Meja Mwangi
Meja Mwangi, geboren im Dezember 1948 in Nanyuki, Kenia. Er gilt neben Ngugi wa Thiong'o als wichtigster Schriftsteller seines Landes. 1992 erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Leben
Meja Mwangi besuchte die Nanyuki Secondary School, wo er auch Abitur machte. Anschließend arbeitete er zunächst als technischer Angestellter für die French Broadcasting Corporation und beim British Council in Nairobi. Dann brachte ihn das Buch "Weep Not, Child" seines späteren Mentors Ngugi wa Thiong'o ans Schreiben. 1971 immatrikulierte er sich am Kenyatta-College in Nairobi und startete seine ersten Schreibversuche.
Mwangi ist ein Kikuyu. Seine Geburtsstädtchen Nanyuki liegt unmittelbar im Gebiet des großen Mau-Mau-Aufstands gegen die britische Kolonialmacht. Diese Zeit hat besonders den Anfang seines literarischen Schaffens geprägt, etwa in seinem Buch "Wie ein Aas für Hunde" (1974), in dem er das Leben und den tragischen Untergang des Mau-Mau-Generals Haraka in den undurchdringlichen Wäldern am Mount Kenya nachzeichnete. Heute kann man in der Nähe von Nanyuki noch gut versteckte und nie entdeckte Höhlen besuchen, in denen die Freiheitskämpfer jahrelang hausten.
Seit dem großen Erfolg, den sein erstes Buch "Kill me quick" 1973 hatte und daraufhin mit dem Jomo Kenyatta Award ausgezeichnet wurde, arbeitet er als freier Schriftsteller. Sein Genre ist weit; es umfasst in viele Sprachen übersetzte Romane, Kinderbücher, Filme und Theaterstücke, die die aktuellen sozialen Themen seines Landes in sehr realistischer Form aufgreifen. So thematisiert er in "Nairobi, River Road" die Verelendung der Landbevölkerung im Glanz der Großstadtlichter und in "Die achte Plage" den in Afrika oft noch tabuisierten Umgang mit Aids.
Aber er arbeitete auch an großen Filmprojekten wie "Jenseits von Afrika" (Regieassistenz bei Sydney Pollack) mit, die in Kenia realisiert wurden. Oder er schrieb für den nigerianischen Film "Cry Freedom" 1981 das Drehbuch.
Werk
Deutsch
- Nairobi, River Road. Unionsverlag (1982) (engl.: Going down River Road, 1976)
- Wie ein Aas für Hunde (Leipzig, 1985)
- Kariuki und sein weißer Freund. Lamuv-Verlag (1991) (engl.: Little White Man; The Mzungu Boy)
- Narben des Himmels. Peter-Hammer-Verlag (1992)
- Mister Rivers letztes Solo. Peter-Hammer-Verlag (April 1995) (engl.: Mr. Rivers last dance)
- Die Achte Plage. Peter-Hammer-Verlag (September 1997)
- Die Wilderer. Unionsverlag (2001) (engl.: The bushtrackers, 1979)
Englisch
- Kill Me Quick (1973)
- Cockroach Dance. Addison-Wesley-Longman-Verlag (1979)
- The Bushtrackers (1979)
- Taste of Death (1975)
- Bread of Sorrow (1987)
- The Return of Shaka (1989)
- Weapon of Hunger (1989)
- Striving for the Wind. Heinemann-Verlag (1990)
- Jimi the Dog (1990)
- Little White Man (Nairobi, 1990) neu: Mzungu boy (Toronto, 2005)
- The Last plague (2000)
Preise
- Zahlreiche internationale Auszeichnungen, besonders in Großbritannien
- 1973: Jomo Kenyatta Award für "Kill me quick"
- 1982: Adolf-Grimme-Preis für seinen Dokumentarfilm "Zweimal Kenia"
- 1992: Deutscher Jugendliteraturpreis (für "Kariuki und sein weißer Freund")
- 2001: Jomo Kenyatta Award für "The Last Plague"