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Differenzmaschine

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Eine Differenzmaschine (engl. difference engine) ist ein mechanischer Computer zum Lösen polynomialer Funktionen. Da jede stetig differenzierbare Funktion durch ein Polynom approximiert werden kann, ist so eine Maschine deutlich vielseitiger einsetzbar, als es zunächst den Anschein hat.

Geschichte

Datei:Babbage's difference engine 1832.jpg
1. Differenzmaschine von Charles Babbage von 1832 im Londoner Science Museum.

Das erste dieser Geräte wurde 1786 von J.H. Mueller entwickelt, es wurde jedoch niemals gebaut. Ein weiterer Vorläufer einer Addiermaschine war Leibniz' Staffelwalzenmaschine aus dem 17. Jahrhundert, welche ihrerseits von der Pascaline inspiriert war, die Blaise Pascal 1642 entwickelt hatte. Die Konzepte gerieten in Vergessenheit. 1822 wurden sie von Charles Babbage wiederbelebt. Ein Prototyp, der quadratische Funktionen berechnen konnte, wurde 1832 fertig gestellt. Diese Maschine verwendete das Dezimalsystem und wurde durch das Drehen einer Kurbel angetrieben. Die Britische Regierung finanzierte das Projekt zunächst, stellte aber später die Unterstützung ein.

Funktionsweise

Die Differenzmaschine konnte nur addieren. Subtraktion, Multiplikation und Division sowie komplexere Berechnungen konnten nur insoweit durchgeführt werden, soweit es möglich ist, sie durch mathematische Kunstgriffe auf eine Serie von Additionen zurückzuführen.

Nachdem Babbage das Konzept seiner deutlich vielseitigeren Analytischen Maschine entwickelt hatte, wandte er sich wieder den Differenzmaschinen zu und entwarf zwischen 1847 und 1849 ein verbessertes Modell, die Difference Engine No. 2. Diese konnte jedoch damals wegen der unzureichenden technischen Möglichkeiten nicht verwirklicht werden. Erst zwischen 1989 und 1991 wurde im London Science Museum die Difference Engine No. 2 funktionsfähig nachgebaut. 2000 wurde der ebenfalls von Babbage entworfene Drucker fertig gestellt. Beide Geräte arbeiten einwandfrei.

Angeregt von Babbages Entwürfen bauten George und Edward Scheutz in Stockholm von 1834 bis 1858 verschiedene Differenzmaschinen. Eine davon wurde an die britische Regierung verkauft.

Siehe auch: Die Differenzmaschine