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Relais

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Elektrischer Schalter

Ein Relais ist ein durch elektrischen Strom betriebener, meist elektromagnetischer Schalter. Durch den Strom wird in einer Spule ein Magnetfeld erzeugt, wodurch das permanent magnetische Schalterelement aus seiner Ruhelage ausgelenkt wird. Anstelle eines magnetischen Schalters kann auch ein Bimetall verwendet werden.

Ein elektromechanisches Relais ist eine Vorrichtung, in welcher ein- oder mehrere Kontakte in den sog. Laststromkreisen durch einen Elektromagneten im sog. Steuerstromkreis betätigt werden. Die Stromstärke im Lastkreis kann hierbei größer als der Strom im Steuerkreis sein. Wird ein Relais in der Starkstromtechnik (große Schaltkontakte für große Leistungen) eingesetzt, so spricht man auch von einem Schütz.

Relais werden in allen Bereichen der Elektrotechnik für Steuer- und Hilfsfunktionen eingesetzt.

Werden mehrere Relais, z.B. in der Nachrichtentechnik, zu größeren Einheiten zusammengefasst, so spricht man auch von einem Koppelfeld

Eine weitere Ausprägung der Relais sind die sog. sensorischen Relais, die etwa zur Temperatursteuerung (Bimetallrelais) oder als Bewegungs- oder Endschalter (z.b. Reed-Relais) Verwendung finden.

In der Elektronik wurden Relais inzwischen weitestgehend durch neue Techniken, wie z.B. Röhren, Transistoren oder Thyristoren abgelöst und finden heute vor allem in Bereichen Verwendung, in denen hohe Ströme geschaltet werden oder eine vollständige Entkopplung von Steuer- und Lastkreis benötigt wird.

Relais gibt es in vielen Ausführungen, unter anderem:

  • bi- oder astabil (in beiden Lagen ohne Strom des Steuerkreises verbleibend oder zurückfallend in den Ausgangszustand)
    • Bistabile Relais werden auch als Stromstoßschalter bezeichnet.
  • mit einem oder mehreren Lastkreisanschlüssen
  • negierend oder wechselseitig schließend
Foto einiger Relais
Foto einiger Relais

Automatisch arbeitende Funkstation

Im Amateurfunk ist ein Relais bzw. ein Umsetzer eine automatisch arbeitende Funkstation, üblicherweise auf einem exponierten Standort, welche durch Umsetzung und Verstärkung der Signale von einer Eingabefrequenz (RX Frequenz) auf einer Ausgabefrequenz (TX Frequenz) Verbindungen von festen, portablen, oder mobilen Funkstationen in unterschiedlichen Diensten, oft Telefonie (Sprechfunk) ermöglicht. Mögliche Modulationsverfahren sind z. B. Amtor, BBS, Digi, FM, FMBBS, MJ, MMBAKE, MMODE, MULTI, MULTIM, Paktor, RTTY, SAFEX, SATV und SSTV. Relais arbeiten in Frequenzbändern von 10 m bis über 13 cm. FM Relais im 2 m und 70 cm Bereich dienen oft zur Verstärkung von Mobilstationen.

Alle Relais stehen an einem in der Lizenzurkunde von der Regulierungsbehörde festgelegten Standort und werden durch einen Relaisverantwortlichen betreut. Das durch die Lizensierung zugewiesene Rufzeichen beginnt in Deutschland üblicherweise mit DB0, DF0, DK0, DL0 oder DO0.

Werden mehrere Relais, z.B. in der Nachrichtentechnik, zu größeren Einheiten zusammengefasst, spricht man von einem Netzwerk oder Koppelfeld.

Eine weitere Variante der Relais sind Satelliten Relais, die für Satellitenbetrieb im Amateurfunk Verwendung finden.

Spezielle Relais für digitale Betriebsarten wie Packet Radio werden Digipeater genannt.