Rotbuche
European Beech | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Binomial name | ||||||||||||||
Die Rot-Buche (Fagus sylvatica) ist eine Baumart in der Gattung Buche (Fagus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
Die Rot-Buche (im Deutschen auch schlicht Buche genannt) kommt in ganz Mitteleuropa vor und ist ein wirtschaftlich und ökologisch wichtiger Baum. In den trockenen Tieflandzonen Italiens fehlt die Buche völlig, denn sie bevorzugt die niederschlagsreichen, kühleren Regionen Mitteleuropas bis in den Süden Skandinaviens, von Frankreich bis nach Posen und in die Ukraine. In den Gebirgen Mittel- und Süditaliens kann sie nur in Höhenlagen über 1000m gedeihen, denn die Temperaturen und die Niederschlagsmengen entsprechen denen in Mitteleuropa.
Der reine Buchenwald wäre ohne Eingriff des Menschen der dominante Vegetationstyp in vielen Teilen Deutschlands. Aufgrund ihrer hohen Schattentoleranz bei gleichzeitig starker Schattenwirkung ihrer weiten Kronen kann sie andere Baumarten auf den für sie geeigneten Standorten verdrängen. Buchenwälder bilder daher die Klimaxvegetation in den atlantisch geprägten Teilen Deutschlands. Der reine Buchenwald wird begleitet von einer artenreichen Krautflora mit zahlreichen Frühjahrsblühern. Mitte Mai, wenn durch das Buchenlaub der Lichteinfall eingeschränkt ist, sind die Blüte und die Befruchtung der Bodenpflanzen abgeschlossen.
Heute finden sich nur noch sehr wenige ursprüngliche Waldgebiete diesen Typs.
Buchen liefern ein wichtiges Nutzholz. Rohe Bucheckern, die wohlschmeckenden Früchte der Buchen, enthalten Fagin, und sind dadurch leicht giftig. Eine Buche produziert Bucheckern, wenn sie ein Lebensalter zwischen 40 und 80 Jahren erreicht hat. Nach einem trockenen heißen Jahr fällt die Bucheckerernte besonders reichlich aus, wobei die Erträge leicht alternierend sind, d.h. einem reichen Bucheckerjahr folgt in jedem Fall eine geringe Bucheckernernte, auch wenn die klimatischen Voraussetzungen gut sind. Die Bucheckern werden sehr von Vögeln und Nagetieren geschätzt und spielten in der Vergangenheit auch in der menschlichen Ernährung eine Rolle. Trotz der leichten Giftigkeit wurde im 19. Jahrhundert aus den Nüssen Öl gepresst, das sowohl beim Kochen als auch als Lampenöl Verwendung fand.
Buchen werden etwa 300 bis 400 Jahre alt. Eine der ältesten Buchen steht in Süden Deutschlands, nahe der bayerischen Ortschaft Pondorf. Es ist handelt sich dabei um die sogenannte Bavaria-Buche.
Buchen werden auch als "Mutter des Waldes" bezeichnet, da sich die Buchenverjüngung früher bevorzugt am Stammmfuß alter Buchen eingestellt haben soll. Buchen leiten das Regenwasser aufgrund ihrer glatten Rinde und der Kronenform den Stamm hinab - die Verjüngung am Stammfuß wird also bevorzugt mit Wasser versorgt. Durch menschlichen Einfluss bringt der Regen heute Säure mit, der Effekt der Wasserzuleitung hat sich somit ins Gegenteil gewandt.
Der Begriff Buchstabe leitet sich vom Buchenholzstab, auf dem Runen eingeritzt wurden, ab.
Die Rotbuche war Baum des Jahres 1990.
Von der Rotbuche existieren zahlreiche Park- und Gartenformen, die sich in der Farbe oder im Wuchs voneinander unterscheiden. Die bekanntesten Variationen sind Trauer- oder Hängebuchen (Fagus sylv. var. Pendula), Blutbuchen (Fagus sylv. var. Purpurea) und Süntelbuchen (Fagus sylv. var. Tortuosa).
Weblinks
- http://www.sdw.de/wald/baum_infos/faltblatt-buche/fagus.htm - Schutzgemeinschaft Deutscher Wald: Die Buche
- http://www.pflanzenbuch.de/modules.php?name=Pflanzendatenbank&s=Fagus+sylvatica+L - PflanzenDB: Rotbuche
- http://www.nationalpark-hainich.de/ - Nationalpark Hainich