Zum Inhalt springen

Haus Kaiserstraße 23 1/2 (Heilbronn)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2012 um 20:10 Uhr durch Messina (Diskussion | Beiträge) (Rezeption). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.

Zur Löschdiskussion

Ich kann keine Relevanz im Sinne der in WP:RK#Bauwerke, Denkmäler und Naturdenkmäler angegebenen Kriterien erkennen. Das nicht mehr vorhandene Jugendstilgebäude war eines wie viele andere auch. Der Nachkriegsbau ist offenbar auch nicht sonderlich bemerkenswert. Die Tuchhandlung ist kein Unternehmen, das deren Relevanzkriterien erreicht. -- Aloiswuest 18:45, 23. Jan. 2012 (CET)


Haus Kaiserstraße 23 1/2; Ansicht gegen Kaiserstraße; Entwurf der Architekten Ernst Walter und Karl Luckscheiter
Haus Kaiserstraße 23 1/2; Ansicht gegen Sülmerstraße; Entwurf der Architekten Ernst Walter und Karl Luckscheiter
Fotografie des Hauses Kaiserstraße 23 1/2

Das Haus Kaiserstraße 23 1/2 in Heilbronn war ein „typischer Bau des Jugendstils“.[1] Der in den Jahren 1903/1904 nach Plänen von Ernst Walter und Karl Luckscheiter errichtete Jugendstilbau verkörperte „den aufwändigen Baustil der Gründerjahre an der Wende zum 20. Jahrhundert. Kennzeichen: imposantes Portal, Blendgiebel, Konsolen, Rundbögen, mehrstöckige Erker und Türmchen mit Laterne und Haube“.[2] Das Haus wurde bei dem Luftangriff auf Heilbronn zerstört. Heute befindet sich dort das 1950 nach Plänen des Stuttgarter Architekten Hermann Krenz erbaute Wohn- und Geschäftshaus der Firma G. H. Keller's Tuchhandlung.

Lage und Umgebung

Das Gebäude befand sich am Verkehrsknotenpunkt Kiliansplatz, Kaiserstraße und Sülmerstraße und zählte mit den zwei anderen korrespondierenden Gebäuden zu den Türmen des Kiliansplatzes. Der Name ergab sich aus dem Umstand, dass alle drei Gebäude Ecktürme hatten, die auf einander abgestimmt waren und den Kiliansplatz in unmittelbarer Nähe zur Kilianskirche dominierten.

Beschreibung

Vorkriegsbau

An dieser Stelle stand zuerst das dreigeschossige, ehemalige Pfarrhofstraßengebäude im Stil des Klassizismus, das von 1818 bis 1862 Sitz des Oberamtsgerichtes war. Im Jahre 1862 wurde das Gebäude vom Königreich Württemberg an Albert Schmidt veräußert, der es im Jahre 1901 an das Baugeschäft Koch & Mayer verkaufte. Das alte Gebäude wurde abgebrochen und es entstand im Jahre 1903 ein Jugendstilbau nach den Plänen der Architekten Ernst Walter und Karl Luckscheiter.

Auf der linken Seite des Hauses befand sich ein „gegenläufig geschweifter Blendgiebel mit Blattwerkverzierungen“.[1] Die Bauplastik des Giebels bestand aus einer Konchie, Kind und Fruchtfestons. Unterhalb des Blendgiebels befand sich ein „von einem Balkon abgeschlossener Doppelerker“.[1]

Auf der rechten Seite des Hauses befand sich ein „übereckgestellter dreistöckiger Erker, der auf Konsolen mit Rundbogen über dem Haupteingang ruht[e]“.[1] Die Ecke fand ihren oberen Abschluss in einem „Türmchen mit Laterne und Haube“.[1] Der Turmaufbau korrespondierte mit den Türmchen und Laternen der beiden gegenüberstehenden Häuser 25 und 40, die deswegen als „die drei Säulen des Kiliansplatzes“ bezeichnet wurden.

Nachkriegsbau

Am 15. Oktober 1950 wurde an gleicher Stelle das Wohn- und Geschäftshaus der Firma G. H. Keller's Tuchhandlung nach Plänen des Stuttgarter Architekten Hermann Krenz erbaut, der auch das Stuttgarter Hauptgeschäft dieser Firma erbaut hatte.[3]

Rezeption

Das am Verkehrsknotenpunkt Kiliansplatz, Kaiserstraße und Sülmerstraße befindliche Eckgebäude ist bis heute Gegenstand zahlreicher Darstellung geblieben: Rolf Friederichs hat in einem 1991 geschaffenen Gemälde Hommage an Heilbronn – Frühe Erinnerungen (Acryl / Kreide auf Nessel) das historische Eckgebäude Kaiserstraße 23 1/2 dargestellt, wie es auf die darunterfahrende Straßenbahn zu stürzen scheint. Flankiert wird das markante Eckhaus von dem Hafenmarktturm:

„Über 50jährige Erfahrung in und mit der Stadt bringt Rolf Friederichs in seine implusive vierteilige ‚Hommage an Heilbronn‘ ein. In nervösem Strich reflektiert er das Stadtbild vor der Zerstörung, das auf den kleinen Jungen schier einzustürzen droht, zeigt die brennende Stadt und den Wiederaufbau und kommentiert das heutige Heilbronn, wo ‚der Kommerz die Kultur überwiegt‘ und die Industrie regiert. Friederichs kopiert formal spannend jeweils zwei Bilder aufeinander und integriert die Titel als Schriftzüge ins Bild.[4]

Commons: Haus Kaiserstraße 23 1/2 (Heilbronn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Helmut Schmolz, Hubert Weckbach (Hrsg.): Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 15.) Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1967, Band 2, S. 16 (Nr. 14: Kiliansplatz zwischen 1931 und 1934).
  2. Uwe Jacobi: Heilbronn, ein verlorenes Stadtbild. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, S. 30.
  3. Wiederaufbau Geschäfts- und Wohnhaus G. H. Keller's Tuchhandlung Heilbronn am Neckar. In: Heilbronner Stimme. Nr. 239, 14. Oktober 1950, S. 8.
  4. Andreas Sommer: Sinnliche Erkenntnisversuche. Sommerausstellung des Künstlerbunds Heilbronn in der Kreissparkasse. In: Heilbronner Stimme. Nr. 211, 11. September 1981, S. 24.

Koordinaten: 49° 8′ 31,2″ N, 9° 13′ 12,7″ O