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Feuerlöschpumpe

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Feuerlöschpumpen sind speziell für die Brandbekämpfung konstruierte Pumpen. Naturgemäß werden sie hauptsächlich von der Feuerwehr verwendet. Weiterhin gibt es auch Feuerlöschpumpen, die als vorbeugender Brandschutz bei besonders gefährdeten Objekten stationär verwendet werden.

Feuerlöschpumpen bei der Feuerwehr

Die modernen Feuerlöschpumpen sind Kreiselpumpen, weshalb auch der Name Feuerlöschkreiselpumpe verwendet wird. Sie sind entweder tragbar, oder fest auf dem Feuerwehrfahrzeug montiert.

Tragbare Pumpen

Die tragbaren Pumpen besitzen einen eigenen Motor, meist einen Ottomotor in seltenen Fällen auch mit einen Dieselmotor. Die Leistungsgrenze dieser Pumpen steht in engem Zusammenhang mit ihrem Gewicht, das von vier Feuerwehrleuten getragen werden können soll, und zwar nicht nur auf ebenem Grund sondern auch steileren Gebieten in den Bergen. Sie haben den Vorteil, dass sie auch entfernt vom Einsatzfahrzeug zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern verwendet werden können.

In Deutschland und Österreich werden sie als Tragkraftspritze oder abgekürzt TS bezeichnet.

Die Leistungsobergrenze genormter Tragkraftspritzen in Deutschland liegt bei 800 Liter Wasser pro Minute. Schwerere tragbaren Pumpen haben eine Leistung bis ungefähr 1.200 Liter pro Minute und erreichen einen Druck von ungefähr 12 bar. Sie werden üblicherweise mit serienmäßigen VW oder BMW-motoren angetrieben. Die neueren Modelle haben auch einen elektrischen Starter und einen Akku dabei, wobei auch das Gewicht nicht unwesentlich ansteigt. Die älteren Modelle haben nur einen Schnurstarter oder eine Kurbel, der oft einige Kraft erfordert, den Motor zu starten.

Als Anschlüsse haben sie einen A-Sauganschluss und üblicherweise zwei B-Druckausgänge. Für gebirgiges Gelände gibt es auch kleine Modelle, die nur bis 600 L/min fördern. Sie haben nur einen B-Ausgang. Sie sind auch manchmal ausgelegt, dass sie ein Hubschrauber zum Einsatzort fliegen kann.

Meistens sind sie als Grundausstattung eines Löschfahrzeuges oder Kleinlöschfahrzeuges vorgesehen oder werden auf Anhängern transportiert. Ebenso werden sie in den relativ neuen Modellen der Kleinlöschfahrzeuge mit einem 1.000 Liter Tank (KLFW) anstelle einer schwereren Einbaupumpe eingesetzt.

Es werden auch immer mehr elektrische Tauchpumpen eingesetzt, die eine hohe Förderleistung haben, aber keinen allzu hohen Druck erreichen. Sie haben den Vorteil, dass sie eine größere Saughöhe, die in diesem Fall ja eigentlich eine Druckhöhe ist, erreichen. Sie werden oft in Rüstfahrzeugen mitgeführt, die auch einen Notstromgenerator mit haben. Es werden daher auch diese Fahrzeuge bei Brandeinsätzen notwendig.

Einbaupumpen

Einbaupumpen sind meist heckseitig fest integriert in den Tanklöschfahrzeugen und werden mit dem Fahrzeugmotor über den Nebenantrieb angetrieben. Sie haben üblicherweise ein Leistungspektrum von 1.600 - 2.400 l/min.

Große Tanklöschfahrzeuge, wie sie z. B. bei der Flughafenfeuerwehr verwendet werden, haben auch einen eigenen Motor als Antrieb der Pumpe.

Der Normaldruck reicht bis 12 - 15 bar. Der meist in Österreich verbreitete Hochdruckteil erreicht 40 - 45 bar. Je nach Leistung haben sie zwei bis vier Druckausgänge und sind eventuell fix mit einem am Fahrzeugdach montierten Monitor oder einer Schnellangriffseinrichtung verbunden. Saugseitig haben sie eine direkte Verbindung mit einem Wassertank und zusätzlich einen A-Sauganschluss. Ein Hochdruckteil ist dieser direkt mit der Schnellangriffseinrichtung und mit einem HD-Ausgang versehen.

Einbaupumpen haben eine zusätzliche Bypass-Leitung, über die eine kleine Menge Wasser auch immer in den Wassertank wieder retour gepumpt werden kann. Dies vermeidet ein Einfrieren des Tanks, sowie das Überhitzen der Pumpe, wenn für längere Zeit kein Wasser gefördert wird, da das im Kreis gepumpte Wasser leicht erwärmt wird.

Vorbaupumpen

Die nicht so verbreiteten Vorbaupumpen sind frontseitig montierte Pumpen, die mit dem Fahrzeugmotor angetrieben werden. Diese Pumpen werden nur in Löschfahrzeugen verwendet, die keinen eigenen Tank an Bord haben, weil beispielsweise eine Tragkraftspritze im Heck vorhanden ist. Deshalb muss immer von fremden Löschwasserversorgungen angesaugt werden.

Entlüftungseinrichtung

Alle Pumpen benötigen noch zusätzlich eine kleine Entlüftungseinrichtung zum Ansaugen, da die Kreiselpumpe nicht selbstansaugend ist. Dies wird über seperate Pumpe erreicht. Weit verbreitet sind Kolbenpumpen oder Membranpumpe, bei älteren Pumpen Gasstrahler (die Abgase des Motors werden in eine Injektor-Pumpe geleitet). Eher selten sind Flüssigkeitsring- oder Trockenring-Entlüftungseinrichtungen. Durch diese Saugpumpen errreicht man eine Saughöhe von maximal 7 m.

Allgemein

Wird eine Pumpe in einer Relaisleitung bei einer Löschwasserförderung über längere Entfernungen eingesetzt ist, so ist es wichtig, dass der Eingangsdruck nicht zu hoch wird. Um dies zu verhindern, verwendet man ein Schlauchschutzventil (Druckbegrenzungsventil) vor dem Eingang der Pumpe.

Diese Pumpen werden aber nicht nur zur Brandbekämpfung verwendet, sondern auch für Auspumparbeiten nach Hochwasser aus den überfluteten Kellern oder Schächten. Bei Einbaupumpen muss man hier bedenken, dass das verunreinigte Wasser nicht in den Wassertank kommt. Es ist dabei unbedingt die Bypass-Leitung geschlossen zu halten.

Siehe auch: Portal Feuerwehr, Themenliste Feuerwehr