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Fangschreckenkrebse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ruderfußkrebse

Lysiosquilla maculata

Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superphylum: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Häutungstiere (Ecdysozoa)
Vorlage:Phylum: Gliederfüßer (Arthropoda)
Vorlage:Subphylum: Krebstiere (Crustacea)
Vorlage:Classis: Höhere Krebse (Malacostraca)
Vorlage:Subclassis: Fangschreckenkrebse (Stomatopoda)

Fangschreckenkrebse (Stomatopoda) sind eine Unterklasse der Höheren Krebse (Malacostraca) und gehören zu den Krebstieren (Crustacea).

Bis heute wurden ungefähr 400 Arten weltweit beschrieben. Ihren Namen verdanken Sie ihren Fangwerkzeugen, die äußerlich denen von Gottesanbeterinnen ähneln.

Merkmale

Einige Arten werden bis zu 30 cm, wobei die meisten viel kleiner sind. Der Carapax bedeckt bei Fangschreckenkrebsen nur den hinteren Teil des Kopfes und die ersten 3 Segmente des Thorax. Es handelt sich hauptsächlich um aggressive Einzelgänger, die die meiste Zeit ihres Lebens versteckt zwischen Felsen und Steinen oder in komplizierten Gangsystemen im Sand des Meeresbodens verbringen, wo sie geduldig auf Beute warten. Sie verlassen ihre Behausung normalerweise nur zur Nahrungssuche, oder um in ein neues Versteck umzusiedeln, und sind meist nachtaktiv. Der Großteil der Arten lebt in tropischen und subtropischen Meeren, zum Beispiel vor Florida und Kalifornien, oder um Thailand, aber es gibt auch Arten in kälteren Gebieten.

Fangschreckenkrebse besitzen äußerst kräftige Klauen, die sie je nach Art entweder vorwiegend zum Aufspießen oder zum Aufschlagen ihrer Beute benutzen, und mit denen sie extrem schnell zuschlagen (Beschleunigung bis zu 10000 G!), und dadurch schwere Verletzungen auf bei größeren Tieren oder bei Tauchern verursachen können. Es gibt aus Geschichten von in Aquarien gehaltenen Fangschreckenkrebsen, die mit einem einzigen Schlag die doppelwandige Glaswand ihres Aquariums zum Zerbrechen gebracht haben.

Fangschreckenkrebse kommen in einer Vielzahl von Farben vor, von unauffälligen Braun bis zu leuchtenden Neonfarben. Ihre auf Stielen sitzenden Komplexaugen sind extrem hoch entwickelt und können sich unabhängig voneinander bewegen.

Desweiteren sind die Tiere anscheinend hochintelligent, speziell für einen Vertreter der Crustacea. Sie sind langlebig und verfügen über ein komplexes Verhaltensrepertoir, so benutzen zum Beispiel einige Arten fluoriszierende Muster auf ihrem Körper dazu, mit anderen Individuuen zu kommunizieren. Außerdem haben sie ein hochentwickeltes Sozialverhalten, besonders bei Territorialkämpfen. Sie lernen schnell und verfügen über ein gutes Erinnerungsvermögen.

Fortpflanzung

Sie können sich in ihrer Lebenspanne bis zu 30 mal fortpflanzen. Je nach Art werden die Eier entweder in eine Grube gelegt, oder vom Weibchen bis zum Schlüpfen unter dem Schwanz getragen. Bei einigen Arten treffen sich die Geschlechter nur zur Paarung, während andere monogame Langzeitbindungen eingehen, die bis zu 20 Jahre halten können.

Verwendung

In der japanischen Küche bezeichnet man Fangschreckenkrebse als "Shako".

In der chinesichen Küche sind die Tiere ebenfalls sehr beliebt und als "Pisskrebs" bekannt, da sie beim Kochvorgang meist urinieren. Deshalb spießt man sie normalerweise vor dem Kochen auf, um sie schon vor dem Kochen dazu zu bringen. Das gekochte Fleisch schmeckt ähnlich dem eines Hummers.