59616-277-7
  • Bernhard van Treeck: Drogen- und Sucht-Lexikon, Schwarzkopf & Schwarzkopf 1999, ISBN 3-89602-221-0
  • Bernhard van Treeck: Drogen, Schwarzkopf & Schwarzkopf 2002, ISBN 3-89602-420-5
  • Schmidt-Semisch,Henning/Nolte, Frank: Drogen, (Rotbuch 3000) Hamburg 2000, ISBN 3-434-53505-5
  • Roswitha Algeier-Föll, Günter Schmidt: Drogen-Wissen. Interdisziplinäres Drogen-Lexikon, BoD (Books on Demand) 2003, ISBN 3-8330-0256-5