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Aprilscherz

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Als Aprilscherz bezeichnet man den Brauch, am 1. April seine Mitmenschen durch erfundene oder verfälschte Geschichten hereinzulegen. Aprilscherze sind in den meisten westeuropäischen Ländern üblich, verbürgt sind sie bereits seit dem 16. Jahrhundert. Mit den europäischen Auswanderern gelangte diese Tradition auch nach Nordamerika.

In Spanien veräppelt man sich dagegen am 28. Dezember, dem 'día de los santos inocentes' (Tag der unschuldigen Kinder). Aus diesem Grund trat die spanische Verfassung erst am 29. Dezember 1978 in Kraft und nicht wie ursprünglich geplant einen Tag zuvor.

Auch in Zeitungen und Zeitschriften ist es üblich, die Leser durch glaubhaft klingende aber erfundene Artikel "in den April zu schicken".

Woher die Aprilscherze ursprünglich stammen, ist bislang unbekannt. Einige mögliche Erklärungen:

  • Im Jahr 1564 führte der französische König Karl IX. eine Kalender-Reform durch, bei der der Jahresanfang vom 1. April auf den 1. Januar verlegt wurde. Leute, die dieser Regel nicht folgen wollten oder aus Unwissenheit weiterhin am 1. April Neujahr feierten, konnten von ihren Mitmenschen verspottet werden.
  • Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 sollte unter anderem das Münzwesen geregelt werden. Aus Zeitgründen kam es jedoch nicht dazu, so dass für den 1. April ein besonderer Münztag ausgeschrieben wurde. Als dann der 1. April kam, fand dieser Münztag dann doch nicht statt. Zahlreiche Spekulanten, die auf diesen Münztag gesetzt hatten, verloren ihr Geld und wurden auch noch ausgelacht.
  • Der 1. April gilt, je nach Überlieferung, als Geburts- bzw. Todestag des Judas Ischariot, der Jesus Christus verraten hatte. Zudem ist der 1. April der Tag des Einzugs Luzifers in die Hölle. Nach dieser Vorstellung ist dies also ein Unglückstag, an dem man sich vorsehen muss.

Beispiele für Aprilscherze

  • Die Stuttgarter Zeitung schrieb am 1. April 2003, dass die Discounter-Kette Aldi plane, Benzin in ihren Filialen zu verkaufen.
  • Am 1. April 1997 verbreiteten in einem gemeinsamem Aprilscherz der öffentlich-rechtliche Radio-Sender hr3 sowie der Privatsender Hitradio FFH über mehrere Stunden, dass am Tag zuvor bei der Umstellung auf die Sommerzeit ein Fehler unterlaufen wäre und gaben daraufhin falsche Zeitangaben in ihren Morgensendungen an.
  • Der Zürcher Tagesanzeiger schrieb sehr glaubwürdig in einem ganzseitigen Bericht, dass Fahrgäste ihre Abfälle gerne in den Strassenbahnen zurücklassen. Die Zürcher Verkehrsbetrieb plane deshalb, einen besonderen Anhänger einzurichten, in dem man jederzeit gegen Gebühr seine Abfallsäcke einwerfen könnte.
  • Einige RFCs mit Datum vom 1. April sind nicht ganz ernst zu nehmen.
  • Einen speziellen Aprilscherz liess das Basler Radio Edelweiss verlauten: Es meldete am 1. April 2003, das Basler Fussballstadion würde bis zur EM 2008 um 10.000 Plätze erweitert. Das Radio und die Bevölkerung nahmen dies natürlich als Aprilscherz wahr. Wenig später prüfte der Stadionmieter FC Basel dieses Anliegen ernsthaft und erreichte bald, dass das Stadion wirklich vergrößert werde und es anstelle des Wankdorfs das neue Nationalstadion der Schweiz würde. Somit wurde aus einem Aprilscherz doch noch Realität.


Siehe auch: Humor