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Grüner Baumpython

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Grüner Baumpython
Grüner Baumpython (Morelia viridis)
Grüner Baumpython (Morelia viridis)
Grüner Baumpython (Morelia viridis)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subordo: Schlangen (Serpentes)
Vorlage:Superfamilia: Boidea (Henophidia)
Vorlage:Familia: Riesenschlangen (Boidae)
Vorlage:Subfamilia: Pythonschlangen (Pythonidae)
Vorlage:Genus: Rautenpythons (Morelia)
Vorlage:Species: Grüne Baumpython (Morelia viridis)

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Grünen Baumpython erstreckt sich vorwiegend über Papua-Neuguinea, deren vorgelagerten Inseln sowie in Cape York (Australien). Als östlichster Fundort wurde die Insel Gag verzeichnet, als östlichsten Punkt wurde Normanby Island gemeldet, eine vorgelagerte Insel Neuguineas. Die Entfernung dieser beiden Punkte beträgt ca.3000 km Luftlinie.


Systematik

Die Erstbeschreibung erfolgte im Jahre 1872 unter der Bezeichnung "Python viridis". Nach heutigem Kenntnisstand sind die Pythons in der australischen Region, möglicherweise auch auf Australien selbst enstanden und haben ihre Aufspaltung und Verbreitung dort begonnen. Der Grüne Baumpython (Grüner Baumpython Morelia viridis, früher Irrtümlich Chondropython viridis) hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem südamerikanischen Hundskopfschlinger (Corallus caninus). Der in die Gattung Boa(Boinae)gestellt wird. Diese sind jedoch nicht miteinander verwandt und somit ein eindrucksvolles Beispiel für Konvergenz.

Beschreibung und Verhalten

Sie werden 120 bis 180 cm, grosse Weibchen bis 200 cm, lang und besitzen einen Greifschwanz, der meist eine aufälligere Färbung aufweist und nachweislich auch zum Anlocken von Beutetieren verwendet wird. Sie verbringen eigentlich die gesamte Zeit ihres Lebens in Bäumen oder Sträuchern. In den Ruhephasen sind sie dort in der charakteristischen Haltung (siehe Bild) anzutreffen. Meist suchen sie die Plätze am Ende der Liegeäste auf und warten geduldig auf die nächste Nacht, um dann bis zu den ersten Sonnenstrahlen (im Terrarium das UV-Licht) pausenlos das gesamte zur Verfügung gestellte Raumangebot im Terrarium zu nutzen. Nicht zuletzt wegen dieses Verhaltens sind Baumpythons beliebte Terrarienpfleglinge, auch wenn ihre Haltung recht anspruchsvoll ist.

Die Grundfarbe dieser Schlange ist meist grün gelegentlich auch türkis bis blau. Je nach Verbreitungsgebiet treten vielfältige Farbvarianten auf. Die wichtigsten sind Sorong (durchgehender blauer Rückenstreifen mit Dreiecksmuster), Aru (vereinzelte weiße Schuppen), Biak (hoher Gelbanteil) sowie Merauke (durchgehender weißer Rückenstreifen. Aber in letzter Zeit werden immer öfter auch Tiere mit den Bezeichnungen wie z.B. High Yellow oder Lemon Tree angeboten. Wobei sich auch Körpermerkmale gering unterscheiden können (z.B. Spitzer-Stumpfer Schwanz u.a.). Dies sind aber keine sicheren Merkmale nach denen ein Tier einwandfrei einem bestimmten Gebiet zuzuordnen ist.

Sie gelten im Allgemeinen als recht aggressiv, auch daher ist seine Haltung für Terrarienneulinge nicht zu empfehlen. Wobei genaue Klima- und Temperaturangaben aus dem Herkunftsgebiet auch bei anderen Schlangen unbedingt einzuhalten sind, um ein schönes aber vor allem gesundes und gegen Krankheiten gut gerüstetes Tier zu pflegen.

Ernährung

Sie ernähren sich von Kleinsäugern, Reptilien und gelegentlich auch von Vögeln; die Jungtiere ernähren sich von kleinen Reptilien. Diese werden mit Hilfe der Wärmesensoren (Grubenorgane) am Unterkiefer sehr präzise erfasst und blitzschnell in dem typischen Griff erstickt. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Würgeschlangen ihren Opfern die Knochen brechen und die Beute so zu Tode kommt. Dies mag bei querstehenden Knochen und vor allem bei sehr grossen und kräftigen Tieren (Netzpython o. Grüne Anakonda) vereinzelt auch zum Tode führen.

Geschlechtsreife und Zucht

Grüne Baumpythons erreichen die Geschlechtsreife nach 3 bis 4 Jahren und legen dann nach erfolgreicher Paarung ca. 10-25 Eier. Die Grösse des Geleges hängt stark mit der Grösse des Weibchens zusammen. Sie werden circa 15 Jahre alt. Wobei genaue Altersangeben noch grösstenteils fehlen. Auch gute Fachbücher sind leider noch Mangelware.


Grüner Baumpython (Morelia viridis), Jungtier


Jungtiere

Außergewöhnlich ist, dass der Grüne Baumpython als Jungtier gelb oder rot-braun gefärbt ist und erst im Alter von 6 bis 10 Monaten seine endgültige Farbe annimmt. Einige Jungtiere eines Geleges sind meist etwas problematisch in der Aufzucht, denn sie verweigern gerne die ersten Mahlzeiten, so dass sie vom Pfleger zwangsernährt werden müssen. Dieses Verhalten legt sich aber über Kurz oder Lang und dann gehen auch diese Exemplare recht gierig ans Futter.


Systematik

Der Grüne Baumpython hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem südamerikanischen Hundskopfschlinger (Corallus caninus), der in die Gattung Boa (Boinae) gestellt wird. Diese sind jedoch nicht miteinander verwandt und somit ein eindrucksvolles Beispiel für Konvergenz.

Terrarium

Ein Terrarium für diese Tiere sollte geräumig und vor allem hoch sein, dicht bepflanzt und mit vielen waagerechten Kletter- beziehungsweise Liegeästen versehen sein, die nicht zu dünn sein sollten. Alternativ können noch Trinkschalen ins Geäst gehängt werden, die allerdings nicht von allen Tieren genutzt werden.

Klima

Die Temperatur sollte tagsüber 25 bis 32 und Nachts 22 bis 25 °C betragen, wobei die Tägliche Min. Temperatur auch das Nächtliche Max. darstellen sollte. Die Luftfeuchtigkeit sollte dabei 75 bis 90 Prozent betragen. Nachts bestenfalls bis 100 Prozent. Diese wird mit Hilfe einer Beregnungsanlage erreicht, dabei ist aber das tägliche Besprühen (auch das der Tiere selbst) nicht zu vernachlassigen.

Datei:Sorongbaumpython.jpg
Grüner Baumpython Sorong Variante

Stauluft ist aber unbedingt zu vermeiden. Das Terrarium sollte aber schon Abtrocknen, um Schimmel und Schädlingen nicht den gesuchten Nährboden zu verschaffen. Bei Störungen scheut er sich nicht manchmal erst einmal unkontrolliert um sich zu beissen, um danach zu schauen was das denn nun war. Vorsicht ist nach dem Erlöschen der Beleuchtung geboten (z.B. Fütterung), da Nachts alle Sinne auf Beute machen stehen. Deshalb empfiehlt es sich, alle Reinigungs- und Pflegearbeiten tagsüber durchzuführen, da verhält sich der Baumpython meist recht ruhig und passiv, macht aber durch lautes Zischen klar dass er nicht gestört werden möchte.

Siehe auch: Systematik der Schlangen