Diskussion:Orgasmus
Warum eigentlich
haie ihrs,
mir fehlt im artikel eine begründung für den Sinn des Orgasmus; also sprich warum hat er sich entwickelt? ... interessant wäre in dem zusammenhang auch, warum Männer (meist) viel schneller zum Orgasmus kommen als Frauen? ...Sicherlich Post 21:24, 18. Jun 2005 (CEST)
- Warum-Fragen sind bei angeborenen, also evolutiv entstandenen Verhaltensweisen einerseits ganz leicht, andererseits aber immer relativ unbefriedigend (weil in immer gleicher Weise) zu beantworten: "Es fördert den Überlebenswert, sprich: die Reproduktionsrate der Individuen. In diesem Fall ist die Standardantwort vielleicht nicht ganz so unbefriediegend, weil es gewiss der Steigerung der Reproduktionsrate sehr förderlich ist, wenn Mann und Frau die entsprechende Verrichtung aufgrund der damit verbundenenen, äußerst angenehmen Gefühlszustände recht häufig und gern wiederholen. Nebenbei: in der von mir vor ein paar Tagen zum Thema weiblicher Orgasmus im Lemma ergänzten britischen Studie wird auch spekuliert, warum Frauen ausgerechnet beim Vögeln weniger leicht zum Orgasmus kommen als Männer; es sei möglicherweise so, wie die Brustwarzen beim Mann: eigentlich nicht zwingend nötig, aber biologisch nicht vermeidbar, weil Mann und Frau genetisch doch recht ähnlich sind und im Verlauf der Embryonalentwicklung aus weitgehend ähnlichen Gewebe"bausteinen" sich formen. --Gerbil 23:12, 18. Jun 2005 (CEST)
- Mir ist so, als diente die Schnelligkeit des Mannes der möglichst sicheren und effektiven Unterbringung des Sperma, während das ewige Rauf und Runter der Frau zum einen dem männlichen Zweck entgegenkommt (wo kämen die Kinder her, wenn die Frau vor dem Mann käme?), zum anderen der Paarbindung und damit der sicheren Aufzucht der Kleinen dient, an der die Frau ja immer ein Interesse haben muss, während der Mann auch mal hier und da versuchsweise in die Gegend befruchten kann.--Diebu 18:24, 15. Jul 2005 (CEST)
- Wenn Mann immer sehr langsam wäre (wofür es ja Beispiele unter Tieren gibt) würde man sicher auch eine plausible Erklärung erfinden können (z.B.: Nur wenn Sie sich lange dem Manne hingibt, ist das ein Beweis für ihr echtes Interesse an seinen Kindern) - die Soziobiologen haben immer eine plausible Erklärung parat. Schwierig zu erklären ist aber das häufige Ausbleiben des Orgasmus bei Frauen ohne zusätzliche Stimulierung bei der Penetration; obwohl man indertat natürlich argumentieren kann: Die Frau muss später kommen als der Mann, also hat unsere Art inkauf genommen (um es salopp zu sagen), dass der O. auch ganz ausbleiben kann. Aber das ist ein bloße ad-hoc-Annahme, die man weder beweisen noch wiederlegen kann und die daher nicht sonderlich wertvoll ist. --Gerbil 21:40, 15. Jul 2005 (CEST)
Etymologie
Woher stammt der Ausdruck? Gibt es einen Zusammenhang mit Orgie, orgiastisch?--Diebu 18:14, 15. Jul 2005 (CEST)
Evolutionärer Hintergrund
Ich habe diesen Absatz neu gefasst und dabei die z.T. arg wilden Spekulationen rausgenommen. Ein Zusammenhang zwischen (heute) Belohnung durch nette Gefühle und (künftig) einem Baby als Nahrungskonkurrenten ist evolutionsbiologischer Unsinn - allenfalls umgekehrt ließe sich so was begründen - also: wenn ich ein Baby durchbringe, bekomme ich als Bonus Lustgefühle. Da ist aber eher das glatte Gegenteil der Fall...--Gerbil 09:13, 7. Okt 2005 (CEST)
- ich sehe das anders. vielleicht habe ich das etwas zu sparsam formuliert, aber warum sollte ein geschlechtsakt stattfinden um nachwuchs zu produzieren? weil wir uns VERMEHREN MÜSSEN? tiere und auch der vormensch konnten nicht so reflektieren wie wir. der orgasmus ist der belohnungsmechanismus für die "befruchtungsfalle". in der natur ist das "belohnungssystem" nicht umsonst "erfunden" worden. - ob es jetzt ein hochgefühl nach schwerer körperlicher oder geistiger leistung ist, der von soldaten beschriebene "rausch des tötens", oder nach der geburt! frage jede frau die schon geboren hat- nahezu jede wird dir von einem fast euphorischen gefühl danach berichten. es ist der sinn einer jeden spezies seine gene möglichst weit zu verteilen und sich möglichst oft zu reproduzieren. es ist nur logisch, wenn die natur als "überlistungsmechanismus" den orgasmus einsetzt.
