Umschlagbahnhof
Als Umschlagbahnhof (Ubf) werden Güterbahnhöfe bezeichnet, an denen Güter nicht abgesendet oder empfangen, sondern auf dem Transportweg zwischen Bahn und einem anderen Verkehrsmittel wie Schiff oder LKW umgeladen werden. Diese entstehen im Rahmen des kombinierten Verkehrs oft als Containerterminal. Ein solcher Umschlagbahnhof wird auch Containerbahnhof genannt.
Aufbau
Ein Umschlagbahnhof teilt sich in verschiedene Bereiche auf. Zentral sind die Umschlaggleise. Neben diesen befindet sich ein Lagerbereich und ein Verkehrsbereich für Lkws bzw. die Kaimauer für den Umschlag aufs Schiff. Daneben existieren noch Einfahrts- Ausfahrt- und Umfahrgleise für die Güterzüge. Der Umschlag der Ladungseinheiten geschieht Horizontal per Flurförderanlagen oder Vertikal per Portalkränen.
Deutschland

In Deutschland werden die meisten Umschlagbahnhöfe von Deutschen Umschlaggesellschaft Straße-Schiene DUSS, einer Tochter der Deutschen Bahn betrieben. Diese betreibt insgesamt 22 dieser Anlagen in Deutschland. Die elf Größten dieser Terminals können mindestens vier Güterzüge gleichzeitig mit einer Länge von über 600 m abfertigen.
Diese elf Ganzzugfähigen Großhubs sind[1]:
- Basel - Weil am Rhein, vier Gleise mit 640 m und zwei Gleise mit 550 m, 150.000 TEU/Jahr
- Duisburg Ruhrort Hafen, 1992 eröffnet, ein Gleis mit 780 m, fünf Gleise mit 680 m und drei Gleise mit 600 m, 220.000 TEU/Jahr
- Frankfurt (Main) Ost, 1968/2004 eröffnet, vier Gleise mit 660 m, 120.000 TEU/Jahr
- Hamburg-Billwerder, 1993 eröffnet, vier Gleise mit 720 m und vier Gleise mit 620 m, weitere vier Gleise mit 650 m im Bau, 300.000 TEU/Jahr (400.000 TEU/Jahr nach Umbau)[2]
- Köln Eifeltor, 1969 eröffnet, vier Gleise mit 700 m, vier Gleise mit 630 m und ein Gleis mit 600 m, weitere vier Gleise mit 700 m im Bau, 270.000 TEU/Jahr (400.000 TEU/Jahr nach Umbau)[3]
- Stuttgart-Kornwestheim, 1997 eröffnet, acht Gleise mit 650 m, 150.000 TEU/Jahr
- Leipzig-Wahren, 2001 eröffnet, vier Gleise mit 700 m, 100.000 TEU/Jahr
- Mannheim Handelshafen, 1991 eröffnet, vier Gleise mit 650 m, ein Gleis mit 550 m, 100.000 TEU/Jahr
- München-Riem, 1992 eröffnet, zehn Gleise mit 700 m, weitere vier Gleise mit 700 m im Neubau, 270.000 TEU/Jahr (350.000 - 400.000 TEU/Jahr nach Umbau)[4]
- Ulm, 2005 eröffnet, vier Gleise mit 700 m, 100.000 TEU/Jahr
- Wuppertal-Langerfeld 1969 eröffnet, vier Gleise mit 630 m, 100.000 TEU/Jahr[5]
Als zwölfter dieser Bahnhöfe soll ab 2012 der sogenannte Megahub Lehrte erbaut werden. Er soll über sechs Gleisen mit je 700 m Länge verfügen.
Weitere Umschlagbahnhöfe anderer Betreiber finden sich unter anderem an den Seehäfen in Hamburg (Containerterminal Altenwerder und Bremen Container-Terminal Bremerhaven) oder am Flughafen Halle/Leipzig (DHL Hub Leipzig).
Österreich
Rail Cargo Austria betreibt in Wien, Wels, Villach, Wolfurt und St. Michael sechs Umschlagbahnhöfe. Weitere zehn Umschlagbahnhöfe wie das Container-Terminal Salzburg werden von privaten Unternehmen betrieben.[6]
Schweiz
Die SBB betreibt in der Schweiz drei Umschlag- und Verladeterminals in Aarau, Basel-Wolf und Niederglatt. Ein weiteres Terminal soll mit dem sogenannten Gateway Limattal südlich des Rangierbahnhof Limmattal entstehen.[7]
Einzelnachweise
- ↑ DUSS Infrastrukturliste August 2010
- ↑ DUSS Pressemeldung: „Start der Bauarbeiten zur Erweiterung des Terminals Hamburg-Billwerder“
- ↑ DUSS Pressemeldung: „Spatenstich für Bauarbeiten zur Erweiterung des Terminals Köln Eifeltor“
- ↑ DUSS Pressemeldung:„Bagger im Umschlagterminal München-Riem angerollt“
- ↑ DUSS Pressemeldung: „40 Jahre Terminal Wuppertal-Langerfeld“
- ↑ Rail Cargo Austria - Terminal
- ↑ SBB Cargo:„Das Tor zur Welt im Limmattal“