Zum Inhalt springen

Amerikanische Jungferninseln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2004 um 16:09 Uhr durch Arne List (Diskussion | Beiträge) (1864). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Nationalflagge der Amerikanischen Jungferninseln
Nationalflagge der Amerikanischen Jungferninseln
(Details)
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Charlotte Amalie
Staatsform nicht-inkorporiertes Gebiet der USA
Staatsoberhaupt George W. Bush
Regierungschef Gouverneur Dr. Charles Wesley Turnbull
Fläche 349 km²
Einwohnerzahl 124.778 (Stand Juli 2003)
Bevölkerungsdichte .
Währung US-Dollar (USD)
Zeitzone UTC -4
Nationalhymne .
Länderkennzeichen .
Internet-TLD .vi
Vorwahl +1 340
Datei:AJ1.png

Die Amerikanischen Jungferninseln sind eine Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik, östlich von Puerto Rico bei 18° 20' Nord und 64° 50' West gelegen. Die Inseln sind ein nicht-inkorporiertes Gebiet der USA.

Geschichte

1493 entdeckte Christoph Kolumbus die von Ureinwohnern bewohnten Inseln. Aufgrund ihrer großen Zahl und Schönheit nannte er sie Jungfraueninseln, bezugnehmend auf die heilige Ursula und ihre im Rhein ertränkten 11000 Gefährtinnen. Die Amerikanischen Jungferninseln waren seit dem 17. Jahrhundert in dänischem Besitz (Dänisch-Westindien). 1672 errichteten dänischen Siedler auf St. Thomas die erste ständige Siedlung, 1685 schloss die dänische Regierung einen Vertrag mit der Markgrafschaft Brandenburg, in dem der brandenburgischen Amerikakompanie das Recht zugestanden wurde, auf der Insel einen Posten für den Sklavenhandel zu errichten. 1694 breiteten die Siedler sich auch auf St. John aus. St. Croix, zunächst in französischem Besitz, wurde 1733 von Dänemark erworben. Bedeutung erlangt der Handel mit Dänisch Westindien für die damals dänische Stadt Flensburg (vor 1864) durch den Import und die Verarbeitung von Rohrzucker. 1848 kam es hier zu einem Sklavenaufstand gegen die Dänen. Weil die Vereinigten Staaten im Ersten Weltkrieg in diesem Gebiet einen Marinestützpunkt benötigten, wurden sie 1917 für 25 Millionen Dollar von Dänemark abgekauft.

Bevölkerung

Die Amerikanischen Jungferninseln haben ca. 125.000 Einwohner. 42% sind Baptisten, 34% Katholiken und 17% Anglikaner. Neben der Amtssprache Englisch wird noch spanisch und kreolisch gesprochen. Das hier früher auch gesprochene Kreoldänisch ist mit seinem letzten Sprecher im 20. Jahrhundert ausgestorben.

Geografie und Klima

Die drei Inseln Saint Crox, Saint John und Saint Thomas zusammen bilden die Amerikanischen Jungferninseln. Die Landschaft ist größtenteils stenig, hügelig bis gebirgig mit nur wenig ebener Fläche. Der höchste Punkt ist der Crown Mountain mit 474 m.

Der Klima ist suptropisch, gemäßigt durch östliche Winde mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit und nur geringen Temperaturunterschieden über das Jahr. Die Regenzeit ist von Mai bis November. Die Inseln liegen entlang der Anegada-Passage, einem Schifffahrtsweg zum Panama-Kanal.

Die Inseln waren in den letzten Jahren mehreren Hurrikanen ausgesetzt. Es kommen auch häufig schwere Dürren und Überschwemmingen sowie gelegentlich Erdbeben vor. Es mangelt außerdem an natürlich vorkommenden Süßwasser.

Wirtschaft

Der Schwerpunkt der Wirtschaft liegt auf dem Tourismus, welcher für mehr als 70% des Bruttosozialproduktes und 70% der Beschäftigungsverhältnisse sorgt. Im Schnitt besuchen 2 Millionen Touristen pro Jahr die Inseln.

Der industrielle Sektor besteht vor allem aus Erdölraffinerien und der Herstellung von Textilien, Elektronik, pharmazeutischen Produkten und dem Zusammenbau von Uhren.

Die Landwirtschaft ist unbedeutend; die meisten Nahrungsmittel müssen importiert werden.

Internationaler Handel und der Finanzsektor sind ein kleiner, aber wachsender Teil der Wirtschaft. Eine der weltweit größten Erdölraffinerien steht auf Saint Croix.

Verkehr

Als einziges Besitztum der USA herrscht auf den Inseln Linksverkehr. Das Straßennetz ist 856 km lang.

Saint Thomas hat einen der besten Natur-Seehäfen der Karibik. Daneben gibt es noch Häfen in Christiansted, Cruz Bay und Port Alucroix.

Dazu gibt es noch 4 Flughäfen: Saint John Island auf der Insel Saint John (IATA-Flughafencode: SJF), Downtown Heliport auf der Insel Saint Crox (IATA-Flughafencode: JCD), Henry E. Rohlson Airport auf der Insel Saint Crox (IATA-Flughafencode: STX) und Saint Thomas auf der Insel Saint Thomas (IATA-Flughafencode: STT).

Feiertage

Datum Name Deutscher Name Anmerkungen
1. Januar Neujahr
Januar Gedenktag für Martin Luther King
Februar Tag des Präsidenten Gedenktag an die Geburt von George Washington und Abraham Lincoln
März Umschreibungstag Am 31. März 1917 kauften die USA die Inseln von Dänemark.
März/April Gründonnerstag, Karfreitag und Ostermontag Ostern
März/April Ende der Karnevalswoche
Mai Tag der Erinnerung am letzten Montag im Mai zu Ehren an die im Krieg gefallenen Soldaten.
Juni Gründungsstatut Tag 2 Tage
3. Juli Tag der Emanzipation 1848 zum Ende der Sklaverei auf den dänischen Westindischen Inseln gewährt.
4. Juli Unabhängigkeitstag der USA
Juli Sturm Flehen Tag
September Tag der Arbeit am ersten Montag im September
Oktober Kolumbus-Tag am 2. Montag im Oktober
Oktober Sturm Erntedankfest
17. Oktober Tag der Freundschaft mit Puerto Rico
November Erntedankfest
November Tag der Befreiung (Hamilton Jackson Heldengedenktag) Feiern zur ersten freien Presse in 1915
11. November Tag der Kriegsveteranen Gedenktag für alle, die in der US Army gedient haben.
25. Dezember Weihnachten 1. Weihnachtsfeiertag

Literatur

Brandenburgische Entwicklungspolitische Hefte, 31/1999: Zur brandenburgischen Kolonialgeschichte: Die Insel St. Thomas in der Karibik [1]