Jean Victor Moreau
Jean Victor Moreau (* 11. August 1761 in Morlaix, Frankreich; † 27. August 1813 bei Dresden) war ein französischer General und Gegenspieler Napoléons.
Moreau war durchaus ein „politischer General“. Er mißbilligte offen die Alleinherrschaft seines ehemaligen Waffengefährten Napoleon, nach dessen erfolgreichem Staatsstreich im November 1799. Moreau war überzeugter Republikaner und auch eifersüchtig auf die Erfolge seines glücklicheren, wenn auch rücksichtsloseren Kollegen. Er gehörte wie Napoleon auch zu jenen Revolutionsgenerälen, die in der neu gegründeten Volksarmee als Senkrechtstarter in kürzester Zeit Karriere machten und schon mit dreißig Jahren ganze Divisionen kommandierten. Wie Masséna, Soult, Michel Ney, Jourdan und wie sie alle hießen, hatte auch Moreau den „Marschallsstab im Tornister“ und auch ganz dieselben Chancen wie der Korse aus Ajacco. Dieser überragte sie letztlich doch alle. Während General Napoleon nach seiner Machtübernahme fleißig an seiner eigenen Legende arbeitete, geriet der meisterhafte Rückzug Moreaus und sein brillant geführter Rekonter-Angriff gegen die ihn verfolgenden Österreicher bei Biberach im Jahre 1796 mehr und mehr in Vergessenheit.
1799 wurde Moreau von Napoleon entmachtet und er ging ins Exil nach Amerika. 1813 kehrte er auf Bitte der Gegner Napoeleons zurück, um diese militärisch zu beraten. Den Oberbefehl über die verbündeten Österreicher, Russen und Preußen lehnte er jedoch ab. Bei der Schlacht von Dresden am 27. August wurde General Moreau an der Seite Alexanders auf der Räcknitzhöhe tödlich verwundet durch eine französische Kanonenkugel, die ihm beide Beine zerschmetterte. Wenig später verschied er an diesen Verletzungen. Genau an der Stelle steht heute das Moreau-Denkmal, das auf Veranlassung des russ. Gouverneurs von Sachsen, Fürst Repnin-Wolkonski errichtet und in dem 1814 eine Urne beigesetzt wurde.