Zum Inhalt springen

Exportweltmeister

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2005 um 12:28 Uhr durch 194.55.212.16 (Diskussion) (Bewertung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Datei:Aussenhandel deutschland.png
Deutsche Import- und Exportzahlen

Das Schlagwort Exportweltmeister wird zumeist verwendet, um den derzeit erfolgreichen Warenexport Deutschlands zu beschreiben, der dazu geführt hat, dass deutsche Unternehmen in der Summe mehr Waren exportieren als irgendein anderes Land der Welt.

Bewertung

Von Ökonomen und Politikern werden sehr unterschiedliche Bewertungen zu den ansteigenden Warenexporten vorgenommen. Während insbesondere Regierungspolitiker in den Zahlen eine Bestätigung für eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik sehen, relativieren Oppositionspolitiker und manche Ökonomen die Daten.

Einerseits zeigen die starken Exportzuwachsraten der letzten Jahre zweifelsohne, dass insbesondere die großen deutschen Unternehmen ihre Produkte erfolgreich auf dem Weltmarkt absetzen können. Die deutsche Bundesregierung führt dies nicht zuletzt auf die von ihr durchgeführten Gesetzesänderungen zurück (z. B. die Ökosteuer oder die Reform der Unternehmensbesteuerung), die zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen geführt habe.

Kritiker entgegnen dem, die Außenhandelsbilanz dürfe nicht als alleiniger Erfolgsmesser für eine Volkswirtschaft angesehen werden. Das Ungleichgewicht zugunsten der Ausfuhren bedeute nämlich auch, dass Kapital aus Deutschland abfließe und Investoren andere Standorte bevorzugen. Es sei außerdem bemerkt, dass Deutschland nur beim Export von Waren Exportweltmeister ist; bezieht man Dienstleistungen mit ein, sind es die USA. Der Exporterfolg deutscher Unternehmen relativiert sich auch, wenn man berücksichtigt, dass den deutschen Exporten immer mehr importierte Vorleistungen zugrunde liegen. In diesem Zusammenhang warnen sogar manche Ökonomen davor, dass Deutschland zu einer Basarökonomie verkomme. Empirisch lässt sich zwar bestätigen, dass der Anteil der Importe an den deutschen Exporten in den letzten Jahren zugenommen hat, allerdings liegt er nach wie vor unter dem vergleichbarer Länder, so dass derzeit (noch) nicht von einer Basarökonomie gesprochen werden kann.

Außerdem versucht die Wirtschaftspolitik ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht zu erreichen, d.h. eine ungefähr gleiche Höhe von Ein- und Ausfuhren, um einen Anstieg des Preisniveaus zu verhindern.

Dieses und weitere Ziele der Wirtschaftspolitik sehen sie hier: *http://www.wagner-berlin.de/am15.htm*