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Pöstlingbergbahn

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Die Pöstlingbergbahn ist eine meterspurige Schmalspurbahn in Linz, die vom Bergbahnhof Urfahr auf den Pöstlingberg führt. Sie wird als steilste Adhäsionsbahn der Welt bezeichnet.

Geschichte

Die Arbeiten an der Pöstlingbergbahn wurden 1897 begonnen, die von Josef Urbanski geplante steilste zahnradlose Bergbahn der Welt geht am 29. Mai 1898 in Betrieb. Bereits 1891 plante Urbanski eine Zahnradbahn von Urfahr auf den Pöstlingberg, jedoch scheiterte er an der Finanzierung. Um die Bauarbeiten zu finanzieren, arbeitet Urbanski mit der Wiener Baufirma Rausch zusammen, verliert jedoch den Einfluss auf das Unternehmen. 1897 kehrt Urbanski der Stadt Linz den Rücken, bei der Eröffnung 1898 findet der Name Urbanski keine Erwähnung.

Anfangs bestand eine Kreuzung mit der Mühlkreisbahn, Ende 1898 wurde die Talstation jedoch an den heutigen Platz nordwestlich des Mühlkreisbahnhofs verlegt. Es werden 5 Stationen (Merkursiedlung, Tiergarten, Hoher Damm, Ob. Schableder und Hotel) angefahren. Die Bergstation der Pöstlingberbahn liegt in einem der sechs Befestigungstürme des um 1832 am Pöstlingberg errichten Forts der Maximilianischen Befestigungsanlage. 1898 wurde das Hotel am Pöstlingberg eröffnet. 1906 entstand als neue Fremdenverkehrsattraktion ebenfalls in einem Befestigungsturm die bis heute beliebte Grottenbahn. Zum Einsatz kommen nach wie vor alte Bergbahngarnituren. An der Talstation trifft die Bergbahn auf die Straßenbahnlinie 3 der Linz Linien.

1998 wurde eine Sonderbriefmarke „100 Jahre Pöstlingbergbahn“ aufgelegt, der Betrieb erfolgt heute durch die Linz Linien.

Technik

Neben Hand- und elektrischer Motorbremse besteht auch noch eine Zangenbremse, weshalb die Verwendung normaler Weichen nicht möglich war und stattdessen Schleppweichen besonderer Bauart verwendet wurden. Als Schienen werden Keilkopfschienen verwendet, welche heute weltweit nur noch von einer einzigen Firma hergestellt werden.

Nach einigen Renovierungen wurden 1988 die Weichen auf elektrischen Antrieb umgestellt.

Der Titel „steilste Adhäsionsbahn Europas bzw. der Welt“ beruht auf einer Untersuchung von Georg Dauster, der als Ingenieur beim Bahnbau beteiligt war. Georg Dauster hat alle in den Jahren 1892 bis 1900 in Europa entstandenen Straßenbahnen untersucht und dabei zehn gefunden, bei denen längere Steigungen über 10% vorkommen. Auf kurzen Streckenabschnitten treten beispielsweise bei der Straßenbahn in Lissabon Steigungen bis 13,5 % auf; die Pöstlingbergbahn ist aber die einzige, bei der auf nahezu der gesamten Strecke, insbesondere durchgehend auf einem 1315m langen Abschnitt, eine Steigung von 10,5 % beibehalten wird.

Zukunft

Bis ins Jahr 2009, wo Linz Europäische Kulturhauptstadt sein wird, soll die Pöstlingbergbahn bis zum Hauptplatz fahren. Bis dahin müssen noch einige Probleme gelöst werden, die Schienen der Bergbahn müssen von 1000 mm auf 900 mm umgespurt werden, damit sie auf den vorhandenen Straßenbahnschienen der Linz-Linien von der jetzigen Talstation bis zum Hauptplatz weiterfahren kann, auch eine Querung der Gleise der Mühlkreisbahn muss wieder errichtet werden. Die Planung für die Trassenführung wird Ende 2005 abgeschlossen, wahrscheinlich ist der Zusammenschluss an der Umkehrschleife der Straßenbahnlinie 3 am Bergbahnhof.

Die historischen Wagen müssten auch technisch weitgehend neu konstruiert werden (Unterbau neu, Aufbau alt), anders als bisher werden die Triebwagen nicht einzeln fahren, sondern es sollen dann zwei Wagen gekuppelt werden, um die Passagierkapazität zu verdoppeln.

Zudem sollen auch moderne Triebwagen auf den Berg fahren. Es wird hier an die Anschaffung einer verkürzten Version des Cityrunner gedacht. Ob alle historischen Wagen ersetzt werden oder nicht hängt jedenfalls von einer Wirtschaftlichkeitsprüfung ab, im Jahr 2006 werden die neuen Garnituren von den Linz Linien ausgeschrieben. Jedenfalls sollen alle Garnituren beidseitig steuerbar bleiben, sodass keine Umkehrschleifen am Hauptplatz und am Pöstlingberg gebaut werden müssen.

Siehe auch: Liste von Eisenbahnstrecken in Österreich

Bilder

Literatur

  • Christian Hare, Robert Schrempf: Unsere Pöstlingbergbahn, Linz 1998.