Ein Fall für zwei
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Ein Fall für zwei ist eine Krimiserie im ZDF, SF und ORF, die seit 11. September 1981 ausgestrahlt wird. Die Produktionsfirma Odeon Film hat bisher 289 Episoden gedreht; davon wurden 280 gesendet. Hauptdarsteller sind der Privatdedektiv Josef Matula (Claus-Theo Gärtner) und ein Rechtsanwalt, zur Zeit Dr. Markus Lessing (Paul Frielinghaus).
Rollen und Darsteller
Die Hauptpersonen der in Frankfurt am Main und naher Umgebung spielenden Fernsehserie sind der Privatdetektiv Hermann[1] Josef Matula, Rufname Josef (Claus Theo Gärtner), ein ehemaliger Polizist, der meist erfolgreich für Mandanten eines Rechtsanwaltes arbeitet, welcher die zweite Hauptperson der Serie darstellt. Oft muss Matula den wahren Mörder suchen, damit ein unschuldig Inhaftierter entlastet und der Gerechtigkeit zum Sieg verholfen wird. Trotz erfolgreicher Ermittlungsarbeit bildet seine permanente Geldknappheit – er bittet seine Auftraggeber immer wieder um Vorschüsse, großzügige Spesenentschädigungen und so weiter – eine Art Running Gag. Er wurde übrigens schon oft festgenommen und ist mehrmals aus dem Gefängnis ausgebrochen, war aber immer unschuldig.
Im Verlauf der Serie arbeitete Matula mit bereits vier Rechtsanwälten zusammen:
- Dr. Dieter Renz (Günter Strack †), Episoden 1–60, 1981 bis 1988
- Dr. Rainer Franck (Rainer Hunold), Episoden 60–149, 1988 bis 1997
- Dr. Johannes Voss † (Mathias Herrmann), Episoden 149–182, 1997 bis 2000
- Dr. Markus Lessing (Paul Frielinghaus), Episoden 182-300 (22. Dezember 2000)
Mit der 60. Folge tauchte auch Umba - Francks Hund - auf, ein Golden Retriever, der allerdings von mindestens zwei Hunden dargestellt wurde.[2]
Einzig weitere durchgehende Darstellerin bis Folge 257 war Renate Kohn als Helga Sommer, die ab Folge 24 Chemie eines Mordes dabei war, aber erst in Folge 128 Tödlicher Gewinn einen Nachnamen erhielt, der durch ein Versehen in Folge 182 Morgen bist du tot geändert wurde. Helga war die Sekretärin und Seele der Anwaltskanzlei. Sie arbeitete nacheinander für alle vier Anwälte, bis im Oktober 2008 vom ZDF verbreitet wurde, dass sie nicht mehr in der Serie vertreten sein wird und in Pension geschickt wird. Nach Angaben des ZDF wollte man in das Format frischen Wind bringen. An die Stelle von Helga ist nun Kristin Wernstedt – gespielt von Caroline Grothgar – getreten, erstmals am 5. Dezember 2008 in der Folge Erbarmungslose Rache.
Merkmal der Serie ist überdies, dass die Namen und Darsteller der ermittelnden Polizeikommissare und Staatsanwälte sehr häufig geändert werden. Es gibt jedoch auch einige häufiger vorkommende Kommissarsfiguren, so z. B. die des Kommissar Allberg (Thomas Anzenhofer), der in insgesamt acht Folgen zu sehen war; zuletzt im November 2009 in der Erstausstrahlung der Folge Skorpion im dritten Haus.[3]
Konzept
Die Serie wurde von Karl-Heinz Willschrei und Georg Althammer als Alternative zu klassischen Krimiserien konzipiert, die üblicherweise Kriminalkommissare als Hauptpersonen haben – die Helden sind gezwungen, gänzlich andere Ermittlungsmethoden anzuwenden, da sie keine staatliche Vollmacht, sondern lediglich ein Kundenmandat haben.
Im ursprünglichen Serienkonzept war die Figur des Anwalts als jung-dynamisch, die des Detektivs als alt und knorrig angelegt gewesen. Dies wurde damals fallen gelassen und die Rollen stattdessen mit dem jungen Claus Theo Gärtner und dem älteren Günter Strack besetzt. Eine Kuriosität ist, dass das ursprüngliche Konzept mit dem Laufe der Zeit doch Wirklichkeit wurde.
Die Haupthandlung spielt in allen bisherigen Fällen in Frankfurt am Main. Drehorte sind, abgesehen von einigen wenigen Bildern, die Frankfurt zeigen, das allgemeine Rhein-Main-Gebiet, vorzugsweise aber Wiesbaden und Umgebung. Ein häufiger Drehort ist das Büro Center Nibelungenplatz im Frankfurter Nordend, da der Anwalt seine fiktive Kanzlei in diesem Gebäude hat. Der in den Folgen stets gezeigte Rundblick auf die Frankfurter Skyline ist ein Erkennungsmerkmal der Serie.
Das Schreiben der Drehbücher beansprucht in der Regel mehrere Monate. Die Kosten für das Drehbuch liegen je Folge zwischen 12.000 und 15.000 Euro.[4]
Kürzung und Veränderung der Episoden
Im Rahmen einer Umgestaltung des Freitagsprogramms beim ZDF wurden die neuen Episoden der Serie sowie die Wiederholungen um etwa fünf Handlungsminuten gekürzt. Zudem wurde der Abspann durch Werbefilme ersetzt.[5] Die Gesamtlaufzeit der Folgen im ZDF beträgt daher rund 55 Minuten. Seit 2008 gibt es einen veränderten Filmstil mit rasanten Schnitten. Außerdem wird die Titelmelodie mittlerweile in einer veränderten Fassung gespielt.
Ausstieg Gärtners und Frielinghaus'
Ende Oktober 2011 gaben Claus Theo Gärtner und Paul Frielinghaus bekannt, nach dem Dreh der 300. Episode nicht mehr in der Serie mitzuspielen.[6] Gärtner sagte aber, eventuell nach einer längeren Pause wieder die Rolle des Josef Matula zu verkörpern.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Offizielle Website des ZDF zur Serie
- Seite der Odeon Film AG
- Episodenführer
- Fanseite zur Serie
- Fanseite zur Serie
Einzelnachweise
- ↑ Folge "Die große Schwester", Erstausstrahlung 11.9.1981; Matula nennt dem Gericht seinen vollen Namen und gibt sein Alter mit 31 Jahren an
- ↑ Fanseite
- ↑ Thomas Anzenhofer Filmografie
- ↑ Fernsehautoren. sueddeutsche.de 6. November 2007
- ↑ Siehe etwa den Beitrag zur Kürzung der Freitagskrimis der Fernsehzeitschrift Die Linse
- ↑ Ein Fall für zwei: Matula-Aus nach 300 Folgen (diepresse.com) abgerufen am 30. November 2011