- beweis: wir haben in unserer zeit die trennung von reproduktion und sex perfektioniert. nahezu alle nehmen verhütungsmittel (auch ich!) weil ich gerne sex haben möchte, ohne dauerschwanger umhergehen zu müssen- weil kinder mühe machen und uns unsere individualität kosten -und das in einer zeit in welcher man sich verglichen mit früheren epochen nun wirklich keine sorgen um das persönliche ÜBERLEBEN machen muß. fazit unserer "verhüteten" zeit: wir haben die "orgasmusfalle" ausgehebelt. wir bekommen keine bis wenige kinder mehr. soziologisch ist das gut erklärbar mit der zunehmenden emanzipation der frau bzw. des menschen an sich, vor den fängen und pflichten der natur.anthropologisch, weil wir als reflektierende wesen, trotzallem den sinn im kind verstehen und es auch bekommen können und wollen, selbst wenn die umstände dagegen sprechen. wir haben die FREIE GEISTIGE wahl. wir müssen noch nicht einmal mehr so viel sex haben. 2 kinder = 2x sex und das reicht! wir haben unsere biologische reproduktionspflicht erfüllt.
- UND WARUM haben wir trotzdem mehr sex? warum sind wir so empfänglich trotzallem für sexuelle reize? (welche übrigens auch aus dem selben zentrum - dem limbischen zentrum kommen und als vorstufen des orgasmus angesehen werden könnten): weil wir eben in dieser hormon- und endorphinfalle stecken. wir MÜSSEN sex haben, als biologische wesen. (alle abstinenztheorien sind menschengemacht- siehe kinsey!). die natur macht nichts aus zufall. so ein gefühl wie der orgasmus war also zwingend notwendig und eine tiefe angst, bzw. abneigung vor etwas zu unterdrücken bzw. gegenzusteuern. --Cascari 16:53, 7. Okt 2005 (CEST)
Ich habe evolutionsbiologisch argumentiert, nicht psychologisch, das zu betonen ist mir wichtig. Ein "um zu"-Verhalten habe ich daher keineswegs beschrieben (also NICHT: Sex haben, um Kinder zu bekommen, jedenfalls eher selten). Da aber nur, wer Sex hatte, sich auch fortpflanzen konnte, haben sich immer genau jene Individuen besonders stark vermehrt, die Sex hatten. Warum sie Sex hatten, ist völlig unerheblich, wichtig war nur, dass' sie ihn hatten. Diese biologische Basis gilt auch heute noch, und sie ist geradezu die Voraussetzung dafür, dass Sexualakt und Fortpflanzung sehr weitgehend getrennte Dinge sind. Den Sexualakt als beglückend zu erleben, ist eine Art Sahnehäubchen, und so weit man der Tierforschun glauben kann, außer bei uns und bei den Bonobos nicht eben sehr weit verbeitet. Es ist hier ja übrigens gerade nicht der Rausch danach (nach dem Kinderkriegen), den mann und frau erleben (können), sondern der Rausch davor (mindestens 1 Tag vor dem Verschmelzen von Spermium und Eizelle). --Gerbil 18:15, 7. Okt 2005 (CEST)
- wie erklärst du "... Warum sie Sex hatten, ist völlig unerheblich, wichtig war nur, dass' sie ihn hatten..." ?
- das ist ein bißchen widersinnig. es gibt meines wissens in der natur nichts das sinnlos geschieht. die natur ist vollkommen auf energie- effizienz ausgerichtet. das sex "erfunden" wurde, MUSS zwingend sinn machen. natürlich experimentiert die natur, das ist evolutionshistorisch absolut notwendig, aber mutationen ohne sinn und zweck verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind- und das ist ja beim orgasmus nicht der fall... :) --Cascari 22:21, 7. Okt 2005 (CEST)
- erstens: Niemand kann im nachhinein die Motivation feststellen; insofern ist die Frage nach ihr unerheblich, weil unauflösbar; zweitens: Für die Vermehrung ist es nur wichtig, dass Sex stattfand, nicht warum; das ist heute nicht anders als jemals zuvor. Drittens: Wozu Sex erfunden wurde, ist klar: zur Vermischung der Gene unterschiedlichjer Individuen. Da hat die Natur sogar eine Verminderung inkauf genommen (aus 2 Zellen wird 1 Individuum; zwingend nötig ist das nicht - es ginge auch parthenogentisch vom Ei aus). Und widersinnig ist das auch nicht, weil es ein aus der Ökonomie des 18. Jahrhunderts ableitbarer Unfug ist, die Natur als besonders ökonomisch aufzufassen. Versuch mal die energie-effizienz eines Kastanienbaums zu fassen - wozu um Himmels willen braucht der Jahr für Jahr so viele Früchte? Sehr energie-effizient ist das nicht. Effizient ist z.B. das monatliche Ei einer Frau, aber schon nicht mehr die abertausende Spermien des Mannes. Übrigens gibt es die Pille erst seit Anfang der 60er Jahre und preiswerte Kondome auch nicht viel länger - zumindest bis zum 1. Weltkrieg ging Sex-Haben, Orgasmus-Haben und Kinder-Haben noch ziemlich parallel. - Aber das ist hier ja eigentlich kein Chatraum, deswegen sollte wir unseren Chat, wenn's denn nötig ist, auf die Benutzerdiskussion verlegen. --Gerbil 23:08, 7. Okt 2005 (CEST)
