Wanen
Die Wanen (anord. Vanir: "die Glänzenden") sind in der germanischen Mythologie neben den Asen eines der beiden Göttergeschlechter. Sie wohnen in Wanaheim.
Den Wanen (auch: Vanen, V wird wie W gesprochen) als Göttern des Herdfeuers, des Ackerbaus etc. werden Eigenschaften wie Fruchtbarkeit, Erdverbundenheit, Wohlstand zugeschrieben.
Nach einem mythologischen Kampf (dem Vanenkrieg) gegen die Asen mussten die Wanen den Asen den Meeresgott Njörd und dessen Kinder, die Zwillinge Freyja und Freyr, als Geisel stellen, um den Frieden zu bewahren. Im Austausch erhielten die Wanen den Asen Hoenir sowie den weisen Riesen Mimir. Historisch handelt es sich bei diesem Kampf möglicherweise um die Auseinandersetzungen zwischen zwei Völkern, aus denen die Germanen entstanden sein sollen: die Indogermanen und die Träger der Megalithkultur. Ein anderer Ansatz ist, dass der sogenannte Vanenkrieg eine frühe geistesgeschichtliche Auseinandersetzung zwischen zwei Kulturidealen war: auf der einen Seite die alte bäuerlich-handfeste Göttervorstellung, auf der anderen Seite eine kultiviertere, transzendente Auffassung von den Göttern. In der Muttergöttin Freyja (= Vanin) - Frigga (= Asin) überschneiden sich die Vorstellungen anschaulich.
Siehe auch nordgermanische Religion.
Einige Wanen
nordgermanisch | westgermanisch | |
Fosta | Göttin der Gärten, des Obstes, des Gemüses, des Glanzes und der Schwäne | |
Freyr | Gott des Himmelslichtes, der Wärme, des Friedens, Fruchtbarkeit | |
Freyja | Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit | |
Nerthus | Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums, Urgöttin und Erdmutter | |
Njörd | Gott des Meeres und der Seefahrt |