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Gefleckter Schierling

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Gefleckter Schierling
Gefleckter Schierling ( Conium maculatum)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Doldenblütlerartige (Apiales)
Vorlage:Familia: Doldenblütler (Apiaceae)
Vorlage:Subfamilia: Apioideae
Vorlage:Genus: Schierlinge (Conium)
Vorlage:Species: Gefleckter Schierling
Wissenschaftlicher Name
Conium maculatum
L.

Der Gefleckte Schierling (Conium maculatum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Er ist neben dem Wasserschierling (Cicuta virosa), der Hundspetersilie und dem kaukasischen Riesen-Bärenklau eines der giftigsten Doldengewächse. Mit einem Trank aus seinen Früchten oder Wurzeln wurden im Altertum Verbrecher hingerichtet. Ein prominentes Opfer des sog. Schierlingsbechers war der griechische Philosoph Sokrates, dem das damalige Establishment schädliche Beeinflussung der Jugend vorwarf.

Beschreibung

Die zweijährige Krautpflanze wird bis zu 2 m hoch. Ihre kahlen Stengel sind hohl, längs gerippt und - ähnlich wie reife Pflaumen - von einer Art blauem Reif überhaucht, im unteren Teil rot gefleckt. Die zusammengesetzte Dolde weist bis zu 20 Strahlen auf. Sie besitzt an der Basis wie auch an den Döldchen mehrere Hüllblättchen. Die weißen Blüten sind einfach. Die Blätter des Schierlings sind dreifach gefiedert. Ein Blatt bildet optisch ein Dreieck. Die weißliche Wurzel ist spindelförmig. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist ein intensiver Geruch nach Mäuse-Urin.

Vorkommen

Über 2 m hohes Exemplar des Gefleckten Schierlings

Der Gefleckte Schierling findet sich auf typischen Ruderalflächen wie Schuttplätzen oder Brachen. Er bevorzugt tiefgründigere nahrhafte Lehmböden und gilt als Stickstoffanzeiger. Wegen vordem zahlreicher Todesfälle beim Nutzvieh durch Schierling im Grünfutter wurden Conium-Vorkommen im Freiland durch Landwirte vielerorts gezielt eliminiert.

Wirkung

Der Schierling gehört zu den rund 18 giftigsten einheimischen Pflanzenarten. Sein in allen Teilen vorhandener Wirkstoff ist das Alkaloid Coniin, das für den Erwachsenen in einer Dosis von 0,5 - 1g tödlich ist. Besonders stark ist das Gift in den unreifen Früchten konzentriert. Es wirkt vor allem auf das Nervensystem. Die Vergiftung äußert sich durch Brechreiz, Verlust des Sprach- und Schluckvermögens und Muskelkrämpfe, bis schließlich durch Atemlähmung der Tod eintritt. Vergiftungen können vor allem durch die Verwechslung mit ähnlich aussehenden Doldengewächsen, etwa der Petersilie, auftreten. Der starke Mäusegeruch, die geteilten Blätter und die rötlichen Flecken der zudem bereiften Sprosse sind jedoch ein klares Unterscheidungsmerkmal.