Diskussion:Hotellings Gesetz
Bedeutung
Hier wird ein theoretisches Modell genommen und das als Realität proklamiert, was Unsinn ist. Natürlich kommen Situationen dieser Art vor, nur kann man z.B. nicht wie selbstverständlich davon ausgehen, dass sich die Eisverkäufer nicht an eine Absprache halten würden. Ein reines Modell also, mit dem man gar nichts beweisen kann. Der ganze Abschnitt soll nur mal wieder auf die angeblichen Nachteile der Marktwirtschaft aufmerksam machen (eines 'neoliberalen Fundamentalismus' bedarf es hier gar nicht). Merkwürdigerweise sorgt die Marktwirtschaft sehr viel besser dafür , dass die Leute ihr Eis kriegen, als eine Zentralverwaltungswirtschaft, die jedem Eisverkäufer den 'optimalen' Platz zuweist. - Sava 17:48, 11. Feb 2005 (CET)
- hmm und nun? ... in den Wirtschaftswissenschaften und speziell in der Volkswirtschaftslehre wird sehr oft mir Modellen gearbeitet; das sie unvollkommen sind ist klar, denn es sind Modelle ... und mit diesen kann man arbeiten; Marktversagen ist da ein gutes stichwort; und die Frage wie und ob eingegriffen werden muss *etwas verwirrt über die Herstellung einer Verbinung zur Zentralplanwirtschaft* ...Sicherlich Post 18:48, 11. Feb 2005 (CET)
- darüber dass in den Wirtschaftswissenschaften mit Modellen gearbeitet wird müssen wir nun nicht diskutieren. In den Wirtschaftswissenschaften weiss man aber auch, was Modelle bedeuten: rein hypothetische Annahmen, die zur Abstraktion etc. nützlich sind, die man aber niemals als Realität hinstellen darf, weil dann wird es unseriös. Was hier praktiziert wird ist aber genau das: es wird ein Modell konstruiert, und daraus werden Aussagen abgeleitet, als ob man es mit der Realität zu tun hätte. Wenn es immer noch unverständlich sein sollte: die Eisverkäufer verhalten sich nicht so, wie beschrieben, in der Realität würden die sich was anderes überlegen. Meinetwegen macht einer einen zweiten Stand auf oder versucht sonstwie Vorteile zu erlangen, z.B. durch besseres Eis etc. Es gibt da allerhand Möglichkeiten. Allein aufgrund eines Modells auf Marktversagen in der Realität zu schliessen, ist einfach unwissenschaftlich. Die Verbindung zur Zentralverwaltungswirtschaft ist simpel: wenn nicht der Markt (als Interaktion zwischen Verkäufern und Käufern) darüber entscheidet, wo die Eishändler sich positionieren, muss es wohl eine Behörde, Kommission oder was auch immer machen, die aufgrund von irgendwelchen Kriterien den Eisverkäufern ihre Plätze zuweist, oder wie siehst du das? Und wenn dann die Sonne nur auf einer Seite vom Strand scheint, steht der Eisverkäufer im Schatten dumm da, während der andere in der Sonne die Nachfrage nicht bedienen kann. Aber gut, so können wir zumindest Marktversagen vermeiden ... - Sava 22:11, 11. Feb 2005 (CET)
Analyse nicht ganz korrekt
Die Tatsache, dass der linke Eisverkäufer E1 beim Wandern nach rechts an seinem linken Rande Kunden verliert, wird erst am Ende nachgeschoben, hat aber keinen Einfluss auf dessen Bewegung. Seine Bewegung nach rechts sollte dann stoppen, wenn er am linken Rand mehr Kunden verliert, als er am rechten Rand gewinnen kann.
Gleiches gilt analog für den zweiten Verkäufer.
--Georg-Johann 14:09, 16. Feb 2005 (CET)
- genau das gehört in den Artikel! - Sava 14:51, 16. Feb 2005 (CET)
Habe an der Bedeutung des Modells ein bisschen etwas geändert. M. E. war bisher falsch, dass es die Kernaussage des Modells sei, dass ein Problem wenig effizient gelöst wird, wenn die Konkurrenten nicht die optimale Strategie verfolgen. Nun ist die Strategie im Modell aber optimal. Und darauf muss natürlich auch die Kernaussage des Modells basieren: Die ist nämlich vielmehr, dass auch unter "optimalen" Marktbedingungen suboptimale Ergebnisse möglich sind.
Dass die Annahmen des Modells Unsinn sind, steht ja weiter unten. Aber man sollte die Aussagen eines Modells schon so darstellen, wie sie gemeint sind - unabhängig von der Realitätsnähe.
