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Moving Picture Experts Group

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Die Moving Picture Experts Group (MPEG) ist eine Gruppe von Experten, die sich mit der Standardisierung von Videokompression und den dazugehörenden Bereichen, wie Audiokompression oder Containerformaten, beschäftigt. Oftmals wurden Ideen der International Telecommunication Union (ITU) aufgegriffen, erweitert und verbessert. Seit dem ersten Treffen 1988 hat sich die Gruppe auf etwa 360 Mitglieder von verschiedenen Firmen und Universitäten vergrößert.

Die offizielle Bezeichnung für MPEG ist ISO/IEC JTC1/SC29/WG11 (International Organization for Standardization / International Electrotechnical Commission, Joint Technical Committee 1, Subcommittee 29, Working Group 11).

MPEG-Formate

Die Gruppe hat folgende Komprimierungsformate standardisiert. Sämtliche H.26x Standards sind ITU-Standards. Aber sie gehören aufgrund der Zusammenarbeit mit MPEG dennoch dazu:

Name Erscheinungsjahr Bemerkung
H.261 1990
MPEG-1 1993 Progressives Video-Format mit mehreren Layern. Wird unter anderem für Video-CDs verwendet. Zum Audio-Teil gehört das populäre MP3 (MPEG-1 Layer 3).
MPEG-2 1994/95 Video- und Tonformate in Fernsehqualität. Wird auch für DVD-Videos und DVB verwendet.
H.262
H.263 1995/96
H.263+ 1997/98
H.263++ 2000
MPEG-3 (nie erschienen) Hätte der Standard für HDTV werden sollen. Es genügte aber eine Erweiterung von MPEG-2. MPEG-3 kam daher nie zustande.
MPEG-4 1998/99/00/01 Die erste Version des Standards kam 1998/99 heraus. Es folgte Version 2 1999/00 und die Version 3 2001. MPEG-4 beschreibt u.a. ein komplexes, an QuickTime angelehntes Container-Format, eine 3D-Sprache ähnlich VRML und nicht-rechteckige Video-Objekte. Die Video-Kompression wurde nochmals verbessert. Es enthält auch Unterstützung für Digital Rights Management.
H.264 2002 Offizielle Terminologie des ITU oder MPEG-4 Teil 10 (offizielle MPEG Terminologie) ISO/IEC 14496-10 AVC. Im Sprachgebrauch auch H.26L, die Arbeit des JVT oder "JVT CODEC", Advanced Video Code (AVC), JM2.x, JM3.x und JM4.x genannt.
MPEG-7 Ein System zur Beschreibung von multimedialen Inhalten (u.a. Metadaten).
MPEG-21 Ein sog. "Multimedia Framework".
MPEG-A 2004 Standardisierung von integrierten Lösungen ("MPEG Anwendungsformaten") für bestimmte, klar definierte Anwendungsfälle; referenziert Werkzeuge/Technologien sowohl aus anderen MPEG-Standards als auch von außerhalb;
MPEG-B 2005 "MPEG Systems Technologies": Standardisierung von "Systems"-Technologien, die in mehreren MPEG-Standards Verwendung finden;
MPEG-C 2005 "MPEG Video Technologies": Standardisierung von Video-Technologien, die in mehreren MPEG-Standards Verwendung finden (z.B. inverse DCT);
MPEG-D 2005 "MPEG Audio Technologies": Standardisierung von Audio-Technologien, die in mehreren MPEG-Standards Verwendung finden (z.B. "MPEG Surround" zur Codierung von Surround-Audiomaterial);
MPEG-E 2005 M3W (MPEG Multimedia Middleware)

MPEG standardisiert nur den Bitstream und den Dekodierer. Der Kodierer wird nicht standardisiert, so dass noch Raum für Effizienzsteigerungen bleibt. Es werden aber Musterimplementationen (verification models) vorgegeben, welche aber weder besonders schnell noch besonders effizient sind, weshalb die meisten Implementierungen von MPEG-Kodierern von Grund auf neu geschrieben sind.

Die MPEG spezifiziert sowohl Containerformate als auch Codecs. Dadurch können beispielsweise in MPEG-2 kodierte Videospuren auch in (technisch allerdings unterlegenen) AVI-Containern abgelegt werden und nicht nur in hauseigenen MPEG-Containern.

Siehe auch