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Jarosław

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jarosław
Wappen von Jarosław Rzeszów im Karpatenvorland (Polen)
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Karpatenvorland
Landkreis: Jarosławski
Einwohner: 40.523 (1.1.2005)
Fläche: 34,5 km²
Höhe: ? m ü. NN
Postleitzahl: 37-500 bis37-505
Telefonvorwahl: (+48) 16
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
KFZ-Kennzeichen: RJA
Wirtschaft & Verkehr
Zweige:
Verkehrsweg: Przemyśl - Rzeszów
Nächster int. Flughafen: Flughafen Rzeszów
Stadtverwaltung
Bürgermeister: Janusz Dąbrowski (2005)
Adresse: Rynek 1
37-500 Jarosław
Webpräsenz: www.jaroslaw.pl
E-Mail: um@jaroslaw.pl

Jarosław ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Karpatenvorland.


Geschichte

Erste Siedlungen an der Stelle des heutigen sind Jarosław bestanden vermutlich bereits in der Bronze- oder Eisenzeit. Die erste urkundliche Erwähnung einer festen Siedlung stammt aus 1152. Damals war die Gegend von Ungarn, dem Kiewer Rus und Polen stark umkämpft. Jarosław war zur Zeit seiner ersten Erwähnung Teil des Rus. Die Stadt mit ihrer Burg lag an einer wichtigen Handelsroute zwischen dem Rotem Meer und dem Westen Europas. 1323 erhielt die Siedlung das Stadtrecht. Während der Eroberungen von Kasimir den Großen wurde die Stadt 1340 in das polnische Königreich eingefügt. 1375 wurde das Stadtrecht in das nach Magdeburger Recht geändert. 1387 wurde die Stadt Eigentum der Familie Tarnowski.

Dadurch stieg die Bedeutung der Stadt und das Handwerk und der Handel entwickelten sich stark. In dieser Zeit entstanden auch das Rathaus, das Schloß und eine Kirche. Im 15. Jahrhundert wurde eine Pfarrschule eröffnet 1523 entstanden ein Wachturm und ein Verteidigungswall zum Schutz gegen Überfälle auf die Stadt. Das 16. und 17. Jahrhundert waren die Blütezeit der Stadt. Bis zu 30.000 Menschen besuchten den jährlichen Jahrmarkt in der Stadt. Am Rechten Ufer der des Flußes San wurde ein kleiner Hafen errichtet durch welchen Handel mit Dänemark, Finnland, England usw. stattfand. 1571 zogen Jesuiten in die Stadt und errichteten neben einer Kirche auch 1974 ein Kollegium. 1587 wurde eine hölzerne Wasserleitung für die Stadt gebaut. Sie führte vom Süden der Stadt zum Markt, ins Schloß, in das Jesuitenkloster. 1600 wütete ein großes Feuer in der Stadt. 1611 kamen Benediktiner in die Stadt und errichteten ein Kloster. Durch den Handel wurden auch viele Krankheiten in die Stadt eingeschleppt und Verursache Epidemien. Eine der größten war der Ausbruch der Pest 1622. 1623 und 1624 fanden große Angriffe der Tataren statt. Dabei wurde die Umgebung der Stadt stark verwüstet. Die Stadt selber blieb auf Grund ihrer starken Befestigungsanlage verschont. 1625 brach ein großes Feuer aus und vernichtet große Teil der Stadt und kostete etwa 300 Menschen das leben. Zeugnisse dieser Zeit sprechen von 10 Millionen Złoty Warenwert welche durch dieses Feuer vernichtet wurden. Daran läßt sich die große Bedeutung und der Reichtum der Stadt erkennen. 1632 wurde die Wasserleitung erweitert.

Durch die anhaltenden Überfalle der Tataren, die Kämpfe gegen die Schweden in den Nordischen Kriegen, gegen die Kosaken und Türken ging die Blüte von Jarosław Ende des 17. Jahrhunderts zur Neige. 1649 überfielen die Kosaken die Stadt. Während des Schwedisch-Polnischen Krieges besetzten die Schweden die Stadt für zwei Wochen und plünderten und zerstörten sie dabei. Als die befreienden Truppen nachrückten fanden wieder Plünderungen statt, da die Soldaten keinen Sold erhalten hatten. 1672 griffen die Tataren die Gegend an und zerstörten große Teile. Während der 1. Teilung Polens kam die Stadt im Mai 1772 unter die Herrschaft Österreichs. 1846 erhielt wurde die Stadt zur Freie Stadt bezeichnet, was bedeutete, dass sie nicht mehr unter Privatbesitz fiel. Mit dieser Änderung erhielt sie ebenfalls ein neues Wappen. 1854 wurde die Stadt Kreisstadt. 1860 wurde sie an das Schienennetz angeschlossen und hatte damit direkte Verbindung anch Krakau und Przemyśl. 1900 wurde die Stadt mit Gaslampen ausgestattet. Während des 1. Weltkrieges wurde die Stadt stark zerstört. Die Front verlief zeitweilig an der San und damit in unmittelbarer Nähe der Stadt und forderte damit zahlreiche Menschleben unter der Zivilbevölkerung und Zerstörungen in der Stadt. Bei einem Feuer 1914 wurde das historische Jesuitenkollegium zerstört. 1928 wurde die Stadt an das Stromnetz angeschlossen. Der 2. Weltkrieg begann für die Stadt mit der Bombardierung durch deutsche Flieger. Am 9./10. September 1939 erreichte die Wehrmacht die Stadt. Im Juli 1944 erreichte die Rote Armee die Stadt, welche von den Nationalsozialisten aufgegeben wurde. 1975 verlor die Stadt ihren Status als Sitz eines Powiat und wurde Teil der Woiwodschaft Przemyśl. Bei einer erneuten Verwaltungsreform erhielt die Stadt ihren Status als Kreisstadt wieder und wurde Teil der Wojewodschaft Karpatenvorland.


Einwohnerentwicklung


Jahr 16. Jh. 1880 1900 1910 2000 2005
Einwohnerzahl 3.000 12.000 22.000 24.300 41.814 40.523

Politik

Städtepartnerschaften