Mathematisch-Technischer Assistent
Mathematisch-Technischer Assistent (kurz MaTA, MA oder auch MTA) ist die Berufsbezeichnung eines anerkannten Ausbildungsberufs nach dem Berufsbildungsgesetz, der bereits mindestens seit Anfang der 60er Jahre existiert. Es gibt verschiedene offizielle Berufsbezeichnungen:
- Staatlich geprüfte(r) Mathematisch-Technische(r) Assistent(in)
- Mathematisch-Technische(r) Assistent(in)/Informatik (IHK)
Die Abkürzungen MaTA, MA und insbesondere MTA führen häufig zu Verwirrung, da auch andere Berufe (Medizinisch-Technischer Assistent, ...) so abgekürzt werden.
Berufsbild
Leider gibt es deutschlandweit unterschiedliche Ausbildungs- und Prüfungsbedingungen für Mathematisch-Technische Assistenten, so dass eine ganz exakte Definition des Berufes schwer möglich ist. Zudem werden Mathematisch-Technische Assistenten in sehr unterschiedlichen Arbeitsgebieten eingesetzt, die sich zum Teil deutlich von den durch die Ausbildung vorgegebenen Berufsinhalten unterscheiden.
Ursprünglich war die Hauptaufgabe der MaTAs die Anwendung von mathematischen Verfahren zur Lösung von Problemen aus Wissenschaft, Technik und Wirtschaft. Hierzu analysieren sie Datenverarbeitungsprozesse und entwerfen und implementieren Computerprogramme und Datenbanksysteme.
Mit der Entwicklung der Informationstechnik haben sich auch die Aufgabengebiete ausgeweitet, sie umfassen heute:
- Installation, Konfiguration und Wartung von Programmen, Rechnersystemen und Netzwerken
- Analyse und von Problemstellungen aus unterschiedlichsten Anforderungsbereichen, Entwicklung und Umsetzung von Lösungen mit Hilfe von EDV
- Entwicklung, Änderung und Anpassung von Programmen, Datenbanken sowie Intra- und Internetanwendungen
- Schulung und Betreuung von Kunden und/oder Mitarbeitern im Bereich der Anwendersoftware
Somit ergeben sich Einsatzmöglichkeiten in allen Bereichen der Datenverarbeitung. Mathematisch-Technische Assistenten findet man daher häufig in Wirtschaftszweigen, die sich mit der Entwicklung von Software beschäftigen oder deren Produkte stark auf Software basieren (zum Beispiel Mobilfunkindustrie). Weiterhin finden sich in allen größeren Betrieben oder Firmen, welche eine eigene, größere, auch intern entwickelte EDV-Infrastruktur haben, wie zum Beispiel Banken und Versicherungen sowie Forschungseinrichtungen und Hochschulinstituten.
Die Ausbildung
Die Voraussetzungen zur Zulassung zur Ausbildung sind je nach Ausbildungsort bzw. Prüfungseinrichtung unterschiedlich; vielerorts ist nur die mittlere Reife (Realschulabschluss) erforderlich, während anderenorts eine erfolgreiche Reifeprüfung (Abitur) gefordert wird. Zumeist wird in Eignungstests zusätzlich die mathematische und technische Begabung bzw. das Vorwissen abgefragt.
Schwerpunkte der (theoretischen) Ausbildung sind:
- Programmierung, Softwareentwicklung und Software Engineering
- Algorithmen und Datenstrukturen
- Anwendersoftware, Datenbanken und Netzwerke
- Mathematik (Analysis, lineare Algebra, Numerik, Statistik und Stochastik)
Der Umfang des mathematischen Ausbildungsteils schwankt je nach Ausbildungseinrichtung. Zusätzlich werden teils noch mit unterschiedlichem Schwerpunkt betriebswirtschaftliche Inhalte in der Ausbildung vermittelt.