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Neodym

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Neodym ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Nd und der Ordnungszahl 60.

Eigenschaften
Praseodym - Neodym - Promethium
Nd
U  
 
 
Periodensystem, Neodym hervorgehoben
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Neodym, Nd, 60
Serie Lanthanide
Gruppe, Periode, Block La, 6 , f
Dichte, Mohshärte 6800 kg/m3, k.A.
Aussehen silbrig weiß,
gelblicher Farbton
Atomar
Atomgewicht 144.24(3) amu
Atomradius (berechnet) 185 (206) pm
Kovalenter Radius k.A.
van der Waals-Radius k.A.
Elektronenkonfiguration [Xe]4f46s²
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 18, 22, 8, 2
Oxidationszustände (Oxid) 3 (leicht basisch)
Kristallstruktur Hexagonal
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (__)
Schmelzpunkt 1297 K (1024°C)
Siedepunkt 3373 K (3100°C)
Molares Volumen 20.59 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 273 kJ/mol
Schmelzwärme 7.14 kJ/mol
Dampfdruck 6.03E-3 Pa bei 2890 K
Schallgeschwindigkeit 2330 m/s bei 293.15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 1.14 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 190 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit 1.57 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 16.5 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 533.1 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1040 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2130 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 3900 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
142Nd 27.13 142Nd ist stabil mit 82 Neutronen
143Nd 12.18 143Nd ist stabil mit 83 Neutronen
144Nd 23.8 2.29E15 a α 1.905 140Ce
145Nd 8.3 145Nd ist stabil mit 85 Neutronen
146Nd 17.19 146Nd ist stabil mit 86 Neutronen
148Nd 5.76 148Nd ist stabil mit 88 Neutronen
150Nd 5.64 1.1E19 a β-β- 3.367 150Sm
NMR-Eigenschaften
143Nd 145Nd
Kernspin -7/2 -7/2
gamma / rad/T 1.455e7 8.949e6
Empfindlichkeit 0.00338 0.000786
Larmorfrequenz bei B="4".7T 10.9 MHz 6.69 MHz
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Eigenschaften und Verhalten

Das silbrigweiß glänzende Metall ist eines der reaktiveren Seltenen Erdmetalle. In Luft läuft es schnell an. Die sich bildende Oxidschicht schützt nicht vor weiterer Oxidation, da sie abplatzt. In der Wärme verbrennt es zum Sesquioxid Nd2O3.
Mit Wasser reagiert es unter Bildung von Wasserstoff zum Neodymhydroxid Nd(OH)3. Mit Wasserstsoff setzt es sich zum Hydrid NdH2um.


Anwendungen

  • Neodym-Eisen-Borverbindungen zur Herstellung stärkster Magnete. Sie werden genutzt für Kernspin-Tomografen, Mikromotore und Festplatten (Positionierung der Schreib-/Leseköpfe). Gegenüber den Samarium-Cobalt-Magneten sind sie wesentlich preiswerter.
  • Neodymsalze zum Färben von [[Email]
  • Blaue Porzellanfarbe
  • Neodymoxid zur Glasfärbung
    Es erzeugt sehr warme violette bis weinrote und graue Töne. Solche Gläser besitzen scharfe Absorbtionsbanden und werden in der Astronomie zum Kalibrieren benutzt.
  • Entfärben von eisenhaltigem Glas.
  • UV-absorbiernde Gläser (Sonnenschutzglas)
  • Laserwerkstoff Neodym-YAG
  • Neodymoxiddotiertes Bariumtitanant für Kondensator-Dielektrikum.

Geschichte

Neodym wurde zusamen mit Praseodym 1885 durch Carl F. Auer von Welsbach aus dem von Mosander entdecktem Didym isoliert. Reines metallisches Neodym wurde erst 1925 dargestellt. Die Elementbezeichnung leitet sich von den griechischen Worten neos für neu und didymos für Zwilling ab.

Vorkommen

Neodym kommt natürlich nur in chemischen Verbindungen vergesellschaftet mit anderen Lanthaniden, vorzugsweise Mineralien, vor:

  • Monazit (Ce, La, Th, Nd, Y)PO4
  • Bastnosite? ((Ce,La,Th,Nd,Y)(CO3)F)

Mischmetall enthält bis zu 18% Neodym.

Herstellung

Nach einer aufwändigen Abtrennung der anderen Neodymbegleiter wird das Oxid mit Fluorwasserstoff zum Neodymfluorid umgesetzt. Anschliessend wird mit Calcium unter Bildung von Calciumfluorid zum Neodym reduziert. Abtrennung verbleibender Calciumreste und Verunreinigungen erfolgen in einer zusätzlichen Umschmelzung im Vakuum.

Die Darstellung durch Elektrolyse von Neodymhalogenen wird heute selten angewandt.


Verbindungen

  • Neodymoxid Nd2O3

Isotope

Vorsichtsmaßnahmen

Neodym und seine Verbindungen sind hochgiftig. Weiterhin sind die Verbindungen haut- und augenschädigend.
Metallstaub ist feuer- und explosiongefährlich.