Schön, dass sich da mal was tut. Aber übertreibt es nicht. Solange bestimmte Passagen erhalten bleiben, ist es mir egal, welche Spekulationen zum Sinn und Unsinn des O. hier verbreitet werden. Ist eben noch alles im Fluss. Um den Pornog.-Vorwurf zu entgehen: Bild löschen! Gibt sowieso nichts für das Thema her. Hut ab vor Cascari wegen schonungsloser Selbstdarstellung; sollte aber nicht soviel auf eigene Erfahrungen abheben, sondern sich mehr mit Humanethologischen Argumenten konfrontieren. Ist allein frustrierend genug. Wäre eigentlich an Gerbil gewesen auf Proximate und ultimate Ursachen von Verhalten hinzuweisen, damit ihr nicht weiter aneinander vorbeiredet.
Muss mich selbst korrigieren: Artikel hat gelitten. Weiss nicht warum. Aber eines weiss ich. Ihr habt nen Knall, wenn ihr glaubt, dass sich so ein komplexes Ereignis wie die sexuelle Reaktion mit O. sich im Verlauf der Menschheitsgeschichte habe entwickeln können. Der ganze Körper spielt kontrolliert verrückt, das Bewußtsein setzt aus und das ZNS hat epileptische Entladungen: Wenn das keine (bio)logische Erklärung hat, die tief in die Wurzeln der Sexualität zurückreicht, fresse ich einen..... sk 20051010
- schau mal hier ganz oben, da habe ich ja schon ziemlich zögerlich gesagt, dass es in der Evolutionsforschung eine Standardantwort gibt auf "warum"-Fragen, die in diesem Fall aber ganz gut passt. Die habe ich vorige Woche in den Artikel übertragen, nachdem andere Textteile ins Spekulative geändert wurden. Diese Antwort oben hatte ich wiederum geschrieben, weil ich zuvor eine Studie in den Artikel eingearbeitet hatte und so das Lemma auf meine Beobachtungsliste kam. Ich bin kein Sexualforscher, sondern Verhaltensbiologe, und möchte daher zu diesem Artikel nichts weiteres beitragen. Für den Hinweis auf meinen eigenen Artikel über Proximate und ultimate Ursachen von Verhalten danke ich dir sehr - wenn einem selbst der Unterschied klar ist, übersieht man leicht, dass andere drüber stolpern können. Gruß:--Gerbil 09:24, 11. Okt 2005 (CEST)
an sk 20051010- na denn LOS: aufauf in den artikel mit deinen schönen wissen: auf das auch WIR es bald BESSER wissen! ansonsten :PPPP ! (Trotzdem) freundliche Grüße: --Cascari 01:52, 11. Okt 2005 (CEST)
Homosexuelle Paarbindung
Ich habe es jetzt zwar dringelassen, aber nähere Erläuterung, was das jetzt bitte mit dem Thema "Orgasmus" an sich hat, wäre von Nöten. Mit freundlichem Gruß
Ach ja - zu Kastanie: Prinzip, je mehr kleine Früchte, desto höher die Chance, daß Einer durchkommt und Erbinformation weiterträgt. Ein beliebtes Prinzip bei allen Lebensformen, welche kein Brutverhalten bzw. "Sozialsystem" haben. Bei Pflanzen ohnehin selten genug... --Cascari 14:20, 9. Okt 2005 (CEST)
Defekte Spermien
zu Spermien: Warum kämpft ein Staat mit vielen Soldaten statt mit nur einem? Es ist ein langer harter säurereicher Weg bis zur Gebärmutter. Man kann fast sagen, daß sich in der "Befruchtungszeremonie" unser alltägliches Leben abspielt- und: Viele Spermien sind auch nötig, um sich nicht nur gegen die Samenfäden der anderen "Mitbewerber" durchsetzen zu können, sondern auch gegen die "Eigenen". Es gibt viele, bei welchem die Doppelhelix im DNS- Teilungsprozess in den Hoden nicht richtig geteilt worden ist und deswegen defekt sind! Je mehr "gesunde" Samenfäden aber vorhanden sind, desto geringer ist die Chance, daß z. B. eine Trisomie beim gezeugten Kind entsteht! --Cascari 14:31, 9. Okt 2005 (CEST)