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La Gomera

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:Gomerateneriffa.JPG
Gomera von Teneriffa aus gesehen

La Gomera ist mit 378 km² und 21.220 (ISTAC, 2004) Einwohnern nach El Hierro die zweitkleinste der Kanarischen Inseln. Sie gehört zum Verwaltungsbereich von Teneriffa. Verwaltungssitz ist San Sebastián de la Gomera.

Allgemeines

Datei:Nebelwald gomera.jpg
Lorbeerwald auf La Gomera
Datei:Los Organos.JPG
Los Organos. Hierbei handelt es sich um einen freigewitterten Lavaschlot. Die typische sechseckige Struktur entstand durch Risse beim Abkühlen der Lava.

Der vulkanische Ursprung der Insel ist noch sehr gut sichtbar. Auf dem Hochplateau ist der größte noch zusammenhängende Lorbeerwald der Erde zu bestaunen. Dieser, und die eng zusammenstehenden Vulkanschlote, gehören zum Nationalpark Garajonay, der UNESCO-Weltnaturerbe ist. Höchste Erhebung der Insel ist der gleichnamige Garajonay mit 1.487 Metern Höhe.

Zu den Besonderheiten La Gomeras gehört die weltweit nur hier existierende Pfeifsprache der Gomeros, El Silbo. Sie hatte den Vorteil, über große Distanz verstanden zu werden, was den Gomerern zu einer einfachen Verständigung über ihre weiten Täler (Barrancos) verhalf.

Im bekanntesten Tal der Insel, dem Valle Gran Rey (Tal des großen Königs), gibt es Hippie-Kommunen, die zum Teil in Höhlen an einem Strand, der sogenannten Schweinebucht, wohnen.

Geschichte

La Gomera war schon den Phöniziern bekannt. Über die Ureinwohner (Guanchen) von Gomera ist bis heute wenig bekannt. Die Spanier eroberten 1404 mit Jean de Béthencourt die Insel. Die Guanchen ergaben sich zunächst, reagierten aber auf ungerechte Behandlungen seitens der Eroberer mit zahlreichen Aufständen. Im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts folgte der Graf Hérnan Peraza, der als besonders grausam verschrien war, er herrschte von 1477 bis 1485. Nach seiner Ermordung folgte ihm seine Frau Doña Maria de Bobadilla nach.

Christoph Kolumbus machte hier seine letzte Zwischenstation, bevor er am 6. September 1492 zu seiner Reise nach Indien aufbrach, wobei er Amerika entdeckte. Gerüchte besagen, er solle in Beatriz de Bobadilla verliebt gewesen sein, weshalb er seinen Aufenthalt länger als notwendig hinzog. Zumindest half sie ihm bei der Reparatur eines seiner Schiffe. Angeblich wurde außerdem der amerikanische Kontinent erstmals mit Quellwasser aus einem Brunnen in San Sebastián de la Gomera geweiht.

Wirtschaft

In den flachen Gebieten der Küstenregionen herrschen Bananenplantagen vor, deren kleine schmackhafte Früchte aber nicht für den Export bestimmt sind. Weitere Landwirtschaft war weit verbreitet, da in höheren Lagen, die in den Wintermonaten häufigen Regenfälle genutzt werden konnten, und im Frühjahr geerntet wurde. Viele Anbauflächen liegen inzwischen brach, da inden 1960er und -70er Jahren eine Landflucht stattfand. Auch einige, entlegenere Dörfer sind teilweise völlig verlassen.

Heute spielt die Landwirtschaft für den Eigenbedarf zwar noch eine Rolle, aber meist bringt der noch sanfte Tourismus einen akzeptablen Wohlstand.

Klima

Klimatisch trennt sich die Insel in die trockene Süd- und die von Passatwinden mit feuchter Luft versorgte, fruchtbare Nordhälfte. Zur Wasserversorgung, der in Treppen an den Berghängen angelegten Feldflächen, wird der Regen und das per Kondensation entstehende Wasser in Reservoirs aufgefangen und an die Bewohner verteilt. Neben Kartoffeln werden auch Tomaten und Wein angebaut.

Klimatabelle Gomera
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Monat                   JAN FEB MÄR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ 
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Ø Tagestemperatur        21  21  22  23  24  25  27  29  28  26  24  22 
Ø Nachttemperatur        15  15  15  16  17  18  20  21  20  19  18  16 
Ø Sonnenstunden pro Tag   6   6   7   8   9   9   9   9   8   7   6   5 
Ø Regentage/Monat         6   4   3   2   2   1   0   0   2   5   6   7 
Ø Wassertemperatur       19  18  18  18  19  20  21  22  23  23  21  20

Verkehr

Der einzige, im Jahre 1999 neu eröffnete Flughafen in der Gemeinde Alajeró, wird nur für den regionalen Verkehr innerhalb der Kanarische Inseln angeflogen.

La Gomera kann mit der Schnellfähre von Teneriffa-Süd in ca. 35 Minuten, oder mit der normalen Fähre in ca. 90 Minuten erreicht werden. Weitere Fährverbindungen bestehen zu den Nachbarinseln La Palma und El Hierro.

Das Straßennetz der Insel ist recht gut ausgebaut. Linienbusse, auf La Gomera Guagua genannt, verbinden alle Gemeinden miteinander.

Gemeinden La Gomeras

Literatur

  • Baillon/Eames/Fernandez-Armesto: APA-Guides. Teneriffa - La Gomera - La Palma - El Hierro, APA : Berlin u. a. 1990
  • Pott, Joachim/Hüppe, Joachim/de la Torre, Wofredo Wildpret: Die Kanarischen Inseln. Natur- und Kulturlandschaften, Ulmer : Stuttgart 2003, 320 S., 295 Farbfotos, 28 Farbgrafiken, 3 Tabellen, ISBN 3-8001-3284-2 (reichbebilderte Darstellung der Geobotanik)

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