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Zandt (Denkendorf)

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1. Lage und Wirtschaft

Das Dorf Zandt in Oberbayern ist ein Ortsteil der Gemeinde Denkendorf im Landkreis Eichstätt in Oberbayern. Das Umfeld ist ländlich geprägt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Automobilindustrie (Audi AG in Ingolstadt) sowie die Landwirtschaft.

2. Einwohnerzahlen

Insgesamt leben in der Gemeinde Denkendorf, zu der Zandt gehört, ca. 4401 Einwohner, davon 792 in Zandt (18,0%). Zur Gemeinde gehören neben Zandt und dem Hauptort Denkendorf die Ortschaften Dörndorf, Bitz, Gelbelsee und Schönbrunn. Die Bevölkerungsentwicklung: Um 1800 lebten in Zandt 273 Einwohner (Gemeinde Denkendorf: 1321 EW), um 1900 476 EW (1966 EW), 1993 719 EW (3946 EW), 1998 764 EW (4256 EW), Ende 2002 833 EW (4550 EW) und Ende 2004 792 EW (4401 EW).

3. Gesellschaftliches

Die wichtigsten gesellschaftlichen Organisationen sind die Vereine des Dorfes: Der VfB Zandt mit den Sparten Fußball, Volleyball und Turnen wurde 1949 gegründet. Daneben gibt es die Limesschützen Zandt, den Kriegerverein Zandt, den Gartenbauverein Zandt, die Freiwillige Feuerwehr Zandt, den katholischen Frauenbund Zandt, die Jagdgenossenschaft Zandt sowie den Pfarrgemeinderat Zandt. Der Theaterverein mit der Sport- und Schützenbühne Zandt ist sowohl Teil des VfB Zandt als auch der Limesschützen Zandt.

4. Geschichte

Eine Chronik zusammengestellt von Gerhard Meier / Zandt, im Juni 1983

Die erstmalige Erwähnung von Zandt geht in das Jahr 1245 zurück. in dieser Zeit soll ein adeliges Geschlecht hier seinen Sitz gehabt haben. In der Auseinandersetzung um das Hirschberger Erbe wurde die Hofmark (Zandt) 1305 Eichstätt zugesprochen und Burgstall genannt.

1306 erhielt Ritter Otto von Zandt und sein Sohn vom Eichstätter Bischof einen Hof zu Burglehen und Leibdeding. 1347 wurde dieser an Ulrich von Abensberg weitergegeben. Aus dem Jahr 1428 ist bekannt, daß Wilhelm Leninger die Hofmark an das Benediktinerkloster Plankstetten verkaufte. In der Zeit um 1430 gehörte Zandt zum Schloßgut Schönbrunn. In den Jahren von 1472 bis 1519 waren die Zandter Lehensträger der Herren von Haideck.

1572 wurde die Hofmark mit 30 Untertanen an den Herrn von "Brunn" verkauft. Von da an war man Hofmark von Georg David Wegmacher, dem damaligen Besitzer des Gutes Schönbrunn. 1632 während des Dreißigjährigen Krieges wurde der kleine Ort von den brandschatzenden und plünderden Schweden arg in Mitleidenschaft gezogen.

Rund zweihundert Jahre später, im Jahre 1814, wurden die Hofmark und das Gut Schönbrunn zu einem Ortsgericht vereinigt. Noch gut in Erinnerung ist die letzte Veränderung des Ortes Zandt, als man im Jahr 1972 im Zuge der Gebietsreform nach Denkendorf eingemeindet wurde.

In früheren Jahren waren in Zandt einmal Krugbäcker ansässig, die sich ihre Werkstoffe aus der "Tegelgrube" oder aus der "Hoffnerlehmgrube" beschafften. Einige dieser gebrannten Schüsseln und Wasserflaschen sind auch noch heute noch zum Teil gut erhalten. Weiterhin ist bekannt, daß in Zandt bis ins 19. Jahrhundert Kohlenmeiler brannten. Davon zeugen heute noch alte Flur- bzw. Straßennamen wie Kohlbrunnen und Kohlplatte. Sie sind heute noch stumme Zeugen dieses edlen Handwerks. Mit der Verarbeitung von Jurakalkplatten begann 1907 ein Industriezweig, der vielen Menschen zu Brot und Arbeit verhalf und heute noch tätig ist.

Das Zandter Schloß, das Ritter Otto von Zandt gehörte, lag nördlich von Zandt auf einer Felsenkuppe, Schloßberg genannt. Der Burggraben, der an der Nordseite zu erkennen war, wurde leider 1973 im Zuge der Kanalisation zugeschüttet.