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Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen

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Das Logo des BDP

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) ist die berufsständische Vertretung der Psychologinnen und Psychologen in Deutschland.

Geschichte

Der BDP wurde auf Initiative einiger Psychologen in Hamburg am 5. Juni 1946 gegründet. Er ist einer der ältesten Berufsverbände Deutschlands. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) bildet der BDP die Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen.

Struktur des Verbands

Mitglieder

Heute werden rund 13.000 Mitglieder (etwa ein Drittel der berufstätigen Psychologen in Deutschland) in allen berufs- und bildungspolitischen Angelegenheiten vertreten.

Organe

Der Vorstand des BDP wird von der Delegiertenkonferenz für die Dauer von drei Jahren in geheimer Wahl gewählt. Er vertritt den Verband nach außen und führt die Verbandsgeschäfte.

Neue Präsidentin des BDP ist Diplom-Psychologin Sabine Siegl, die Vizepräsidenten sind die Diplom-Psychologen Heinrich Bertram und Michael Krämer.

Das Präsidium wird vom Vorstand und den Vorsitzenden der Sektionen gemeinsam gebildet. Ihm obliegen die überregionalen und fächerübergreifenden Aufgaben. Vorstand und Präsidium legen hierüber der Delegiertenkonferenz Rechenschaft ab.

Die Delegiertenkonferenz (DK) ist das zentrale legislative Organ des BDP. Sie bestimmt die Leitlinien der Verbandsarbeit durch Grundsatz- und Rahmenbeschlüsse und wählt die Mitglieder des Vorstands. Die Delegiertenkonferenz tritt mindestens zweimal jährlich zu einer ordentlichen Sitzung zusammen. Sitzungen der Delegiertenkonferenz sind verbandsöffentlich.

Geschäftsstelle

„Haus der Psychologie“ in Berlin-Mitte; seit 2009 Sitz der Bundesgeschäftsstelle des BDP

Seit Sommer 2001 hat der Berufsverband seinen Sitz in Berlin und seine Bundesgeschäftsstelle in Berlin-Mitte. Die Hauptgeschäftsführerin, Frau Dr. Eileen Mertens, leitet die Bundesgeschäftsstelle. Einzelne Landesgruppen und Sektionen unterhalten eigene Geschäftsstellen.

Im Februar 2009 wurden Bundesgeschäftsstelle und Servicezentrum im neuen Haus der Psychologie am Köllnischen Park in Berlin-Mitte zusammengefasst, in dem sich auch die neu gegründete Psychologische Hochschule Berlin befindet, deren Lehrbetrieb zum Wintersemester 2010/2011 gestartet ist.

Sektionen des BDP

Die Mitglieder sind in 14 Landesgruppen und 11 Fachsektionen organisiert. Die Fachsektionen sind:

  • Angestellte und Beamtete Psychologen
  • Aus-, Fort- und Weiterbildung in Psychologie
  • Freiberufliche Psychologen
  • Gesundheits-/Umwelt-/Schriftpsychologie
  • Klinische Psychologie
  • Politische Psychologie
  • Rechtspsychologie
  • Schulpsychologie
  • Verkehrspsychologie
  • Verband Psychologischer Psychotherapeuten
  • Wirtschaftspsychologie

Darüber hinaus existiert eine Bundesvereinigung der Studierenden (für Psychologie).

Aufgaben und Ziele

Seine Aufgabe versteht der Verband darin, das Wissen über den Menschen zu mehren und diese Kenntnisse und Fähigkeiten zum Wohle des Einzelnen und der Gesellschaft einzusetzen. Würde und Integrität des Individuums sollen besonders geachtet werden. Übergeordnetes Ziel ist die Erhaltung und der Schutz fundamentaler menschlicher Rechte.

Öffentlichkeitsarbeit

Der Verband betreibt eigene Öffentlichkeitsarbeit zu psychologischen und psychotherapeutischen Themen, u.a. durch Veranstaltungen, Pressemitteilungen sowie dem Report Psychologie.

Er äußert sich regelmäßig zu berufspolitischen [1] und gesellschaftlich relevanten Themen [2] und veröffentlicht Publikationen.[3]

Journalisten vermittelt die Pressestelle kostenlos Experten zu psychologischen Fragen.

Hochschule und Fort- und Weiterbildung

Der BDP organisiert Weiterbildungen und vertritt die Mitglieder zu gesellschaftlichen und politischen Themen rund um die Fragen der Psychologie und Psychotherapie. Der BDP hat eine staatlich anerkannte Psychologische Hochschule Berlin gegründet, die insbesondere einen Master Psychotherapie anbietet.

Psychotherapie-Informations-Dienst (PID)

Für Hilfesuchende betreibt der BDP den Psychotherapie-Informations-Dienst (PID).

Anerkennungsaufgaben

  • Gütezeichen für Onlineberatung

Der BDP hat ein Gütezeichen für Onlineberatung entwickelt. Damit wird ein Mindestmaß an Qualität bei der psychologischen Beratung im Internet garantiert. Dazu gehören Fragen der Aus- und Weiterbildung, der Supervision und Fragen von Datenschutz und Datensicherheit bei Onlineberatung.

  • Staatliche Beleihung

Mit Einführung der Fahrerlaubnisverordnung im Jahr 1999 erfolgte eine staatliche Beleihung des BDP mit der Aufgabe der amtlichen Anerkennung verkehrspsychologischer Berater (geregelt in § 71 FeV, vgl. [4]). Die Anerkennungsaufgabe liegt bei der Sektion Verkehrspsychologie.

Europäische Vernetzung

Mit dem Programm EuroPsy wurde ein einheitlicher europäischer Ausbildungsstandard für die akademische Psychologieausbildung geschaffen.

Hugo-Münsterberg-Medaille

Seit 1981 verleiht der BDP die Hugo-Münsterberg-Medaille für "besondere Verdienste um die Angewandte Psychologie".

Siehe auch

Referenzen

  1. BDP: Berufspolitik
  2. BDP: Pressemitteilungen
  3. BDP: Publikationen
  4. Kögel, M 2002 Die Sektion Verkehrspsychologie im BDP e.V. : neues gesetzliches Beispiel eines „beliehenen Unternehmers“ (§ 71 der Fahrerlaubnisverordnung - FeV)