Ich hoffe, das ist ok so. Viele Grüße --Kai (Benutzer:Geisslr) 18:55, 17. Feb 2005 (CET)
- Hallo Kai, du schreibst: 'Nun ist die Strategie im Modell aber optimal.' Das genau ist nicht der Fall, weil im Abschnitt vorher steht ja: "Beide Eisverkäufer machen deswegen bedeutend weniger Umsatz als vorher"
- Aber sie ist (im Modell!) trotzdem optimal. Wenn E1 links stehen bleibt, steht E2 am schluss neben ihm und hat fast den gesamten Strand für sich. Also ist es für E1 optimal, nach rechts zu gehen. :) Grüße --Kai (Benutzer:Geisslr) 20:00, 17. Feb 2005 (CET)
- er verliert ja am anderen Ende Kunden! - aber egal, in der jetztigen Form scheint es mir plausibel dargestellt. Die 'grundsätzliche Geltung' habe ich rausgenommen, siehe unten - Sava 03:12, 18. Feb 2005 (CET)
Problematisch im Text scheint mir der Satz Allerdings kann aus dem Modell aufgrund seiner realitätsfernen Annahmen nur vorsichtig eine grundsätzliche Geltung abgeleitet werden. Mit Modellen ist es nun mal so, dass es hypothetische Annahmen sind, und Folgerungen aus Annahmen bleiben aber nun mal Annahmen, auch wenn sie logisch hergeleitet wurden. Sprich: eine grundsätzliche Geltung im Sinne einer Aussage über die Wirklichkeit ist auf Grundlage eines Modells grundsätzlich nicht möglich, nicht mal vorsichtig. Was man ableiten kann ist, dass die beschriebene Strategie, auch bei optimalen Marktbedingungen, in der Theorie nicht zum optimalen Ergebnis führt. - Gruss Sava 19:37, 17. Feb 2005 (CET)
Ich verstehe Savas Ärger nicht alle Modelle sind doch vereinfacht und dadurch realitätsfern. auch und gerade der homo oeconomicus. Einziges Lebensziel kann doch nicht Gewinnmaximierung sein. (und ICH persönlich find ein Menschenbild das vom teilen ausgeht sympathischer) Was ich eigentlich fragen und ändern möchte ist die Angabe "Lösung bei Monopol", wäre nicht Kartell günstiger (oder strategische Partnerschaft, wenn Kartell zu sehr nach Kapitalismuskritik klingt), da es ja zwei Anbieter gibt, die halt zusammenarbeiten.
- (entschuldige sava, ich sollte die gesamte diskussion lesen.) Ich bin dennoch der Meinung das man aus Modellen Aussagen über die Wirklichkeit treffen kann, in der Physik beispielsweise wurden in Modellen Teilchen beschrieben und genutzt die erst später entdeckt wurden. (Ich gebe dir aber recht, das es bei den Wirtschaftswissenschaften schwieriger ist, wobei einige Modelle die Realität doch sehr gut nachbilden).
- Natürlich sind Modelle in allen Wissenschaften wertvoll. Nur ist ein Modell halt nicht die Realität. Kein seriöser Wissenschaftler würde wohl behaupten, aus Modellen abgeleitete Hypothesen seien wissenschaftliche Aussagen über die Realität, ohne die Hypothese durch empirische Beobachtung überprüft zu haben. (vgl. Wissenschaft#Wissenschaftliche_Methode) - Sava 19:20, 27. Apr 2005 (CEST)
- Ich bin schon der Meinung das man - eingeschränkt - Aussagen über die Wirklichkeit treffen kann. Um die Aussagen zu unterstützen werden Untersuchungen gemacht, aber die sind doch in den Sozialwissenschaften schwierig, da man den Menschen untersucht und die Ergebnisse dann auch unterschiedlich von den Forschern interpretiert werden. Zeigt natürlich die Untersuchung, dass das Modell in dem untersuchten Fall "falsch" ist, kann es auf diesen Fall nicht angewndet werden, was nicht heißen soll es wäre nicht in anderen Situationen sinnvoll. Du kannst doch mit Newtons Modell der Schwerkraft ziemlich genau vorhersagen was mit dem Apfel passiert, wenn du seine Verbindung zum Baum kappst: er fällt und du kannst sogar sagen wie lange er braucht um auf den Boden aufzutreffen. Das Modell funktioniert in dem Fall und du triffst Aussagen über die Wirklichkeit.
- Natürlich sind Modelle in allen Wissenschaften wertvoll. Nur ist ein Modell halt nicht die Realität. Kein seriöser Wissenschaftler würde wohl behaupten, aus Modellen abgeleitete Hypothesen seien wissenschaftliche Aussagen über die Realität, ohne die Hypothese durch empirische Beobachtung überprüft zu haben. (vgl. Wissenschaft#Wissenschaftliche_Methode) - Sava 19:20, 27. Apr 2005 (CEST)
Schuhmeile
Erklärt dieses Problem eventuell nebenbei mit, warum sich konkurrierende Läden in einer Stadt nebeneinander setzen? In Dresden gab es eine regelrechte "Schuhmeile". Auch drei große Computerläden setzen sich in unmittelbare Nachbarschaft. --- Wie ist der Aspekt zu sehen, dass in der Mitte beide Eisverkäufer mehr Umsatz machen, weil alle in die Mitte kommen? (Eines der Geschäfte wird mit höherer Wahrscheinlichkeit das Gewünschte haben/schon offen sein usw.)
PS: Auch am realen Strand sind Läden sehr oft "geballt". --Hutschi 15:17, 10. Okt 2005 (CEST)
- Hallo Hutschi, ich denke, was du meinst, ist eher das Phänomen des Clustering: Unternehmen siedeln sich dort an, wo ähnliche Anbieter sind. Bezogen auf den Schuhmarkt wäre für das Eisverkäufer-Problem eher folgendes Beispiel passend: Alle Schuhläden bieten dieselben Schuhe an, weil die von der großen Masse gekauft werden (Tack, Deichmann). Übergrößen und Sonderschuhe findet man dort nicht - dafür gibt es dann Spezialläden (also gewissermaßen die Randparteien). Viele Grüße Kai Geisslr 18:32, 10. Okt 2005 (CEST)