Glinde
Wappen | Karte |
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fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Glinde hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Stormarn |
Fläche: | 11,22 km² |
Einwohner: | 16.093 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 1.434 Einwohner je km² |
Höhe: | 25 m ü. NN |
Postleitzahl: | 21509 |
Vorwahl: | 040 |
Geografische Lage: | 53° 32' n. Br. 10° 11' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | OD |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 62 018 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 21509 Glinde |
Offizielle Website: | www.glinde.de |
E-Mail-Adresse: | info@glinde.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Uwe Rehders |
Bürgervorsteherin: | Margit Nordmann |
Glinde ist eine Stadt in Schleswig-Holstein, etwa 20 km östlich von Hamburg.
Geschichte
Der Name Glinde wird zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde vom 25. März 1229 erwähnt. In der Urkunde übertrug Graf Adolf IV. von Holstein das Dorf Glinde an das nahegelegene Zisterzienserinnen-Kloster Maria Magdalen. (Das Kloster zog um 1250 an den heutigen Ort Reinbek.) Glinde diente nun zur Unterstützung der Ernährung der Nonnen.

Im Rahmen der Reformation erhielt 1529 der König von Dänemark und Herzog von Schleswig-Holstein, Friedrich I., den gesamten Klosterbesitz, den dann 1544 sein Sohn Christian III. mit seinen Brüdern teilte. So kam Glinde und die Reste des 1529 aufgelösten und 1534 zerstörten Klosters in den Besitz des Herzog Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorp. Es gehörte seither zum alten landesherrlichen Amt Reinbek. 1648 wurde an der Glinder Au eine Wassermühle erbaut, die zunächst als Walk- und Fellmühle, später als Kupfer- und Farbholzmühle und schließlich bis Mitte des 20. Jahrhunderts als Kornmühle diente (s.u. Museen). 1775 fand die Verkoppelung der Gemeinde statt.
1864 übernahmen Österreich und Preußen gemeinsam die Verwaltung im Herzogtum Schleswig und Holstein, bis die beiden Herzogtümer 1867 von der preußischen Monarchie annektiert wurden. Im Rahmen der Einführung des preußischen Kommunalrechts wurde der Kreis Stormarn geschaffen, dem Glinde seither angehört. 1880 wurde vom Hamburger Rechtsanwalt Edward Bartels Banks, der eine große Anzahl Ländereien erworben hatte, das Gut Glinde gegründet. Es entwickelte sich unter Franz Rudorff und Sönke Nissen zum Musterbetrieb für Milchviehhaltung.
Zuerst zum Kirchspielvogteibezirk Reinbek gehörig, kam Glinde 1889 zum Amtsbezirk Reinbek und 1897 zum neugebildeten Amtsbezirk Ohe. 1907 wurde Glinde durch die Südstormarnsche Kreisbahn mit Hamburg und Trittau verbunden. 1937 wurde mit der Kurbelwellenwerk GmbH (KuHa), einer Tochter der Krupp AG ein erster großer Industriebetrieb eröffnet.
Vom Mai 1945 bis September 1946 übernahm die Militärregierung die oberste Regierungsgewalt. In Folge des Zweiten Weltkriegs ließen sich viele ausgebombte Hamburger und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten in Glinde nieder. 1948 wurde aus den Gemeinden Glinde, Oststeinbek, Havighorst und Schönningstedt das Amt Glinde gebildet. Nach dem Ausscheiden von Schönningstedt (1949) und Havighorst (1973) wurde das Amt 1978 aufgelöst und Glinde und Oststeinbek wurden amtsfreie Gemeinden.
Am 24. Juni 1979, zur 750-Jahrfeier des Ortes, wurden Glinde die Stadtrechte verliehen.
Politik
Wappen
Die Hauptsatzung der Stadt Glinde legt in § 1 Abs. 1 fest:
"Das Wappen der Stadt Glinde zeigt, geteilt von Gold und Blau, oben ein wachsendes rotes Mühlrad, unten ein durchgehendes goldenes Schräggitter, dessen Zwischenräume mit je einem dreiblättrigen Kleeblatt gefüllt sind."
Der goldblaue Grund wird durch den Lattenzaun (den Glind) symbolisiert, daher der Stadtname. Das rote Mühlenrad weist auf die alte Mühle als Vorläuferin der heutigen Großindustrie hin und erinnert mit den Kleeblättern an die Landwirtschaft einer jungen Stadt im Grünen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildungseinrichtungen
In Glinde gibt es zwei Grundschulen (in Glinde-Wiesenfeld und Glinder Berg), ein Gymnasium, eine Realschule mit Hauptschulteil und eine Gesamtschule (IGS-Glinde). Auf dem Markt ist außerdem die Stadtbibliotek.
Entwicklung des Stadtgebiets
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Die Glinder Mühle ist eine alte Wassermühle, die in der heutigen Stadt Glinde steht. Sie ist heute ein Museum, war früher aber eine Fellmühle und später auch eine Kupfermühle bis sie 1864 zur Farbholzmühle und 1868 zur Kornmühle wurde.
Ortsteile
Wiesenfeld
(Glinde Süd)
Wiesenfeld ist ein Stadtteil von Glinde, der von einer grünen Umgebung geprägt ist. Der Stadtteil ist geprägt von Wohneinheiten. Wiesenfeld war während des Nationalsozialismus ein Arbeitslager für Ausländer. Heute vergrößert sich Wiesenfeld durch Neubauten. Die neuste Straße ist der Schlehenweg.
In Wiesenfeld gibt es eine Integrierte Gesamtschule, die ein gymnasiale Oberstufe anbietet, direkt nebenan befindet sich eine Grundschule und nur ein paar hundert Meter, nur durch Wiesen getrennt, liegt das Schulzentrum mit einem Gymnasium und einer Realschule mit Hauptschulteil. Für Kinder wird eine Tagesstätte und ein Jugendtreff gewährleistet. Außerdem gibt es ein großen Spielplatz am Haidberg, der das Spielen für die Kinder attraktiver macht. Die kurze Ladenzeile Wiesenfelds bietet den kurzen und einfachen Bedarf. Nicht weit entfernt befindet sich das Industriegebiet zwischen Glinde und Reinbek. Außerdem ist Wiesenfeld an der Infrastruktur Reinbeks und Bergedorfs angeschlossen. Wiesenfeld hat einen hohen Ausländeranteil, was Wiesenfeld kulturell attraktiver macht. Der Gellhornpark ist der zentraler Ort, der zwei Seen besitzt und dadurch viele Spaziergänger anzieht. Außerdem wurde die Gellhornpark Villa kürzlich neu renoviert.
Glinder Berg
Am Glinder Berg angeschlossen ist die Krupp-Siedlung, die in den 50er-Jahren erbaut wurde. Sie macht einen großen Teil Glindes aus und ist eine der schönsten Wohngegenden der Stadt. Die Krupp-Siedlung liegt zentral und ruhig, sie wird durch eine Grundschule direkt am "Tannenweg" bereichert.
Glinder Markt
Sitz des Glinder Marktplatzes, der Stadtbücherei, des Bürger- und Rathauses.
Literatur
- Wolfgang Bachhofer: Glinde. 1929 bis 1979. Eine junge Stadt stellt sich vor. Glinde 1979.