Alexander Alfredowitsch Bek
Alexander Alfredowitsch Bek (russisch Алекса́ндр Альфре́дович Бек; *3. Januar 1903 † 2. November 1972, manchmal aus dem Russischen Kyrillisch als Aleksandr Bek transliteriert oder anglisiert zu Alexander Beck, war ein sowjetischer Romanautor und Schriftsteller.
Biographie
Alexander Bek wurde am 3. Januar 1903 in Saratow geboren. Dort besuchte Bek, Sohn eines Arztes der Kaiserlich Russische Armee, eine Realschule.
In der Folge der Russischen Revolution von 1917 und des Ausbruchs des Russischen Bürgerkriegs zwischen den "Roten" und "Weißen" schloss der 16-Jährige sich als Freiwilliger der bolschewistischen Roten Armee an. 1919 begann Bek, Beiträge für die Divisionszeitschrift zu schreiben. [1]. Sein erster Roman, Kurako erschien 1934. Er beschäftigt sich mit dem herausragenden sowjetischen Metallarbeiter Michael Kurako und geht auf Eindrücke zurück, die Bek während eines Besuchs der Stadt Kusnezk gewonnen hatte. In den 30er Jahren folgten weitere Arbeiten im Stil des sozialistischen Realismus.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Bek für die Rote Armee verpflichtet. Als Kriegskorrespondent bezeugte er 1941 die Schlacht um Moskau. 1944 erschien eines seiner berühmtesten Werke, die Wolokolamsker Chaussee («Волоколамское шоссе»), die den Abwehrkampf eines Batallions in den Wäldern vor Moskau, entlang der Wolokolomsker Chaussee, zum Thema hat. Die Prosa ist präzise und nüchtern. [1]. Bek schildert hier den verzweifelten Kampf eines weitgehend auf sich selbst gestellten, schlecht ausgerüsteten Batallions der Roten Armee gegen einen überlegenen, motorisierten Feind. Doch unter der Leitung seines Kommandeurs Momysch-Uly nutzt das Batallion konsequent die Schwächen des Gegners; ihm gelingt, den Vormarsch der Wehrmacht zu stoppen. Die Strategie des faschistischen Blitzkriegs ist gescheitert. Heiner Müller merkte an, dass Bek in diesem Werk den Namen Stalins kein einziges Mal erwähnt. Im folgenden Jahr erlebte Bek in Berlin das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Zu den bekannteren Arbeiten Bek's gehören in den 1950er and 1960er Jahren Verschiedene Tage («Несколько дней») and General Panfilows Reserve («Резерв генерала Панфилова») - eine Fortsetzung der Wolokolamsker Chaussee (beide erschienen 1960 ). Bereits 1956 wurde Talent (Bereschkows Leben) («Талант (Жизнь Бережкова)») publiziert - über das Leben eines Facharbeiters in der sowjetischen Automobilindustrie.
Bek's 1965 entstandener Roman Die Ernennung gilt als Schlüsselroman um den sowjetischen Politiker Iwan Tewosian, dem in der Stalinzeit eine leitende Funktion in der sowjetischen Metallindustrie übertragen wird. Trotz einer anfänglichen Ankündigung in Novy Mir erschien der Roman in der Sowjetunion erst 1986;–hauptsächlich wegen der Proteste von Tewosians Witwe.[1][2] Tatsächlich erschien Die Ernennung zuerst 1972 in der BRD, und zwar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und beim S. Fischer Verlag.[2]
Bek starb am 2. November 1972 in Moskau.
Deutsche Übersetzungen
- Timofei mit dem offenem Herzen. Erzählung. Dietz, Berlin 1950
- Wolokolamsker Chaussee, Deutscher Militärverlag, Berlin 1962, 1963
- General Panfilows Reserve, Deutscher Militärverlag, Berlin 1965
- Die Ernennung, S. Fischer Verlag, Frankfurt/M., 1972, 1975
Englische Übersetzungen
- And Not to Die: A Novel, SRT Publications, 1949.
- Berezhkov: The Story of an Inventor, Foreign Languages Publishing House, 1958.
Belege
- ↑ a b c Danow, David K. "Bek, Aleksándr Alfrédovich". In Handbook of Russian Literature. Ed. Victor Terras. New Haven, Connecticut: Yale University Press, 1990. ISBN 0-300-04868-8, ISBN 978-0-300-04868-1. P. 43.
- ↑ a b "Бек, Александр Альфредович" ("Bek, Alexander Alfredovich"). Энциклопедия «Кругосвет» (Krugosvet Encyclopedia). Retrieved 23 December 2009.
Externe Links
- "Aleksandr Bek" in der Sowjetischen Enzyklopädie sowjetischer Schriftsteller.
- "Alexander Bek v. Boris Pasternak" –eine Schachpartie, die am 27. Oktober 1947 in Moskau zwischen Alexander Bek and Boris Pasternak gespielt wurde.
Personendaten | |
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NAME | Bek, Alexander |
ALTERNATIVNAMEN | Пастернак, Борис Леонидович |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Romanautor und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1903 |
GEBURTSORT | Saratow |
STERBEDATUM | 2. November 1972 |
STERBEORT | Moskau |